Düsseldorf – Die Hoffnung nun endlich zu erfahren, wie und warum das Millionärsehepaar Springmann sterben musste, hat sich zerschlagen.

Denn der rechtskräftig verurteilte Täter, Enkel Benjamin (28), behauptet weiterhin beharrlich: „Ich habe damit nichts zu tun. Ich sitze seit drei Jahren unschuldig hinter Gittern.“ Und: „Ich weiß auch nicht, wer das war.“

Springmann-Prozess: Hatte der Enkel einen Komplizen?

Das Landgericht Düsseldorf hatte den Mörder geladen. Es wird dort gegen seinen angeblichen Komplizen ein zweiter Prozess durchgeführt. Denn beim ersten Verfahren in Wuppertal wurde der freigesprochen.

Der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf und  verwies das Verfahren nach Düsseldorf. Das Urteil gegen Benjamin S. aber blieb bestehen. Er sitzt lebenslang.

Springmann-Prozess: Großeltern ermöglichten Enkel Luxusleben

Am 19. März 2017 wurden Enno und Christa Springmann (91/89) in ihrer Villa „Am Sonnenschein“ ermordet. An dem Tag war auch Enkel Benjamin zum Kaffee eingeladen. Wie jeden Sonntag.

Er war der Liebling der Großeltern. Viel Geld hatten sie ihm schon zu gesteckt. Doch er verprasste es mit seinem Luxusleben. Der Opa war deshalb sauer auf den Enkel und machte ihm Vorhaltungen.

Benjamin S. befürchtete enterbt zu werden und erschlug den Großvater. Und damit musste auch die einzige Zeugin sterben. Oma Christa wurde mit einem Schal erdrosselt.

Springmann-Prozess: Handydaten belasten Geschäftspartner

Da Handydaten vom Geschäftspartner des Enkels, Ioannis P. (48), bewiesen, dass er am Tatort war, nahmen die Ermittler an, das er an dem Geschehen beteiligt war. Möglicherweise hatte auch er als Geschäftspartner Angst, dass die üppige Geldquelle versiegt. Das allerdings reichte dem Landgericht Wuppertal nicht, um ihn zu verurteilen.

Stundenlang dauerte am Mittwoch die Vernehmung von Benjamin S. Der wurde über jeden Schritt, den er an dem Sonntag getan hatte, befragt. Es wird noch weitere Vernehmungen geben.