Der Schlosshof in EllerHier gackern Düsseldorfs „Ostereier“ um die Wette

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Auf dem Schlosshof von Stephan Schulze-Hagen in Eller leben 13.000 Hühner.

Düsseldorf – Stephan Schulze-Hagen (63), Besitzer des Hühnerhofes auf dem Schlosshof in Eller, sagt selbst: „Wir sind eine kleine Oase.“

Denn nirgends sonst in Düsseldorf gibt es so zentral und stadtnah noch einen Hühnerhof. Gerade jetzt läuft der Betrieb auf Hochtouren. Doch eigentlich ist auf dem Hof das ganze Jahr lang Ostern...

Eier für den Hofladen und lokale Supermärkte

Insgesamt 13.000 Hühner gackern auf dem Schlosshof um die Wette – und bescheren Schulze-Hagen, wenn es gut läuft, mit jeweils einem Ei pro Tag. Da kommt einiges zusammen. „Einen Teil der Eier verkaufen wir bei uns im Hofladen. Der Rest geht an lokale Supermärkte in Düsseldorf zum Verkauf“, sagt der Besitzer.

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Stephan Schulze-Hagen ist Landwirt aus Leidenschaft.

Denn wie den Menschen früher regionale Lebensmittel wichtig waren, geht der Trend jetzt immer mehr zu lokalen Produkten. „Nach den vielen Lebensmittelskandalen wollen die Menschen genau wissen, wo ihr Essen herkommt. Und da reicht ihnen oft nicht mehr nur die Region“, so der Hühner-Halter.

40.000 bunte Eier – alleine vor Ostern

Gerade vor Ostern gibt es natürlich auch viele bunte Ostereier. „Jetzt ist die Hochzeit für Ostereier. Aber bunte Eier gibt es mittlerweile das ganze Jahr über. Insgesamt produzieren wir jährlich 200.000 bunte Eier. Vor Ostern sind es alleine schon 40.000“, sagt Schulze-Hagen.

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Im Hofladen werden die bunten Ostereier verkauft.

Die Eier kommen dann vom Hof in eine Färberei in Erftstadt, wo sie im Dampfbad gekocht, eingefärbt und getrocknet werden. „Die gefärbten Eier sind besonders lange haltbar  – mindestens 28 Tage und bei kühler Lagerung bis zu drei Monate. Denn die Farbe isoliert das Ei und so können Keime von außen nicht eindringen.“

Hennen leben in „mobiler Freilandhaltung“

Auch die Haltung der legefreudigen Hennen ist für einen guten Geschmack der Eier wichtig. „3000 Hühner halten wir seit gerade mal vier Wochen in einer modernen, sogenannten »mobilen Freilandhaltung«. Der Stall steht auf Rädern und kann somit immer wieder auf neue Grünflächen verschoben werden.“

170.000 Euro kostet so eine Anlage mit automatischer Belüftung und Fütterung. „Die Hennen bekommen bei uns gentechnikfreies Futter. Wenn die Futterkette angeht, rennen sie in den Stall, als gäbe es Freibier“, sagt Schulze-Hagen. „Sonst grasen sie gerne draußen, aber bei Einbruch der Dunkelheit müssen sie in den Stall.“

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Über dieses Band im Stall der „mobilen Freilandhaltung“ werden die gelegten Eier  aus der Auffangschale nach draußen transportiert, wo sie dann nach Größe und Gewicht sortiert werden.

Schließlich müssen sie bis zum nächsten Morgen Eier in die Nester gelegt haben. „Würden die Hennen sie draußen legen, würde die Eiersuche jeden Tag aufs Neue losgehen. Dann wäre wirklich das ganze Jahr bei uns Ostern. So fallen sie in eine Auffangschale und wir können sie über ein Band abtransportieren.“

Und dann kommen die Eier schon bald in unsere Eierbecher!

(exfo)