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Berge von LeichenKerpener Höhlen-Mörder lässt „Jack the Ripper“ harmlos aussehen

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In einem historischen Film wird das Morden des Banditen aus Kerpen nachgestellt.  In dieser Szene karrt er Opfer in seine Höhle.

Düsseldorf/Kerpen – Der schlimmste Serienmörder der europäischen Geschichte stammte aus Kerpen (Rheinland), wohnte und mordete in einer Höhle. Gegen den Banditen und Raubmörder waren der berüchtigte Aufschlitzer „Jack the Ripper“ (London, 18 Jh.), der elf Morde begangen haben soll, oder der „Werwolf von Bedburg“ (16 Morde, Folge 2) Waisenknaben. Der Scharfrichter, so die Sage, verkündete gegen Christman Gniperdoliga am 17. Juni 1581 nach einer dreizehnjährigen Mordserie mit 964 Opfern das Urteil: das Wagenrad. Nach neun Tagen war er tot.

Gniperdoliga überfiel raubend und mordend unterhalb von „Cölln“, an der Mosel und im Hunsrück hauptsächlich Reisende, überliefern die Chronisten. Selbst wenn sich fünf Kaufleute zusammentaten, waren sie ihres Lebens nicht sicher.

Der Kerpener, von dem in Archiven der Stadt und des damaligen Bistums nichts mehr zu finden ist, soll seine Opfer an entlegenen Stellen überrascht und mit Ketten gefesselt in seinen Höhlenkomplex entführt und dort ermordet haben.

Er tötete sogar seine Komplizen

Komplizen, die ihm oft beim Beutetragen und bei seinen bestialischen Taten halfen, brachte er gleich mit um. Sie wurden zumeist „mit gutem Essen“ vergiftet und auf die Leichenberge in nahen Bergspalten geworfen – Todesschächte des absoluten Grauens.

Gniperdoliga führte sogar wie ein neuzeitlicher Buchhalter ein „Mordregister“, das bei ihm von seinen Häschern später gefunden wurde.

Darin war genau beschrieben, welche Beute er seinen meist erschlagenen oder erwürgten Opfern abgenommen hatte. Nachdem er die Leichen der Gerüche wegen fern seiner gut und wohnlich eingerichteten Höhle in einem stillgelegten Bergwerkschacht entsorgt hatte, widmete er sich seiner Buchführung.

Ein großes Lager rundete alles ab

Er lagerte alles, was er kriegen konnte. Berichtet wurde, was seine Häscher alles in der Höhle fanden: getrocknetes Fleisch, Rüstungen, Schusswaffen, Handelswaren, Münzen, Grundnahrungsmittel, Schmuck.

Auch Kinder waren damals verschwunden, sollen ihm angekettet in der Höhle „gedient“ haben. Mit einer Frau, die er ebenfalls in seine Höhle entführt hatte, bekam er Kinder, die sie zwar aufziehen durfte, die er aber dann umbrachte, wenn er ihren Nutzen nicht mehr sah.

Die Höhlengegend an der Mosel wurde fortan von Reisenden gemieden, man sagte, der damals namentlich noch unbekannte Bandit habe einen Pakt mit dem Teufel geschlossen.

Er endete auf dem Wagenrad

Doch Gniperdoliga holte sich seine Opfer nun aus dem nahen Hunsrück, verschleppte sie durch finstere Wälder meilenweit in seine heimische Höhle.

Bis eine gefangene Frau, die die Höhle einmal verlassen durfte, sein Versteck verriet. Das Volk drängte den Kurfürsten, dem Mordbanditen endlich das Handwerk zu legen. Dreißig bewaffnete Männer überwältigten ihn.

Sein Ende auf dem Wagenrad war nicht weniger schrecklich als das seiner 964 Opfer.

Das Buch zum „Teufel vom Hunsrück“

Ursula Neeb studierte Kulturwissenschaften, Geschichte und Soziologie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt. 2005 begann sie als freie Autorin zu arbeiten. und schrieb einen viel beachteten Roman über den vielleicht ersten deutschen Serienmörder Gniperdoliga aus dem 16. Jahrhundert.

Wer es liest, legt es nicht mehr aus den Händen. Es beschreibt, obwohl vieles nur aus der Sage stammt, beeindruckend und zugleich spannend das mörderische Leben von Gniperdoliga, 2016 erschienen im Ullstein-Verlag.