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13.000 Euro in 30 TagenDosensammler machte ein Vermögen

Eduard Lüning mit Studentin Nadine Nebel vor seinem Wohnmobil.

Eduard Lüning mit Studentin Nadine Nebel vor seinem Wohnmobil.

Düsseldorf – Das Geld liegt auf der Straße. Dass dieser Spruch nicht nur eine Floskel ist, bewies jetzt der findige Obdachlose Eduard Lüning. Der 48-Jährige mauserte sich zum stolzen Wohnmobilbesitzer: Er sammelte sich sage und schreibe 13.000 Euro an Flaschen- und Dosenpfand zusammen – in nur 30 Tagen!

Kleinvieh macht auch Mist. Niemand weiß das besser als Eduard Lüning. Als er 2009 obdachlos wurde, machte er seine Not zur Tugend. „Ich begann Pfandflaschen zu sammeln, wollte mich da selbst wieder raus holen“, sagt Lüning.

Schnell erweiterte der Pfandsammler seine Geschäftsidee von den Straßen auf Großveranstaltungen wie Musik-Festivals, Sportevents und Volksfeste. „Bei Rock am Ring habe ich 100 Euro Eintritt bezahlt und bin mit Pfand für 1500 Euro rausgegangen“, sagt der 48-Jährige. „Ich war total überrascht, wie viel Geld man damit machen kann.“

Kann man wohl sagen – nach einem Monat fleißigen Sammelns standen 13.000 Euro zu Buche. „Für 7900 Euro habe ich mir dann erstmal einen Traum erfüllt und ein gebrauchtes Wohnmobil gekauft.“

Die drei Düsseldorfer Designstudenten Thomas Quack, Nadine Nebel und Benjamin Nast fanden die Idee des Pfandsammlers so gut, dass sie ihm zuletzt eine Projektarbeit widmeten.

Sie entwickelten Möglichkeiten, um das Pfandgeschäft anzukurbeln und noch lukrativer zu gestalten. Thomas Quack: „Wir haben ein Internetportal und einen Eventkalender für Sammler geschaffen, um das Ganze besser zu organisieren. Jeder der sein Pfand loswerden will, kann darin inserieren und mit den Sammlern Kontakt aufnehmen.“

Die Professoren honorierten das soziale Engagement bei der Ausstellung der Abschlussarbeiten zuletzt mit einer glatten Eins. Unterdessen schrieb Lüning seine Memoiren in einem Buch („Mit Dosenpfand zum Wohnmobil“) nieder.

Trotz dieser Nebentätigkeit geht für den Sammler, der für seine Tätigkeit übrigens auch anständig Steuern zahlt, die Suche nach den „Bodenschätzen“ weiter.

Nur im Winter macht er Pause. Dann schreibt er an seinem nächsten Buch. Das bezeichnet er aber eher als „brotlose Kunst“: „Vom Sammeln kann ich doch viel besser leben. Außerdem habe ich mir bereits ein neues, besseres Wohnmobil bestellt.“