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„Er flog drei Meter weit“Düsseldorfer Rollstuhlfahrer (74) verprügelt Räuber

von Colja Schliewa (cos)

Düsseldorf – Manchmal spielt das Leben dann eben doch so, wie man es sich vorstellt. Dann landen gemeine Ganoven nämlich genau bei dem Falschen. Wie das räuberische Duo, das jetzt eine alternde Düsseldorfer Boxlegende überfallen wollte. Und von ihr eine gehörige Tracht Prügel bezog. Und zwar aus dem Rollstuhl...

Der 74-jährige Senior in seinem elektrischen Rollstuhl auf der Vulkanstraße muss für die beiden Räuber wie das perfekte Opfer ausgesehen haben. Was sie nicht wussten: Bei dem älteren Herren handelte es sich um keinen Geringeren, als um „Boxpapst“ Wilfried Weiser, der vom Friseurbesuch kam, durch sein Oberbilker Veedel nach Hause fuhr.

Düsseldorf: Räuber wollten an die Uhr des „Boxpapstes“

„Die beiden Jungs kamen auf mich zu, winkten freundlich. So, als ob wir uns kennen würden“, sagt der Ex-Boxer, der als Trainer die Weltmeister Graciano „Rocky“ Rocchigiani und Sven Ottke hervorbrachte. „Dann kamen sie immer näher und rückten mir auf die Pelle.“

Schnell wurde Wilfried Weiser klar, dass die Ganoven ihm am linken Handgelenk herumfummelten. Sie hatten es auf die wertvolle Uhr des Boxpapstes abgesehen. Dabei achteten sie allerdings gar nicht auf die andere Hand des Düsseldorfers.

Düsseldorf: Gauner flog drei Meter weit

„Dem einen habe ich eine Rechte verpasst, der flog erst einmal drei Meter, prallte gegen ein geparktes Auto“, erzählt Weiser. Der Schwinger muss auch bei dem anderen Gauner Eindruck gemacht haben: Er half jedenfalls seinem Komplizen auf die Beine, und suchte mit ihm das Weite. Und Wilfried Weise fuhr dem Duo mit dem Rollstuhl hinterher.

Dabei hattem die Ganoven Glück, dass ein Bekannter nicht eingriff. Wilfried Weise: „Die beiden liefen direkt auf einen Nachbarn von mir zu. Ich rief, er solle sie festhalten, aber er hatte wohl zu große Angst. Schade, sonst hätten die von mir erst so richtig Prügel kassiert." Statt dessen kamen die Räuber buchstäblich mit einem blauen Auge davon.

Düsseldorf: Weiser wurde schon einmal überfallen

Aus dem Rollstuhl zu boxen, das hat der „Boxpapst“ nämlich trainiert. Weiser: „Vor einigen Jahren wurde ich schon einmal überfallen. Da hat man mir meine goldene Halskette mit dem berühmten Boxhandschuh als Anhänger geraubt. Mittlerweile habe ich mir eine neue anfertigen lassen. Trotzdem habe ich mir geschworen, das passiert mir nie wieder. Seitdem trainiere ich wieder mit Gewichten.“

Wilfried Weiser: Ein echtes Original vom alten Schlag. Drei Herzoperationen und ein Schlaganfall konnten ihn nicht auf die Bretter schicken. Im Letzten Jahr erklärte die Uniklinik ihn aufgrund eines Missverständnisses für tot. Von wegen. Der „Boxpapst“ ist quicklebendig und wieder fit. Was die beiden Ganoven sicher bestätigen können.