Hier wird’s heiß und mutig: Paar- und Sexualtherapeutin Louisa Noack über eine Generation, die keine Lust mehr auf Tabus hat, aber jede Menge Lust auf Ehrlichkeit.
Generation Lust!Warum junge Frauen heute so offen über Sex reden

Copyright: Louisa Noack / Image Generator Pro / Apple
Frauen reden gern über Sexualität - u nd zwar auch in der Öffentlichkeit. Eine neue Generation steht für Lust und Sexpositivity
Der Wandel: Von Schweigen zu Selbstbewusstsein
Bis vor wenigen Jahrzehnten war weibliche Lust oft ein heimliches Thema. Eine Studie zeigt, dass „sexuelle Offenheit“ bei Frauen lange Zeit kaum messbar war. Heute jedoch steht Offenheit im Zentrum: Junge Frauen (unter 30) sehen Sexualität nicht mehr als Pflicht oder Privileg, sondern als Teil ihrer Identität und ihres Lebensgefühls. Eine aktuelle Studie nennt als Beispiel Spanien: Trotz komplexer Normen zeigen junge Frauen verstärkt sexuelle Selbstbestimmung.
In Frankreich ergab eine Befragung, dass etwa 29 Prozent der Frauen zwischen 25 und 29 Jahren mit mindestens zehn Partnern sexuellen Kontakt hatten – ein deutlicher Anstieg gegenüber 8 Prozent im Jahr 2006.
Diese Zahlen sind keine Aufrufe zur Promiskuität – sie sind Indikatoren für eine Generation, die Lust als Option, nicht als Schuld empfindet. Und die bei Umfragen wahrscheinlich sich nicht peinlich ertappt fühlt und die Zahl nach unten korrigiert sondern für Wahrheit steht.
Social Media, Aufklärung & neue Räume der Freiheit
Die digitale Ära hat geholfen, bisher stumme Themen ins Licht zu holen. Hashtags wie #SexPositivity oder #SelfLove erreichen Millionen – und schaffen sichere Räume für Austausch, Aufklärung und Mut. Eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigt, dass 74 Prozent der jungen Frauen Social Media eine positive Wirkung auf ihr Bild von Sexualität zuschreiben.
Gerade in den sozialen Medien entsteht eine Plattform, auf der junge Frauen ihre Sexualität nicht nur repräsentieren, sondern gestalten. Sie kommunizieren – über Orgasmen, Body-Positivity, Fetische, Zustimmung und Grenzen.
Warum das gut und auch herausfordernd ist
Offenheit bedeutet: Bewusstsein über Lust, Wünsche, Grenzen. In meiner Praxis beobachte ich, wie junge Frauen sagen: „Ich weiß, was ich will – und was ich nicht will.“
Gleichzeitig bleibt Sexualität komplex: Normen wie der sogenannte „sexual double standard“ wirken nach, Vulnerabilitäten bleiben bestehen. In der zuvor genannten Studie (2024) wird deutlich, dass junge Frauen gleichzeitig mit Erwartungen, Objektifizierung und Unsicherheiten umgehen müssen.
Du möchtest mal wieder richtig flirten und suchst nach der großen Liebe oder einem knisternden Date? Dann entdecke Bütz Mich, das kölsche Partnerportal aus deiner Region.
➔ Jetzt bei Bütz Mich kostenlos anmelden*
Registrierung, Anmeldung und das Erstellen eines Nutzer-Profils sind kostenlos.
Zahlen & Fakten auf einen Blick
29 Prozent der Frauen (Alter von 25 bis 29) in Frankreich hatten mindestens zehn Partner – gegenüber 8 Prozent im Jahr 2006.
Studien zeigen: Offenere sexuelle Einstellungen bei jungen Frauen korrelieren mit höherer Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung.
Die Kombination von Änderung in Normen + digitalen Plattformen verstärkt den Trend zu mehr sexueller Freiheit und Kommunikation.
Was heißt das fürs Paar- und Liebesleben?
Wenn junge Frauen heute über Sex reden, bedeutet das:
Mehr Konsens: Wünsche und Grenzen werden häufiger ausgesprochen.
Mehr Vielfalt: Sexualität ist nicht mehr „eine Norm“. Vielfalt ist Standard.
Mehr Sichtbarkeit: Auch Themen wie Asexualität, Pansexualität oder Fetische finden Raum.
Mehr Partnerschaft auf Augenhöhe: Wer redet, kann auch verhandeln – nicht nur Lust, sondern Beziehung wird Thema.
FAQ – Generation Lust kurz erklärt
Sind junge Frauen wirklich offener als vorher?
Ja. Studien zeigen deutlich höhere Offenheitswerte in Einstellungen und Kommunikation gegenüber Sexualität als vor 20 Jahren.
Was hat Social Media damit zu tun?
Plattformen bieten Sichtbarkeit, Austausch und Informationen – und helfen, Sexualität als normales Thema zu etablieren.
Gibt es auch Schattenseiten?
Ja. Offenheit bringt Verantwortung – Druck zur Performance, Vergleiche, Unsicherheiten über das „Richtigsein“.
Was bedeutet Sexualität heute im Paarleben?
Sie bedeutet mehr Kommunikation, mehr Vielfalt, mehr Selbstbestimmung – aber auch, dass Lust nicht mehr automatisch ist, sondern gestaltet wird.
➔ Jetzt bei Bütz Mich – das kölsche Partnerportal kostenlos anmelden*
Das macht Social Media mit dem Sexleben
TikTok, Instagram, Podcasts – sie haben die Gespräche ins Licht geholt, die früher im Dunkeln stattfanden. Influencerinnen wie Katja Lewina, Paula Lambert oder Sally Dinosaur zeigen: Du darfst sexy sein und klug, sinnlich und selbstbestimmt. Hashtags wie #SexPositivity oder #SelfLove erreichen auf Instagram mehr als 200 Millionen Aufrufe.
Laut einer aktuellen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2024) sagen 74 Prozent der jungen Frauen, Social Media habe ihr Bild von Sexualität positiv verändert – weg vom Perfektionsdruck, hin zu Echtheit.
68 Prozent finden laut Statista, dass Sex „Spaß und Selbstausdruck“ bedeutet.
54 Prozent sprechen mit Freundinnen offen über Orgasmen, Toys und Kinks.
32 Prozent haben schon Sextoys gemeinsam ausprobiert.
Und 41 Prozent sagen: „Ich fühle mich sexuell selbstbestimmt.“
Das ist keine Rebellion – das ist Evolution. Aber natürlich hat jede Freiheit ihren Preis. Social Media schafft Sichtbarkeit – aber auch Vergleichsdruck. Manche junge Frauen berichten, sie fühlten sich „nicht sexy genug“ oder „nicht offen genug“. Sexpositivität heißt nicht, immer Lust zu haben – sondern ehrlich zu bleiben, auch mit Unlust.
Du willst Inspiration für dein Liebesleben oder ganz persönliche Impulse? Schreib mir: louisa@letstalkaboutsex.tv – ich bin für dich da.
Die neue Intimität: Laut, frei, respektvoll
Was sich verändert hat, ist der Ton. Junge Frauen reden nicht mehr nur über Sex – sie reden mit sich selbst. Sie sagen Nein, wenn sie kein Ja fühlen. Sie reden über Grenzen, über Lust, über alles dazwischen. In der Sexualtherapie sehe ich das täglich: Diese Generation fragt, reflektiert, zweifelt, probiert. Und das ist gesund.
Eine Generation, die Freiheit verstanden hat
Diese Generation hat verstanden, was Freiheit wirklich bedeutet: Sie redet über Sex, ohne rot zu werden – und ohne sich dafür zu rechtfertigen. Sie weiß: Lust ist kein Tabu, sondern eine Sprache. Und wer sie spricht, liebt ehrlicher.


