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Tierischer Prozess in BonnKranke Fische mit Medikament behandelt – dann waren 49 tot

Bonn_Fischteich

Insgesamt 49 Fische verendeten in dem Teich nach der Behandlung. Das Symbolfoto zeigt Goldfische in einem Berliner Park.

Bonn – In einem Fischteich im Siebengebirge spielten im Sommer 2019 die Koi-Karpfen und andere Zierfische verrückt: Sie sprangen aus dem Wasser, scheuerten sich an Steinen, Pflanzenblättern oder am Boden, legten sich auf die Seite. Ihre Haut hatte Rötungen und Verletzungen. 

Als die ersten Fische verendeten, alarmierte der Teichbesitzer einen Tierarzt. Die Diagnose: Parasiten hatten den Teich befallen, auch Würmer machten den Fischen Probleme.

Tierischer Prozess in Bonn: Drei Koi-Karpfen und 46 Zierfische sterben

Der Mediziner verordnete entsprechende Medikamente, mit traurigem Ende. Denn in den folgenden Wochen starben durch die Wurm-Behandlung weitere drei Koi-Karpfen sowie 46 Goldfische.

Vor dem Bonner Landgericht hat der Halter der Zierfische den Tierarzt verklagt, wie eine Gerichtssprecherin bestätigte. In der Klage fordert er, den Schaden der 49 toten Tiere – der Wert soll bei rund 3000 Euro liegen – zu ersetzen und die Behandlungskosten von 812 Euro zurückzuzahlen. Außerdem will der Fischbesitzer Schmerzensgeld. Er wirft dem Tierarzt einen „groben Behandlungsfehler“ vor.

Tierischer Prozess in Bonn: Gegenseitige Vorwürfe

Weil das eigentlich vorgesehene Medikament nicht lieferbar war, habe der Mediziner dem Kläger ein Pulver zur Behandlung von Würmern überlassen, das zwar europaweit, aber nicht in Deutschland zugelassen ist. Nach dem Einsatz dieses Medikaments hätte sich bei den Fischen, die teilweise „seit mehreren Jahren im Familienbesitz“ waren, die Haut abgelöst und sie hätten qualvoll sterben müssen. Auch für seine Frau und die Kinder sei es schlimm gewesen, zu erleben, wie das Sterben im Gartenteich kein Ende nahm.

Nicht nur, dass der Tierarzt im Gegenzug ein noch nicht gezahltes Honorar über 320 Euro fordert. Er schildert den Vorfall auch völlig anders: Der Koi-Züchter sei es gewesen, der auf dem Ersatz-Medikament bestanden habe. Obwohl der Mediziner ihn über das Risiko aufgeklärt haben will. Vor allem, dass die Goldfische auch daran verenden könnten.

Tierischer Prozess in Bonn: Arzthaftungskammer entscheidet 2021

Der Teichbesitzer habe ihm daraufhin gesagt, dass es ihm vor allem um das Überleben der wertvolleren Koi-Karpfen (bis zu 600 Euro) ginge und sowieso zu viele Goldfische im Teich seien. Und schließlich habe der Fisch-Fan das Medikament selbst angewendet, dosiert und verabreicht. Vielleicht sei das  Pulver nicht richtig eingesetzt und das Teichwasser nicht ausreichend gewechselt worden.

Mit der Klage um das traurige Fischsterben muss sich im Jahr 2021 eine Bonner Arzthaftungskammer befassen.