Interlagos – Fürchterlicher Unfall beim Superbike-Rennen auf der legendären Rennstrecke im brasilianischen Interlagos. Der erst 23-jährige Motorradpilot Matheus Barbosa verlor bei einem harten Zweikampf im Rennen die Kontrolle über seine Maschine in einer Linkskurve. Das Unglück begann in Kurve 13 des Highspeed-Kurses, genannt Juncao, im Anschuss erfolgt das lange Vollgas-Stück hinauf auf die Start-Ziel-Gerade.  

Beim Versuch sich im Sattel zu halten, steuerte Barbosa zunächst  über den Grünstreifen genau auf ein riesiges Metallgerüst zu. Es sah so aus, als ob er Schlimmeres verhindern könne, doch die Gewalt über die Maschine gewann er nicht zurück.

Matheus Barbosa konnte Motorrad nicht mehr konrollieren

Barbosa konnte in der Folge nicht mehr bremsen und knallte mit hohem Tempo gegen einen Metallpfeiler, nahezu ungebremst. Durch die Wucht des Aufpralls wurde er vom Kawasaki-Motorrad (ZX-10R ca. 204 PS) geschleudert. Sein Körper donnerte ebenfalls gegen das Metallgerüst.

Sofort eilten Ersthelfer herbei, doch auch die Schutzausrüstung und der Helm konnten den jungen Brasilianer nicht retten. Er verstarb noch an der Unfallstelle. Das Rennen wurde daraufhin abgebrochen. Auch alle weiterenn Termine des Rennwochenendes wurden am Sonntag, 8. November, gestrichen.

Laut der Rennserie „SuperBike Brasil“ waren die Rettungskräfte in weniger als 60 Sekunden beim verunglückten Piloten gewesen. Sie konnten allerdings nichts mehr ausrichten.

Tödlicher Motorrad-Unfall in Interlagos: Polizei ermittelt

Die genauen Gründe für den Unfall müssen nun noch geklärt werden, warum verlor Barbosa die Kontrolle über sein Motorrad und warum konnte er in der langen Sicherheitszone nicht mehr bremsen oder ausweichen? Und warum war das Metallgerüst an der Strecke nicht besser gesichert, etwa mit Strohballen oder Kunststoffmatten? Die Polizei soll nun weiter ermitteln.

Szenekenner wissen, dass Barbosa trotz seiner erst 23 Lebensjahre zu den erfahreneren Startern im Feld gehörte. 2019 war er brasilianischer „SuperSport 600“-Champion. Sein Markenzeichen: Als Christ hatte er sich auf seinen Helm ein Jesus-Porträt malen lassen. Sein Motto machte er noch vor wenigen Tagen auf Instagram publik: „Wer Glauben hat, braucht kein Glück.“

Die Motorradszene steht einmal mehr unter Schock, denn Barbosa ist bereits das dritte Todesopfer in zwei Jahren auf der Strecke in Interlagos. Auf der Strecke, die auch die Formel-1-Fahrer bewältigen müssen verstarben zuletzt schon Mauricio Paludete (April 2019) und Danilo Berto (Mai 2019) nach schlimmen Unfällen. (ubo)