Mit zehn neuen Folgen setzt Paramount+ „Star Trek: Strange New Worlds“ fort - den modernsten aller Ableger der Urserie aus den 60-ern. Captain Pike (Anson Mount) und Co. erleben mal wieder alles, was das Universum zu bieten hat: von Horror über Philosophie bis Comedy.
„Star TrekStrange New Worlds“

Copyright: Marni Grossman/Paramount+
Am 17. Juli startet die Crew der USS Enterprise in ihre dritte Staffel. „Star Trek: Strange New Worlds“ knüpft als Serie klug an Ideen und Ästhetik der Originalserie aus den Jahren 1966 bis 1969 an. Es wirken mit (von links): Anson Mount als Captain Pike, Celia Rose Gooding als Uhura, Christina Chong als La'an und Jess Bush als Chapel. (Bild: Marni Grossman/Paramount+)

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Gespannt auf neue Welten in Staffel drei (von links): Ethan Peck als Spock, Babs Olusanmokun als M'Benga und Carol Kane als Pelia in „Star Trek: Strange New Worlds“. (Bild: Marni Grossman/Paramount+)
Viele Menschen wissen nicht, dass Gene Roddenberrys Originalserie „Star Trek“, die von 1966 bis 1969 vom amerikanischen Sender NBC produziert wurde, zu Beginn kein großer Erfolg war. Die Weltraumabenteuer von Kirk, Spock und „Pille“ waren ihrer Zeit in vielerlei Hinsicht voraus. Nicht jeder Amerikaner der 60-er konnte mit den zutiefst humanistisch und weltoffenen, aber auch recht kühnen Science Fiction-Erzählungen etwas anfangen. NBC setzte das Programm nach drei Staffeln ab. Erst durch Wiederholungen und eine stetig wachsende Fangemeinde wurde „Star Trek“ zum Hit und zu einer der großen Science Fiction-Marken der Filmgeschichte und Popkultur.

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Am 17. Juli starten Captain Pike (Anson Mount) und seine Crew der USS Enterprise in ihre dritte Staffel. „Star Trek: Strange New Worlds“ knüpft als Serie klug an Ideen und Ästhetik der Originalserie aus den Jahren 1966 bis 1969 an. (Bild: Paramount+)
Unter all den Nachfolge-Produktionen (14 Spielfilme und elf Serien gibt es) ist „Star Trek: Strange New Worlds“ wohl jene, die den Geist des Originals am besten einfängt.

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Der junge Spock (Ethan Peck) ist in „Star Trek: Strange New Worlds“ noch nicht ganz so in seiner Logik gefestigt wie in der Urserie. Dennoch versucht der Halb-Vulkanier auch hier, die Zukunft unter wissenschaftlich vernünftigen Gesichtspunkten zu gestalten. Auch dann, wenn es um Erste Hilfe geht. (Bild: Paramount+)
Ab Donnerstag, 17. Juli, zeigt Paramount+ Staffel drei mit zehn neuen Episoden. Zum Starttermin gibt es eine Doppelfolge. Das Staffelfinale zeigt der Streamingdienst ab 11. September. Dass es danach noch eine vierte und fünfte Staffel geben wird, ist ebenfalls fix. Allerdings auch, dass die Abenteuer von Captain Pike (Anson Mount), dem jungen Spock (Ethan Peck) und dem Rest der Crew mit Staffel fünf enden. Schade eigentlich, denn den nostalgischen und gleichzeitig klugen Ton dieser Serie wird man vermissen.
Der Geist von Gene Roddenberry

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Captin Pike (Anson Mount, links) und sein 1. Offizier Spock (Ethan Peck) tauschen sich aus. (Bild: Paramount+)

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„Planet der Woche“-Prinzip bei „Star Trek: Strange New Worlds“: In jeder Episode muss die Crew der Enterprise ein neues Abenteuer bestehen, in dem oft eine moralische oder gar philosophische Frage behandelt wird. Ganz im Geiste der Originalserie aus den 60-ern. (Bild: Paramount+)
Die zweite Staffel von „Star Trek: Strange New Worlds“ endete im August 2023 - vor fast zwei Jahren - mit einem üblen Cliffhanger. Im Gefecht mit den Gorn stand es schlecht um die Crew der USS Enterprise. Einige Besatzungsmitglieder waren in Gefangenschaft der „Alien“-Gedächtniswesen geraten. Direkt an jener Stelle, wo man mit Staffel zwei aufhörte, setzt nun Staffel drei an. Also mit Action und Weltraumdrama. Wer jedoch „Strange New Worlds“ kennt, weiß, dass es danach ganz anders weitergehen könnte. Die Serie verfolgt nämlich das gute alte „Planet der Woche“-Prinzip des 60er-Originals: In jeder Folge wird eine neue Geschichte erzählt, auch wenn die Charakterbögen der Crewmitglieder über die Serie weitergezeichnet werden, wie man es heutzutage gewohnt ist.

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Spock (Ethan Peck) ist in Staffel drei sogar in Liebesdingen unterwegs. Das ist man von „Star Trek: Strange New Worlds“ bereits gewohnt. Nur diesmal werden Beziehungs-Anekdoten sogar als Romantic Comedy mit Märchenaspekten erzählt. Das gibt es so im „Star Trek“-Universum wirklich nur bei „Strange New Worlds“. (Bild: Paramount+)
Was bei „Star Trek: Strange New Worlds“ anders ist als früher: Heute spielen die Macher schon mal famos mit den Genres. So erleben wir gleich in der zweiten Episode der neuen Staffel eine romantische Komödie mit Fantasy- und Märchenreferenzen. Die originellen Dialoge, für welche die Serie bekannt ist, trauen sich hier besonders keck aus der Deckung. Dass derlei Ausflüge nichts Neues sind, wissen „Strange New Worlds“-Fans. In Staffel zwei gab es mit „Subspace Rhapsody“ sogar eine viel beachtete Musical-Folge.
Die Wechsel der Genres und Themen der Serie erfolgen jedoch stets im Sinne des Serienerfinders Gene Roddenberry (1921-1991). Der Star Trek-Erfinder verhandelte in seiner Sci-Fi-TV-Oper stets die großen Themen der Menschheit, verpackt in Abenteuer der Woche. Es ging um Verständnis für andere Menschen, Kulturen und Lebensformen. Um die Hoffnung auf eine Zukunft ohne Rassismus, Sexismus, Nationalismus und Krieg. Um wissenschaftliche Neugier, logisches Denken, Individualität und die Ablehnung von Gewalt als Lösung. Werte, die, kaum zu fassen, heute noch bedrohter scheinen als zu Beginn der Originalserie von 1966. (tsch)