Heftige ZahlenCorona-Verbot: Arena-Chef sagt erstmals, wie schlimm es steht
Köln – Es war ein besonderer Abend in der Lanxess-Arena: Bei einem Unplugged-Konzert von Philipp Poisel verzauberte der Sänger unter Hygienemaßnahmen das Publikum. Auch wenn es schwer fiel, nicht mitzusingen.
Lanxess-Arena: Philipp Poisel verzaubert Köln
Doch es war auch ein Abend, an dem Arena-Chef Stefan Löcher und sein Team nicht zum Feiern zumute war, im Gegenteil. Denn mit dem Verbot von Großveranstaltungen bis zum 31. Dezember 2020 durch die Bundesregierung muss man auch im Henkelmännchen weiter im Krisenmodus agieren.
„Wir führen ja seit längerer Zeit umfangreiche Veranstaltungen durch unter den Hygienemaßnahmen. Das ist auch wichtig für die Künstler, Crew, Techniker und die Menschen, die sich danach sehnen“, so Stefan Löcher im EXPRESS-Gespräch. Aber: „Wirtschaftlich ist das Ganze wirklich irrelevant und verlustreich.“
Lanxess-Arena: 1,7 Millionen Besucher blieben aus
Der Beschluss der Bundesregierung hat Stefan Löcher nicht wirklich überrascht und er nennt erstmals Zahlen, wie schlimm es wirklich für Deutschlands größte Multifunktions-Arena steht. „Wir haben bisher insgesamt 160 Konzerte mit mehr als 1,7 Millionen Besucher verlegt. Der Großteil für dieses Jahr war auch schon verlegt, sodass wir damit gerechnet haben.“
1,7 Millionen! Nicht auszudenken, was das auch für die Gastronomie und Hotellerie in Köln bedeutet, denn viele Besucher kommen auch aus dem Ausland nach Deutz, um dort Konzerte zu sehen. Der Verlust ist bei knapp zehn Millionen Euro angekommen.
EXPRESS-Kommentar. Politik muss Tacheles reden
Löcher findet einen Punkt wichtig: „Wir müssen neben den Verboten so langsam mal in Richtung Perspektiven denken. Das ist für die Veranstaltungswirtschaft existenziell.“
Lanxess-Arena: Sorge um die Kölner Haie
Und Löcher macht sich Sorgen um den KEC. „Sie müssen ab dem 15. November wieder eine Perspektive haben, dass sie mit ausreichend Zuschauern, aber unter Hygienemaßnahmen, wieder spielen können. Denn sonst ist die ganze Liga nicht mehr darstellbar.“
Viel zu tun für Arena-Chef Stefan Löcher und sein Team, das nicht aufgeben will und sich weiter mit viel Ideenreichtum in der Krise behaupten will.