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Kölner Galopp-JuwelDas steckt hinter Gestüt Röttgen in Rath-Heumar

Schloss Röttgen

Eine Perle in Rath-Heumar: Schloss Röttgen

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln – Am Pfingstmontag steigt das 33. Mehl-Mülhens-Rennen auf der Galopprennbahn in Weidenpesch (erstes Rennen ab 14 Uhr) – ein großer Klassiker, gesponsert von der Mehl-Mülhens-Stiftung.

Doch was steckt eigentlich hinter dieser Stiftung? Der Duftwasserfabrikant Peter Paul Mülhens (4711, Kölnisch Wasser) gründete im Jahre 1924 das Gestüt auf dem Gelände der Burg Röttgen in Rath-Heumar.

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Dr. Günter Paul, Vorsitzender der Mehl-Mülhens-Stiftung mit Trainer Markus Klug und Rennverein-Geschäftsführer Philipp Hein (v.l.) auf Gestüt Röttgen.

Nach dem 2. Weltkrieg übernahm Maria Mehl-Mülhens, die Tochter des Gründers, Gestüt und  Rennstall. Sie war eine große Dame in der Turfszene – bekannt für ihre Hüte und ihre elegante Extravaganz. So hatte sie zu jedem Renntag zwei Outfits dabei, änderte sich das Wetter, brachte ihr Fahrer die Kleidung zum Wechseln. Nach ihrem Tod ging alles in die Mehl-Mülhens Stiftung über.

So entstand die Mehl-Mülhens-Stiftung in Köln Rath-Heumar

Bis heute ist Dr. Günter Paul (77, Rechtsanwalt, Notar und ehemaliger Präsident des hessischen Staatsgerichtshofes) der Stiftungsvorsitzende. Er erinnert sich im EXPRESS-Gespräch:  „Ich habe Frau Mehl und ihren Mann mehr als ein Dutzend Jahre anwaltlich beraten und begleitet. Eines Tages, er war schon verstorben, bin ich mit ihr nach dem Mittagessen im Park spazieren gegangen. Als wir zurück kamen zum Schloss Röttgen sagte sie  mir, dass sie sich entschlossen habe, eine Stiftung zu gründen. Sie wollte, dass alles zusammengehalten wird. Und dass, wenn sie alles in die Familie überträgt, sie nicht glaubt, dass es erhalten bliebe. Sie hatte nur eine Bedingung: ich solle der Vorsitzende der Stiftung werden.“

Dr. Paul

Gestüt Röttgen Stiftungsvorstand Dr. Günter Paul vor einem Portrait von Stiftungs Gründerin Maria Mehl-Mühlens.

Die gemeinnützige Stiftung hat nun die Aufgaben: Vollblutzucht fördern und betreiben, Unterstützung von Jockeys in Not, Unterhalt des 100 Hektar großen Geländes. Rund 30 Mutterstuten und zwei Deckhengste leben dort.

Dr. Paul erklärt: „Wir haben 60 Mitarbeiter in den verschiedenen Bereichen. Die Stiftung lebt aus sich, muss das, was sie ausgibt vorher verdient haben.“

Gestüt Röttgen gehört der Allgemeinheit

Dr. Paul lebt und arbeitet in Frankfurt, ist allerdings regelmäßig auch auf Gestüt Röttgen: „Die Leidenschaft Pferd hat mich richtig gepackt. Ich war bei vielen Geburten dabei. Wenn ich hier bin, immer im gleichen  Gästezimmer, wie damals schon. Ich betone immer: Mir gehört hier nichts, nicht einmal der Nagel in der Wand. Ich bin ein Diener, wie jeder andere hier auch.“

Gestüt Röttgen

60 Mitarbeiter kümmern sich im gestüt Röttgen um die Pferdezucht und den Erhalt des Geländes

Alles gehört der Allgemeinheit. Wer das Gestüt hinter der elf Kilometer langen Mauer besichtigen will, kann über die VHS eine Führung buchen.

Festangestellter Trainer ist Markus Klug, der mit seinen Pferden für große Erfolge sorgt und wichtige Einnahmen generiert. Mit Windstoß gewann er 2017 das Derby in Hamburg (Preisgeld: 390 000 Euro).  Am Pfingstmontag setzt Klug im Mehl-Mülhens-Rennen (dotiert mit 153 000 €) auf Hengst Weltstar.

FC-Keeper Timo Horn ist ebenfalls vertreten - sein Hengst Julio läuft auch (hier mehr Infos dazu).

Dass Röttgen eine der wenigen Zucht-Hochburgen in Deutschland ist, macht auch Dr. Paul nachdenklich: „Wir sind ein Juwel, dass es zu schützen gilt. International blüht und gedeiht der Galoppsport in einer unglaublichen Art und Weise. In Deutschland glaube ich allerdings, dass man einiges ändern muss, damit der  Galoppsport erhalten bleibt. Möglich ist das, nur man muss damit anfangen.“