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Firmenchef wurde zum OpferMillionen-Betrug um Ben Zamek

Ben Zamek, der Sportförderer: Eishockey, Tennis, Golf. Da machte er noch Millionen locker. Jetzt regieren Schulden das insolvente Unternehmen.

Ben Zamek, der Sportförderer: Eishockey, Tennis, Golf. Da machte er noch Millionen locker. Jetzt regieren Schulden das insolvente Unternehmen.

Düsseldorf/Dresden  – Ben Zamek, Ex-Chef des insolventen Reisholzer Suppenherstellers, wurde Opfer eines Riesenbetrugs! Raffinierte Gauner, darunter ein Anwalt, betrogen ihn um 600.000 Euro.

EXPRESS erfuhr vom Strafprozess gegen die Täter im September 2010 vor dem Landgericht Dresden. Er wirft jetzt ein völlig neues Licht auf die im Februar 2014 angemeldet Insolvenz seiner Firma: Zamek suchte damals acht Millionen Euro – und fiel prompt rein.

Ein bekannter Sportler hatte dem in Kitzbühel lebenden Zamek schon mit drei Millionen Euro ausgeholfen. Doch das reichte nicht. Mehr musste her. Die Finanzlöcher in der damals angeblich bereits notleidenden Zamek-Gruppe sollen schon ziemlich groß gewesen sein.

Zwei deutsche Betrüger, die eigens eine Firma in Dubai gegründet hatten, hörten von der Not des Suppenkönigs, boten Zamek eine 8-Mio-€-Finanzspritze an, die über eine Firmenbeteiligung abgesichert werden sollte.

Um seriös zu wirken, gab Anwalt Klaus T. (51, Name geändert) aus Wiesbaden einen Lagebericht („due diligence report“) über die Zamek-Firmen in Auftrag. Kosten: 850.000 Euro! Der Lagebericht fiel nicht günstig aus, doch an den Millionen aus Dubai ließen die Betrüger dennoch keinen Zweifel.

Zamek war begeistert. Die Rettung? Doch vorher sollte er 600.000 Euro „Deposit“ (Sicherheitsleistung) zahlen. Zamek zahlte – die acht Millionen bekam er trotzdem nicht, aber immer mehr Zweifel an der Seriösität des Deals. Zamek wollte seine 600.000 Euro zurück. Zu spät. Der Anwalt und sein Komplize hatten das Geld längst verprasst.

Bei Gericht kam heraus: Rechtsanwalt T. hatte Zamek vorgetäuscht, reiche Geldgeber in Dubai zu kennen. In Wahrheit aber hatten er und sein Komplize Horst S. (41, Name geändert) nur eine Briefkastenfirma im Wüstensand.

Laut Richter Hans Schlüter-Staats von der Dresdner Strafkammer kam es den Angeklagten gerade recht, als Zamek 2008 schnelles Geld suchte. Da wären die versprochenen acht Millionen für den damals klammen Unternehmer, dem Banken nicht mehr hatten helfen wollen, gerade recht gekommen.

Die Kammer verurteilte Rechtsanwalt T. wegen Betrug, Untreue und Urkundenfälschung zu vier Jahren Knast und seinen Komplizen S. zu einem Jahr und elf Monate auf Bewährung (Aktenzeichen: 5 KLs 106 Js 26483/09).

Die damalige Geldsuche von Zamek könnte heute noch Folgen haben: Sein Unternehmen hatte sich 2012 in einem Wertpapierprospekt, mit dem es eine 45 Millionen Euro-Anleihe von Anlegern kassierte, als „gesund“ dargestellt. Der Staatsanwaltschaft Düsseldorf liegt mittlerweile eine Anzeige wegen Kapitalanlagebetrugs vor.

Einer der Angeklagten erklärte: „Zamek suchte keine Wachstumsfinanzierung sondern Überlebensgeld.“ Vier Jahre später kam die Insolvenz.