Wie einst LehmannProfi fliegt aus kuriosem Grund vom Platz – Reporter ist fassungslos: „Ernsthaft?“

Leonel Ovejero geht nach seiner Roten Karte in die Katakomben.

Leonel Ovejero geht im Spiel von Argentino de Merlo gegen Sacachispas am 4. Juli 2023 nach seiner Roten Karte in die Katakomben.

So einen Platzverweis sieht man nicht alle Tage. In Argentinien wird ein Spieler des Feldes verwiesen, weil er mitten im Spiel seine Notdurft verrichtet.

von Antje Rehse (are)

Diese Aktion ist mächtig in die Hose gegangen! Ein argentinischer Fußball-Profi ist in einem Drittliga-Spiel vom Platz geflogen.

Nicht etwa wegen eines groben Fouls, einer Tätlichkeit oder einer verbalen Entgleisung. Vielmehr hat sich Leonel Ovejero (21) mitten im Spiel erleichtert.

Reporter rastet aus: „Wegen Urinierens vom Platz gestellt!

Unglücklicherweise tat er das nicht auf dem Klo in der Kabine, sondern auf dem Spielfeld. Und weil er sich dabei vom Schiedsrichter erwischen ließ, musste Ovejero gehen. In der 80. Minute sah der Stürmer des abstiegsbedrohten Vereins Argentino de Merlo gegen Sacachispas FC die Rote Karte. Das Spiel endete 0:0.

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„Er hat sich die Hose heruntergezogen und auf dem Platz uriniert“, berichtete die Field-Reporterin des Senders „TyC Sports“ während der Live-Übertragung. Ihr Kollege am Kommentatorenplatz wollte es nicht glauben. „Das kann nicht sein. Ernsthaft?“, fragte er perplex. „Ich schwöre es dir. Das hat der Vierte Offizielle gesagt“, so die Reporterin.

In einem Video, was der Sender bei Twitter veröffentlicht hat, ist die entscheidende Szene nicht zu sehen. Wohl aber, wie Ovejero nach seinem Platzverweis frustriert in den Katakomben verschwindet.

„Wegen Urinierens vom Platz gestellt! Wegen Urinierens vom Platz gestellt!“, rief der noch immer ungläubige Kommentator. „Das darf man nicht machen“, sagte sein Co-Kommentator. „Nein, das darf man nicht machen“, gab ihm sein Kollege recht.

Das Twitter-Video seht ihr hier:

Die Aktion erinnert an Jens Lehmann (53). Der ehemalige deutsche Nationaltorhüter pinkelte 2009 im Champions-League-Spiel des VfB Stuttgart gegen Unirea Urziceni, zog sich dafür aber immerhin hinter die Werbebande zurück.

Damals bekam der Schiedsrichter von der ungewöhnlichen Toilettenpause nichts mit. Der damalige VfB-Sportdirektor Horst Heldt (53) zeigte Verständnis für den Keeper.

„Das hat mich an die Tour de France erinnert. Das hat er ganz geschickt gemacht. Er hätte ja schlecht in die Kabine gehen können“, sagte Heldt zum Fauxpas seines Schlussmanns. Bei der Rundfahrt müssen die Radprofis teilweise kreative Lösungen finden, um sich während der Etappen zu erleichtern.