Achtmal Sex in fünf StundenMann, wie oft schaffst du es?

Bettgeflüster: Nirgends wird so viel geprotzt und geflunkert wie bei der Potenz, wissen Experten.

Bettgeflüster: Nirgends wird so viel geprotzt und geflunkert wie bei der Potenz, wissen Experten.

Köln/Hamburg – Dieser Fall erregt die Nation - buchstäblich. DJ Dieter S. wird in einer Kneipe abgeschleppt, gerät in die Fänge einer sexsüchtigen Frau. Die Nimmersatte will Sex, immer wieder, dabei hat der 43-Jährige nach drei Runden die Nase voll. Also sperrt die Dame Dieter ein - und der geschlauchte Sex-Sklave muss nach eigenen Angaben in fünf Stunden noch fünfmal ran. Der arme Kerl ... oder ist er vielleicht doch irgendwie auch ein beneidenswert potenter Mann?

Achtmal Sex grundsätzlich möglich

Ein Mann, der in einer Nacht achtmal kann: „Grundsätzlich ist das schon denkbar - wenn man mit Sex nur den Akt des wiederholten Eindringens ohne Samenerguss meint“, sagt Urologe und Potenzforscher Prof. Frank Sommer, Uniklinik Hamburg. „Aber jenseits der 40 wird dieser Fall immer unwahrscheinlicher, deshalb klingt seine Schilderung für mich schon sehr seltsam.“

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Denn allen YouTube-Videos, Porno-Streifen und Stammtisch-Märchen zum Trotz ist es de facto ab 40. Lebensjahr weniger als 50 Prozent der Männer vergönnt, eine zweite Erektion innerhalb von 24 Stunden aufzubauen, so der Experte. „Wenn der Kopf nicht mitspielt, ist das nahezu unmöglich. Es gibt zwar einen sog. Erektionsreflex, aber um einen Mann quasi vergewaltigen zu können, muss eine Frau schon Spritzen mit hormonähnlichen Substanzen direkt in den Penis spritzen - oder sich mit einem schlaffen Glied behelfen.“

Eine Potenzpille, in einen Drink gemischt, genüge für eine Erektion wider Willens jedenfalls nicht.

Zwei Mal Samenerguss pro Nacht kein Problem

Bei gesunden, jungen Männern sollte ein bis zwei Mal pro Nacht mit Samenerguss zu kommen kein Problem sein, meint der Münchner Sexualmediziner Dr. Axel-Jürg Potempa. „Mir haben Patienten auch schon von vier Ejakulationen berichtet. Aber alles, was darüber hinausgeht, ist eher Wunschdenken.“

Die „Dauersteife“, von der Dieter S. in seiner Anzeige wegen Freiheitsberaubung und sexueller Nötigung berichtet, sei ohne Medikamente kaum vorstellbar, ergänzt Prof. Sommer. Erstrebenswert sei sie aber selbst bei größtem Vergnügen nicht: „Das Blut sollte nicht länger als vier Stunden im Penis sein, weil es dann anfängt zu gerinnen. Es kann zu Thrombose (Gefäßverschluss) im Schwellkörper kommen mit anschließender Impotenz.“