Radikalkur für den KaderSchultz kündigt vor Mainz-Knaller an: „Wir werden viel verändern“

1. FC Köln, Training: Trainer Timo Schultz auf dem Platz.

Timo Schultz (1. FC Köln) am 25. April 2024 am Geißbockheim.

Kann der 1. FC Köln am Sonntag in Mainz ein anderes Gesicht zeigen, als zuletzt gegen Darmstadt? Trainer Schultz kündigte einige Maßnahmen an.

von Uwe Bödeker (ubo)Jürgen Kemper (kem)

Jetzt geht es um alles! Der 1. FC Köln kann den Abstieg nur noch abwenden, wenn beim FSV Mainz 05 am Sonntag (28. April 2024, 17.30 Uhr/DAZN und im Liveticker EXPRESS.de) gepunktet wird. Trainer Timo Schultz (46) weiß: „Mit 22 Punkten dürfte man eigentlich nicht mehr in Reichweite sein, aber wir sind es. Wir müssen uns so präparieren, dass wir Sonntag in Mainz drei Punkte holen.“

Doch wie will er das anstellen? Wie will er eine völlig verunsicherte Mannschaft wieder aufrichten? Gegen Darmstadt zeigten die FC-Profis eine ihrer bisher schwächsten Leistung in dieser Saison. „Das war schlecht, da sucht man natürlich nach Gründen“, sagte Schultz am Freitag, „die Jungs haben ihre PS nicht auf die Straße bekommen, das hat mich am meisten geärgert. Mit einer Scheißegal-Stimmung wollte ich danach nicht ausdrücken, dass es uns scheißegal sein kann, sondern vielmehr, dass wir eine Leck-mich-am-Arsch-Stimmung brauchen.“

1. FC Köln: Thielmann nach vorne, Pause für Kainz?

Heißt für den Coach: „Den Ball immer wieder fordern, selbst wenn ich einen Fehler mache. Wir können vielleicht mal den Druck nach links schieben und einfach Fußball spielen. Dann bin ich mir sicher, dass wir deutlich besser auftreten als gegen Darmstadt.“

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Der Trainer kündigt zudem einige personelle Änderungen an. Radikalkur für seinen Kader für die noch mögliche Rettung! „Natürlich wird sich nach so einem Auftritt wie gegen Darmstadt personell und von der Herangehensweise was ändern. Wenn man immer die gleichen Sachen macht, erhält man meistens auch die gleichen Ergebnisse. Dementsprechend wird sich schon einiges ändern.“

Ein Youngster spielt bei den Überlegungen keine Rolle. Justin Diehl (19) hat zwar unter der Woche nach seiner Muskelverletzung wieder das komplette Teamtraining durchgezogen, aber er dürfte nicht in den Kader rücken. Schultz sagt: „Leider noch nicht. Wir werden vorsichtig sein, aber ich bin optimistisch, dass er in der restlichen Saison nochmal zurückkehrt in den Spieltagskader. Ob es dann auch zu Einsatzzeiten reicht, kann ich noch nicht absehen.“

Diehls Altersgenossen Elias Bakatukanda und Meiko Wäschenbach können dagegen darauf hoffen, zumindest mal im Kader zu stehen. Schultz nahm die beiden Youngster während des Trainings zur Seite, um mit ihnen ausführlich zu sprechen. 

Dagegen fallen Leart Pacarada und Dejan Ljubicic krank aus, Davie Selke (Fußbruch) und Luca Kilian (Kreuzband) kommen diese Saison nicht mehr zurück. Der Coach ließ sich nicht genau in die Karten blicken, doch es deutete sich an, dass er gravierende Änderungen plant. Jan Thielmann könnte von der Rechtsverteidiger-Position wieder in die Spitze rücken, Kapitän Florian Kainz könnte seinen Startelf-Platz verlieren, Benno Schmitz hinten rechts starten.

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Schultz meinte zu Thielmann: „Jan ist so eine Allzweckwaffe. Perspektivisch sehen wir, dass er ein richtig guter Rechtsverteidiger wird. Aber dann geht man da als Trainer normalerweise anders ran und bringt ihn schon in der Vorbereitung und in Testspielen dort, dann kann man alles einstudieren. Wir haben ihn ins kalte Wasser geworfen. Er kann aber auf mehreren Positionen spielen – auch vorne rechts. Ich habe es ja schon gesagt: Wir werden einiges ändern – auch das ist eine Position, wo wir drüber nachdenken.“

Schultz hat klare Erwartungen an die Jungs, die dann in Mainz auf den Platz gehen: „Mir ist es wichtig, dass ich eine Mannschaft sehe, die mutig und aggressiv nach vorne spielt und die mit aller Macht gewinnen will.“ Heißt: Offensiv will er endlich ein Feuerwerk sehen. Rutscht Damion Downs für den zuletzt schwachen Sargis Adamyan in den Sturm? Schultz will nichts ausschließen: „Damion hat sehr große Schritte gemacht. Er ist eine absolute Alternative und ist auch am Wochenende ein Kandidat, der auf dem Platz stehen kann.“

So könnte der FC in Mainz spielen: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Finkgräfe – Martel, Huseinbasic – Alidou, Waldschmidt – Thielmann, Downs