„Wird bis 2027 bereit sein“Admiral warnt vor nächster Invasion – bedrohliche Entdeckung vor Küste

Chinesisches Nachschubschiff (902) vom Typ 903A der Volksbefreiungsarmee (PLAN), hier Mitte März im Golf von Oman bei einer Gefechtsübung: Taiwan meldet eine Rekordzahl chinesischer Kampfjets, vor der Küste wurden mehrere Marineschiffe entdeckt.

Chinesisches Nachschubschiff (902) vom Typ 903A der Volksbefreiungsarmee (PLAN), hier Mitte März im Golf von Oman bei einer Gefechtsübung: Taiwan meldet eine Rekordzahl chinesischer Kampfjets, vor der Küste wurden mehrere Marineschiffe entdeckt.

Erneut jagen Dutzende chinesische Kampfjets Richtung Taiwan. Es sind so viele wie nie in diesem Jahr. Ein Experte vermutet, dass China damit Macht demonstrieren will - und sieht einen Auslöser dafür.

Die jüngste Zunahme chinesischer Kampfjet-Flüge vor Taiwans Küste ist einem Militärexperten zufolge als Machtdemonstration Pekings zu werten.

Vermutlich wolle die Volksrepublik damit auch ihren Unmut über politische Einflussnahme der USA im Indopazifik zum Ausdruck bringen, sagte Su Tzu-yun, Forscher an Taiwans Institut für Landesverteidigung und Sicherheitsforschung, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag (22. März).

Taiwan: Bedrohliche Entdeckung vor der Küste

Am Morgen (Ortszeit) hatte das taiwanische Verteidigungsministerium mitgeteilt, vor der Küste der Inselrepublik seien binnen 24 Stunden 36 chinesische Militärflugzeuge und 6 Marineschiffe entdeckt worden - ein Rekord in diesem Jahr.

Alles zum Thema USA

Die Spannungen zwischen China und Taiwan nehmen zu: Der US-Admiral John Aquilino, Chef des Indopazifik-Kommandos, sagte am Mittwoch laut „Forbes“, er glaube, dass Chinas Militär bereit sein werde, bis 2027 in Taiwan einzumarschieren. „Alle Indizien“ sprächen dafür, sagte er in einer Sitzung des Verteidigungsausschusses im US-Repräsentantenhaus.

Die chinesische Armee habe demnach seit 2020 mehr als 400 Kampfflugzeuge sowie 20 Kriegsschiffe in sein Arsenal aufgenommen habe.

USA haben Hilfe für Verteidigungsfall zugesagt

Taiwans Forscher Su Tzu-yun ist sich zudem sicher: Das Treffen von US-Außenminister Antony Blinken mit dem philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr. vor Kurzem in Manila dürfte Peking als Provokation aufgefasst haben - ebenso wie die jüngsten, als Privatbesuche bezeichneten, Reisen von Taiwans designierter Vizepräsidentin Hsiao Bi-khim in die USA und nach Europa.

Die USA haben den Philippinen und Taiwan Hilfe für den Verteidigungsfall zugesagt. Aufgrund der politischen Konfliktlinien im Indopazifik wird diese Hilfszusage insbesondere als Signal an China verstanden, dessen Machtstreben viele Länder in der Region mit Sorge beobachten.

Experte: China will sich als Seemacht zeigen

Die regierende kommunistische Partei in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die sie mit dem Festland vereinen will - nötigenfalls auch mit militärischen Mitteln.

Diplomatischen Austausch anderer Staaten mit Taiwan ahndet China in der Regel mit politischen Kontern. Dabei wird die Insel mit mehr als 23 Millionen Einwohnern seit Jahrzehnten unabhängig und demokratisch regiert. Der Kandidat der bei der Präsidentenwahl im Januar siegreichen - und von Peking als separatistisch betrachteten - Fortschrittspartei, Lai Ching-te, soll am 20. Mai ins Amt eingeführt werden. (dpa/mg)