ProzessauftaktMord in alter Papierfabrik: 16-Jähriger tötete im Wahn

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12. 3. 2017: Polizeiabsprerrung am Tatort, der alten Papierfabrik Hermes.

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf – Es war ein Gemetzel, was da in der alten Papierfabrik im Hafen am 12. März 2017 passierte.

Im Wahn hatte ein 16-jähriger seine Freundin (15) mit einem mehrfach um den Hals gewickelten Schnürsenkel erwürgt. Dann schnitt er ihr mit einem Schweizer Taschenmesser die Kehle durch und trennte ihr fast den Kopf ab.

16-Jähriger leidet unter Schizophrenie

Donnerstag wurde hinter verschlossenen Türen vor dem Düsseldorfer Landgericht verhandelt.

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Der junge Mann steht unter Jugendrecht. Außerdem leidet er unter einer Schizophrenie. Das Mädchen soll er im Zustand von Schuldunfähigkeit getötet haben. Deshalb soll er in die Psychiatrie eingewiesen werden.

Bereits vor der Tat war der junge Mann in psychiatrischer Behandlung gewesen.

Fotograf entdeckte die Leiche

Sonntagmittags hatte ein Fotograf, der in der seit Jahren stillgelegten Hermes-Fabrik Bilder machen wollte, die Leiche des jungen Mädchens entdeckt. Geschockt rief er die Polizei. Die Mordkommission ermittelte vor Ort, sicherte Spuren.

Da tauchte der 16-jährige hinter der Absperrung auf und erkundigte sich nach seiner Freundin. Als ihn die Beamten zurückdrängten, brach es aus ihm heraus: „Ich habe sie umgebracht.“ Unter Tränen legte er auf dem Präsidium ein umfangreiches Geständnis ab.

Schüler waren Ausreißer

Die beiden Schüler waren Ausreißer. Den Tag verbrachten sie im Rheinparkcenter Neuss. Mit dem Zug wollten sie Richtung Köln, stiegen aber falsch ein und landeten schließlich an der Papierfabrik. Dort wollten sie die Nacht verbringen. Da habe der 16-Jährige plötzlich Stimmen gehört und die Kontrolle über sich verloren.

Nach der Tat stieg er wieder in den Zug und fuhr in eine andere Stadt. Dort übernachtete er im Freien. Doch am nächsten Tag wollte er noch einmal nach seinem Opfer sehen.

Der Prozess wird demnächst fortgesetzt.