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„Keine Blaupause für andere Vereine“Pilotphase von „Fortuna für alle“ beendet – Jobst zieht Bilanz

Fortuna Düsseldorf Vorstandschef Alexander Jobst.

Fortuna-Vorstandschef Alexander Jobst zieht erste Bilanzen zum „Fortuna für alle“ Pilotprojekt. 

Die Saison neigt sich dem Ende entgegen und somit auch das Pilotprojekt der Düsseldorfer „Fortuna für alle“. Vorstandschef Alexander Jobst hat erste Bilanzen gezogen und sich dabei gegen Kritik gewehrt. 

von Viktoria Silz (vis)

Ist „Fortuna für alle“ ein Erfolgsprojekt oder nicht? Nach der nun abgelaufenen Pilotphase mit den Freispielen beschäftigt diese Frage derzeit die Verantwortlichen der Rot-Weißen.

Fortuna-Vorstandschef Alexander Jobst (50) zeigte sich äußerst zufrieden mit dem Pilotprojekt – und das trotz vieler kritischer Stimmen.

Gratis-Spiele: Strahlkraft der Fortuna wieder zum Leuchten gebracht

„Fortuna für alle“ war in der laufenden Saison wohl eines der Gesprächsthemen in Fußball-Deutschland. Im Rahmen des Projektes gab es drei kostenlose Heimspiele, bei denen die Fans, nach einer Bewerbungsphase, gratis ins Stadion kamen. 

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Gegenüber dem „Kicker“ zog Jobst nun Bilanz: „Wir sind zufrieden mit der ersten Pilot-Saison. Für die ersten drei Freispiele haben wir 340.000 Ticketanfragen erhalten. Das übersteigt die Anzahl der zu verteilenden Sitze um das Fünffache.“

Weiter sagte er: „Wir merken, dass ‚Fortuna für alle‘ auch die Wahrnehmung des Vereins und damit auch die Strahlkraft der Fortuna wieder ein bisschen zum Leuchten gebracht hat.“

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Besonders positiv überrascht zeigte sich der Vorstandschef von einer speziellen Zahl: „Die No-Show-Rate bei allen drei Freispielen lag bei jeweils unter 15 Prozent und war damit klar unter dem Durchschnitt bei normalen Partien. Bei der Konzepterstellung war diese mögliche Rate für mich das größte Fragezeichen, denn wir alle kennen ja das Sprichwort ‚Was nichts kostet, ist nichts wert‘.“ 

Neben der stark verbesserten No-Show-Rate zeigten auch andere Zahlen die positiven Effekte des Projektes. So verzeichnete die Fortuna einen deutlich höheren Zuschauerschnitt als in der vergangenen Saison. 16 Prozent mehr als noch im Vorjahr besuchten die Merkur-Spiel-Arena – die Freispiele sind dabei nicht mit einberechnet. 

Zudem stellte Jobst einen weiteren positiven Nebeneffekt fest: „Über 70 Prozent, die über das ‚Fortuna für alle‘ erstmals Stadionluft geschnuppert haben, gaben in anschließenden Umfragen an, dass sie künftig sogar bereit wären, Geld für einen weiteren Stadionbesuch in die Hand zu nehmen.“ Wobei dies wiederum genau gegen den Gratis-Ansatz des Projektes sprechen würde.

Daraus, dass die Aktion den Verein finanziell einen großen Schritt nach vorne gebracht hat, machte auch Jobst kein Geheimnis: „Ohne ‚Fortuna für alle‘ stünden wir wirtschaftlich heute vor deutlich größeren Herausforderungen.“

Doch neben vielen Positiven gab und gibt es auch immer noch viel Kritik zu den Freispielen. Jobst dazu: „Wir bekommen viel Zuspruch und natürlich viel Kritik. Beides mal öffentlich und mal im vertraulichen Gespräch und das ist auch gut so.“

Außerdem stellte er klar: „Unser Weg ist einer, der zur Fortuna und zu Düsseldorf passt und keine Blaupause für andere Vereine ist. Das wäre auch vermessen. Und: Wir machen weiterhin Fußball-Business.“

Doch wie wird es nächste Saison mit den Gratis-Spielen weitergehen: „Wir werden die Anzahl der Freispiele leicht erhöhen – unabhängig davon, in welcher Liga wir spielen. Wie viele Spiele es genau sein werden, entscheiden wir nach der Analyse der kommenden Wochen.“