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Wird das bald verboten?Experte warnt vor unsäglichem Trend in unseren Gärten

Wir stehlen ihr den Lebensraum und vergiften sie. Grund genug, zum Weltbienentag am 20. Mai ein Loblied auf die Honiglieferanten zu singen.

Wer hätte das gedacht! Müssten wir der Biene Geld für ihre Arbeit zahlen, wären das 500 Milliarden Euro pro Jahr. Ohne sie gäbe es kein Obst, kein Gemüse, keine Sonderkulturen.

Doch wie dankt der Mensch es der Biene, die nach Rindern und Schweinen die drittgrößte Nutztiergruppe der Welt stellt (wenn man sie denn dazu zählen will)? Gar nicht.

Wir stehlen ihr den Lebensraum und vergiften sie. Grund genug, zum Weltbienentag am 20. Mai ein Loblied auf die Honiglieferanten zu singen: „Summ, summ, summ, Bienchen, summ endlich wieder herum!“

Alles zum Thema Pflanzen

Wildbienen sind besonders gefährdet

„Vor allem den Wildbienen geht es dramatisch an den Kragen“, sagt Peter Rosenkranz, Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim.

Ein Drittel von dem, was wir essen, hängt von der Bestäubung der Bienen ab – und könnte laut dem Experten um zehn bis 15 Prozent ertragreicher sein, wenn wir die Bestäubung optimieren würden. Vor allem durch die Wildbiene.

Diese machen sich nämlich an Pflanzen ran, die die Honigbienen links liegen lassen. Doch die Nistmöglichkeiten der Wildbienen werden immer seltener. Pestizideinsatz, Flächenversiegelung und Monokulturen auf vielen Grünflächen machen den Brummern das Leben schwer.

Milben machen den Honigbienen Probleme

Aber auch die Honigbienen leiden: Die Varroa-Milbe führte im vergangenen Winter unter anderem dazu, dass jedes siebte Volk nicht überlebte.

Das Problem, so Rosenkranz: „Die Firmen klemmen sich nicht so dahinter, Millionen an Risikokapital für Bienen in die Forschung für ein Mittel gegen die Milben zu stecken, weil sie ja nicht wissen, ob sich das irgendwann auszahlt.“

Bienenfreundliche Landwirtschaft klappt

Dennoch sieht er Licht am Ende des Horizonts, zumindest ein zartes Flämmchen. Und das wird vom Verbraucher gezündet. Die Bewusstseinsänderung in der Bevölkerung sei mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein, meint er. Die Diskussionen erzeugen Druck.

„Der Bauernverband muss jetzt umsteuern, die EU-Fördergelder umschichten – aber auch der Einzelne sein Verhalten verändern“, appelliert er an Verbraucher. „Es muss auch bei uns – wie in anderen Ländern – üblich werden, 20 Prozent des Gehalts für Lebensmittel auszugeben.“

Um Landwirten die Entscheidung zu erleichtern, bienenfreundliche Wege zu beschreiten. „Streuobstwiesen, die für Vielfalt stehen, sind nun mal aufwendig in der Pflege“, weiß er.

Blühstreifen für Bienen

Diese Landwirte denken um: In Baden-Württemberg z. B. säen laut WWF 18 Landwirte Blühstreifen zwischen ihre Getreidefelder, um Nahrungs- und Lebensraum für Bienen und andere Insekten zu schaffen. Das Mehl, das aus dem Getreide der Felder mit blühenden Streifen entsteht, vermarkten sie als Blütenkorn. Die Landwirte haben so 2019 den #beebetter-Award gewonnen.

Experte warnt vor „perversen Steingärten”

Immer mehr Städte lassen mittlerweile Gras stehen, mähen nur zweimal im Jahr – oder pflanzen Bienenwiesen an.

Aber am meisten würde der Bienenfreund sich über einen Erlass gegen die „perversen Steingärten“ freuen, die in der jüngsten Vergangenheit farbenprächtige Vorgärten abgelöst haben. Zurück zur Natur müsse mehr als ein Slogan sein!

Bremen hat bereits den Schottergärten den Kampf angesagt und will große Steinflächen verbieten. Ein Gesetzesentwurf sieht vor, dass Außenflächen „zu begrünen oder zu bepflanzen sind”, sollte dies nicht einer anderen zulässigen Verwendung entgegenstehen. Im Klartext: Hütten, Terrassen oder gepflasterte Fahrrad-Stellplätze sind erlaubt, große Steinbeete nicht. Das würde den Bienen helfen.

Wir haben Wissenswertes zum Thema Bienen für Sie zusammengefasst:

Fakten über Bienenarten

Honigbienen:

  • Leben in Völkern
  • Sammeln vor allem Nektar
  • Nisten und leben im Bienenstock
  • Stachel kann unsere Haut durchdringen
  • Flugradius: bis zu zehn Kilometer groß

Wildbienen:

  • (Bekannte Arten: Blaue Holzbiene, Sandbiene, Pelzbiene, Mauerbiene Wollbiene,
  • Erdhummel)
  • Meist alleinlebend
  • Sammeln vor allem Pollen
  • Benötigen artspezifische Nistplätze
  • Können uns in der Regel nicht stechen
  • Flugradius: nur 50 bis 300 Meter

Der Körperbau der Bienen

Die Flügel: Insgesamt haben Bienen vier Flügel: zwei große Vorderflügel und zwei kleinere direkt dahinter. Zum Fliegen haken die Bienen Vorder- und Hinterflügel ineinander ein und bilden so eine größere Flügeloberfläche. Starke Flugmuskeln auf der Brust sorgen dafür, dass die Flügel bewegt werden können.

Der Hinterleib: Die überlebenswichtigen inneren Organe der Bienen befinden sich im Hinterleib – genau wie der Stachelapparat des Weibchens. Die männlichen Bienen (Drohnen) haben keinen Stachel. Am hinteren Ende ihres Hinterleibes sitzen nur die Geschlechtsorgane.

Die Beine: Wie jedes Insekt haben Bienen sechs Beine, oder auch drei Beinpaare. Das gilt sowohl für Arbeiterbienen, als auch für Drohnen und die Königin. An der Außenseite der Hinterbeine befindet sich das so genannte „Körbchen“,in dem die Biene Blütenstaub aufbewahrt.

Der Rüssel: Mundwerkzeuge sind Oberlippe, Oberkiefer, Unterkiefer, Unterlippe, Kinn mit Zunge und Löffelchen. Dem Kinn entspringen die Hinterkiefertaster – die bilden beim Saugen von Nektar mit der Zunge den Rüssel. Mit dem Oberkiefer wird Wachs geknetet.

Die Biene Maja

Sie ist die frechste Biene der Welt: Die Biene Maja, Hauptfigur der deutsch-japanische Zeichentrick-Fernsehserie von 1975. 104 Folgen lang verfolgten Kinder, wie die süße Maja mit ihren Freunden – Drohne Willi und Grashüpfer Flip – die Welt erobert.

Schon irre! Nach der Beendigung der ersten Episode wurden fast 40.000 Briefe mit der Bitte um Wiederholung ans ZDF geschickt. Inzwischen gibt es auch eine Serie in 3D-Optik, die ist aber längst nicht so niedlich wie das Original.

Neue Feldversuche

In der Zukunft soll’s brummen – für Landwirte und Bienen. Deshalb erforscht der WWF gemeinsamen mit anderen Institutionen in den nächsten sechs Jahren in fünf UNESCO-Biosphärenreservaten Maßnahmen zum besseren Insektenschutz.

Es sollen Modelllandschaften werden mit Blühstreifen, Brachstreifen, Gehölzsäumen, insektenschonendem Maschineneinsatz sowie Reduzierung der Schnittzahl, Beweidung statt Mähen, optimierter Düngung durch Senkung der Menge und veränderter Ausbringungstechnik.

Klingt super für Insekten, soll sich aber auch für Landwirte rechnen. „Nur wenn es gelingt, tragfähige und übertragbare Modelle zu entwickeln, kann sich eine insektengerechte Landnutzung langfristig und flächendeckend etablieren“, so Wiebke Elbe vom WWF.

Privat Imkern ist in

Zur Zeit gibt es rund 130.000 Imker, davon sind 95 Prozent Hobbyimker – wie Bettina Mungen (54, Foto) aus Müddersheim in der Eifel. Seit vier Jahren hat sie Honigbienen, mittlerweile sieben Wirtschaftsvölker und Ableger. Da kommen pro Jahr gut 300 Kilogramm Honig zusammen. Aber man sollte sich das Ganze gut überlegen und bei einem Imkerpaten vorher quasi „in die Lehre gehen“, sagt sie.

„Denn Imkern ist – insbesondere von März bis September – mit viel Arbeit verbunden.“ Da geht’s nicht nur ums Schleudern des Honigs, sondern auch um Schwarmkontrolle, Behandlung gegen die Varroa-Milbe, Auffüttern, Futterkranzproben oder Wabenhygiene. Und: „Zugegeben, ohne Stiche geht das nie ab.“

So helfen Sie den Bienen

Samenmischung für Bienen statt Kaugummis kaufen: Umgebaute Kaugummi-Automaten stehen in Dortmund (Foto) und mittlerweile auch in 20 weiteren Standorten in Deutschland. Die umfunktionierten Kisten geben als Bienenfutterautomat jetzt für gerade mal 20 oder 50 Cent Samenmischungen heraus, die Wild- und Honigbienen in diesen Zeiten das Überleben erleichtern sollen. Eine tolle Idee, um Kinder für den Naturschutz zu begeistern.

Begeistert von den Bienenhotels, die Grundschüler in Trier aufgestellt haben: Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft (CDU), unterstützt solche Projekte gern. Man kann die Bienenhotels auch leicht selbst bauen: Unbehandelte Holunder-, Bambus- oder Schilfstängel in 10 bis 15 Zentimeter lange Stücke schneiden. In einer Dose oder einem Holzkasten bündeln und waagerecht an einem sonnigen Balkon oder Dachvorsprung befestigen.

Für Blumenkästen eignen sich Kräuter wie Kapuzinerkresse, Lavendel, Frühlingsthymian und Katzenminze, Bienen fliegen auch auf Steinkraut, Wicken, Wildröschen und Kuhschelle. Ausreichende Nahrung versprechen vor allem einheimische Blumenarten wie Fetthenne, Kugeldistel, Löwenmäulchen, Malve und Vergissmeinnicht. Ideal sind Gehölze wie Kornelkirsche, Hartriegel, Schneeball, Liguster, Weißdorn und Salweide, Himbeere und Brombeere, Obstbäume, Linde, Ahorn, Kastanie, Mehlbeere und Vogelbeere.

Daumen runter! Manche Blumen wie Geranien, Pelargonien, Fleißige Lieschen oder Forsythien locken zwar mit ihren Düften und Farben, bieten aber weder Nektar noch Pollen für Bienen. Und in gefüllten Arten wie Rosen, Rittersporn, Astern oder Pfingstrosen finden die Bienen vor lauter Blütenblättern gar keinen Weg in die Blüte, da sind laut Umweltamt NRW Wildröschen viel attraktiver.