Paris – Müssen sich auch deutsche Hobbygärtner bald vor einem fleischfressenden Wurm fürchten? Aktuell breitet sich der Obama nungara, ein Plattwurm aus Südamerika, in Europa aus.

Die Würmer oder „Aliens mit Appetit auf Regenwurm und Co.”, wie sie das Portal „wissenschaft.de” nennt, haben es auf das Fleisch von am Boden lebenden Tieren abgesehen und könnten dadurch das ökologische Gleichgewicht in unseren Breiten ganz schön durcheinanderbringen.

Obama nungara: Fleischfressender Wurm bedrohlichster Vertreter der Art

Laut Forschern handelt es sich beim Obama nungara um den bedrohlichsten Vertreter aller in Europa vorkommenden invasiven Plattwürmer.

Der Name Obama nungara, der an Ex-US-Präsident Obama erinnert, stammt aus der alten südamerikanischen Sprache Tupi. Die Bezeichnung setzt sich aus den Wörtern „oba” für Blatt und „ma” für Tier zusammen.

Fleischfressender Wurm ist für Menschen ungefährlich

Die kriechenden Tierchen ernähren sich von Schnecken, Regenwürmern, Kleintieren und Insekten. Für Pflanzen und den Menschen ist der Wurm ungefährlich. 

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Regenwürmer wiederum sind jedoch für Pflanzen sehr wichtig, denn sie lockern den Boden auf und kompostieren Herbstlaub.

Das Problem: Der bis zu sieben Zentimeter lange Obama nungara hat in Europa keine natürlichen Fressfeinde – und kann sich deshalb in Ruhe vermehren. Dadurch schadet er der örtlichen Artenvielfalt.  

Wurm Obama nungara macht sich in Europa breit

Dass sich der Wurm schon seit ein paar Jahren in Europa rumtreibt, ist nicht neu. Jedoch sind aktuelle Zahlen eines französisch-australischen Forscherteams um den Parasitologen Jean-Lou Justine alarmierend. Für die Studie bekamen die Forscher Unterstützung von Gartenbesitzern aus ganz Frankreich, die Funde der Würmer meldeten. 

Fazit: Der kleine Fleischfresser ist weiter vorgedrungen als gedacht.

In dem Fachblatt „PeerJ” berichten die Wissenschaftler, dass sich der Plattwurm vor allem in Frankreich ausgebreitet hat. 72 von 96 Departements habe er dort bereits bevölkert. Aber auch in Spanien, Portugal, Großbritannien, Italien, Belgien und der Schweiz wurde der Wurm entdeckt.

Noch ist nicht bekannt, ob der Plattwurm auch in Deutschland angekommen ist. Jedoch wurden etwa im Elsass nahe der deutschen Grenze bereits Obama-nungara-Funde gemeldet.

Doch wie konnte der Killer-Wurm überhaupt nach Europa kommen?

Obama nungara: Brachten Topfpflanzen den Wurm nach Europa?

Laut Annahmen der Forscher könnte der Wurm über das Bodensubstrat von südamerikanischen Pflanzen, die über den Atlantik transportiert wurden, nach Europa gelangt sein.

Womöglich wurden die schleimigen Würmer demnach durch Topfpflanzen in europäische Länder importiert.

Schuld ist am Ende also der Mensch. Früher waren Tier- und Pflanzenarten durch Meere und Gebirge auf bestimmte Regionen der Erde beschränkt. Durch Handel und Verkehr gelangen Lebewesen nun recht einfach von einem Kontinent zum anderen. (jba)