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Ernster HintergrundDiscounter startet besondere Aktion – Kunden dürften sich freuen

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Lidl startet mit „Ich bin noch gut”-Lebensmittel-Boxen eine neue Aktion gegen Lebensmittelverschwendung.

von Julia Bauer (jba)

Neckarsulm – Es ist ein weiterer Schritt im Kampf gegen die weltweite Lebensmittelverschwendung.

Das Unternehmen Lidl startet Ende Februar eine Aktion, bei der Lebensmittel kurz vor dem „Ablaufdatum” zum halben Preis angeboten werden. 

Auf dem Weg zu „Zero Waste“ (dt.: „Null Verschwendung”, Anm. d. Red.) hat sich der Discounter im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie dazu verpflichtet, Lebensmittelverluste und organischen Abfall bis 2025 um 30 Prozent zu reduzieren.

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„Ich bin noch gut“-Boxen mit reduzierten Produkten 

Ende Februar setzt das Unternehmen mit Sitz in Neckarsulm die Rabattaktion „Ich bin noch gut“ in allen rund 3.200 Lidl-Filialen in Deutschland um.

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Qualitativ noch einwandfreie Artikel verschiedener Warengruppen wie Molkereiprodukte, Frischeprodukte, Backwaren, Tiefkühlprodukte etc. werden einige Tage vor Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums mit „50 Prozent“-Stickern versehen und in grünen Boxen mit der Aufschrift „Ich bin noch gut“ angeboten. 

Lidl: „Einfach und gezielt Lebensmittel retten”

„Lebensmittel gehören auf den Teller und nicht in die Tonne. Durch „Ich bin noch gut” können wir gemeinsam mit unseren Kunden ganz einfach und gezielt Lebensmittel retten. Regionale Tests haben eine vielversprechende Reduktion von Lebensmittelverlusten im zweistelligen Prozentbereich ergeben”, sagt Tomasz Kuzma, Geschäftsleiter Vertrieb bei Lidl Deutschland. 

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Die Preisreduzierung spreche Kunden konkret an und helfe dem Unternehmen, weniger abgelaufene Lebensmittel wegwerfen zu müssen. 

Wie auch eine aktuelle Marktstudie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) beweist, legen Kunden neben günstigen Preisen immer mehr Wert auf ökologisch nachhaltige Produkte.

Globales Ziel: Lebensmittelabfälle bis 2030 um 50 Prozent reduzieren

Die Lidl-Rabattaktion zahlt auch auf die bundesweite Strategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) „Zu gut für die Tonne“ ein, deren Logo ebenfalls auf den „Ich bin noch gut“-Boxen aufgedruckt ist.

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Mit seiner Aktion trägt unter anderem Lidl zum globalen Ziel der Vereinten Nationen für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster bei, bis 2030 Lebensmittelabfälle um 50 Prozent zu reduzieren. 

Lebensmittel oft länger haltbar als man denkt 

Rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland pro Jahr im Mülleimer. Dabei entstehen 18 Prozent der Abfälle in der Verarbeitung, 14 Prozent in der Außer-Haus-Verpflegung, 12 Prozent in der Landwirtschaft und 4 Prozent im Lebensmittelhandel.

Rund die Hälfte der Lebensmittelverluste fällt in privaten Haushalten an, 52 Prozent um genau zu sein. Das sind fast 75 Kilogramm pro Kopf (Quelle: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Thünen Report 71). Nicht nur Lidl nimmt deswegen auch die Kunden in die Pflicht.

Mit dem auffälligen „Ich halte oft länger, als man denkt“-Aufdruck unterstützen auch andere Märkte eine Kampagne der Organisation „Too good to go“.

Der „Ich halte oft länger, als man denkt“-Aufkleber soll Kunden zu Hause daran erinnern, auf die eigenen Sinne zu vertrauen und Lebensmittel vor dem Wegwerfen genauer anzuschauen, zu riechen und zu schmecken.

Denn: Lebensmittel sind oft auch nach dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar. 

Rewe und Co. testen essbare Schutzschicht auf Obst und Gemüse

Viele Discounter (Mann greift im Discounter mit Pfefferspray an, zweiter wirft mit Nudeln – hier lesen Sie mehr) und Supermärkte nutzen Möglichkeiten zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.

Der selbstständige Rewe-Betreiber Nico Grunert aus Andernach etwa verschenkt in seinem Markt Lebensmittel, die noch genießbar sind und nicht weggeschmissen werden müssen.

Hier lesen Sie mehr: Rewe in Andernach verschenkt Lebensmittel

Edeka, Netto, Rewe und Penny testen aktuell eine essbare Schutzschicht auf Obst und Gemüse, um die Produkte länger haltbar zu machen (hier lesen Sie mehr).

Discounter und Supermärkte arbeiten mit Tafel zusammen

Eine weitere Maßnahme der Lebensmittelrettung bei Lidl sei die engere Zusammenarbeit mit Lieferanten.

Ein Beispiel: Äußerlich weniger perfekte aber geschmacklich einwandfreie Tomaten werden püriert als Tomatenbasis verarbeitet und in der Obst- und Gemüseabteilung angeboten.

Dem langjährigen Partner Tafel Deutschland mit seinen regionalen Ausgabestellen stellt das Unternehmen zudem verzehrfähige und lebensmittelrechtlich unbedenkliche Ware kostenlos zur Verfügung.

Auch Rewe-Märkte spenden seit 1996 an die örtlichen Tafeln. „So kommen die Lebensmittel gezielt Bedürftigen zugute”, betont Rewe-Sprecher Thomas Bonrath. (jba)