Auf dem MeeresbodenForscher machen erschreckende Entdeckung in der Antarktis

von Christopher Hostert (cho)

Corvallis (Oregon) – Forscher haben in der Antarktis eine erschreckende Entdeckung gemacht.

Das Treibhausgas Methan könne hier fast ungehindert vom Meeresboden in die Atmosphäre aufsteigen. Da im Südpolarmeer enorme Mengen des Treibhausgases vermutet werden, könne sich der Klimawandel stark beschleunigen.

Antarktis: Forscher fürchten Freisetzung von Methan

Die neue Studie von einem Forscher-Team der Oregon State University lässt darauf schließen, dass in der Antarktis zukünftig große Mengen des Treibhausgases Methan freigesetzt werden.

Das läge vor allem daran, dass sich die Mikroorganismen, die sich von Methan ernähren und das Gas aufnehmen, im Südpolarmeer nicht schnell genug zu vermehren. So könne das Treibhausgas nahezu ungehindert in die Atmosphäre aufsteigen.

Klimawandel: Methan schädlicher als Kohlendioxid

Die Erderwärmung wird meistens am steigenden Kohlendioxid-Ausstoß (CO2) festgemacht. Methan ist im Vergleich dazu jedoch ein noch effektiveres Treibhausgas, das einen etwa 25- bis 32-mal höheren Schaden anrichtet als CO2, berichtet n-tv.

Nach Informationen des Umweltbundesamtes hat Methan (CH4) im vergangenen Jahr 16,4 Prozent zum gesamten Treibhauseffekt beigetragen.

Methan-Emissionen steigen stetig an

Nach einer Studie von Forschern der Stanford University sei die Methankonzentration in der Atmosphäre von 2000 bis 2017 kontinuierlich auf immer neue Rekorde angestiegen. Die Emissionen seien größtenteils menschengemacht und sollen laut der Studie vor allem aus dem Kohlebergbau, der Erdöl- und Erdgasförderung und der Nutztierhaltung stammen.

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Allein durch Methan können sich die Erde bis zum Jahr 2100 um drei bis vier Grad Celsius erhöhen, sollte der Trend ungebremst weitergehen.

Antarktis: Forscher vermuten große Mengen Methan am Meeresboden

Vorherige Forschungen machten Hoffnung, dass die Mikroben, welche sich von Methan ernähren, das Treibhausgas vom Aufstieg in die Atmosphäre abhalten könne. Die Studie Oregon State University zeigte jetzt aber, dass sich die Mikroorganismen in der Antarktis zu langsam vermehren und somit zu lange brauchen, um eine Art „Filter“ aufbauen zu können.

Wie viel Methan allerdings tatsächlich im Meeresboden und unter der Eisschicht der Antarktis verbirgt, ist Wissenschaftlern nicht bekannt. Sie gehen jedoch von einer großen Menge aus.

Die Frage sei nun, ob sich die Mikroorganismen schnell genug an neuen Methanquellen bilden könnten, wenn sich das Eis in der Antarktis zurückzieht. (cho)