3-D-Planung von EndoprothesenSchmerzen der Hüfte können viele Ursachen haben
Vielmals können leichtere Beschwerden durch Medikamente und andere konservative Therapiemaßnahmen behandelt werden. Wenn dies nicht mehr ausreicht, kann bei einer schmerzhaften Arthrose oder einem Impingement der Hüfte oft nur eine Operation helfen.
Hierzu stehen in der Klinik für Orthopädie und Spezielle Orthopädische Chirurgie im Krankenhaus der Augustinerinnen in der Kölner Südstadt, das von den Kölnern liebevoll Severinsklösterchen genannt wird, die neuesten Methoden im Bereich der gelenkerhaltenden Eingriffe sowie des Hüftgelenkersatzes zur Verfügung. Das Team um Chefarzt Prof. Dr. med. Alfred Karbowski kann auf eine langjährige Erfahrung zurückgreifen. Die Mediziner zeichnen sich aber auch dadurch aus, dass sie immer wieder neue innovative Ideen in das gut Bewährte einfließen lassen.
Gelenkerhaltende Eingriffe: Hüftgelenkspiegelungen
Handelt es sich um eine Impingement-Situation, also einen Zusammenstoß im Hüftgelenk durch knöcherne oder knorpelige Abweichungen, führt der Orthopäde oftmals einen gelenkerhaltenden Eingriff mittels einer Hüft-Arthroskopie, also einer Spiegelung des Hüftgelenks, durch. „Mit Hilfe einer Schlüsselloch-Operation entfernen wir die entsprechenden störenden Veränderungen und das Gelenkspiel verbessert sich“, erklärt Prof. Dr. med. Alfred Karbowski.
Der Hüftgelenksersatz
Bei einer schweren Hüftgelenksarthrose kann nur ein künstliches Hüftgelenk die verlorene Mobilität wieder zurückbringen. Man spricht hier von einer sogenannten Hüft-TEP, der totalen Endoprothese des Hüftgelenks: Ausgesuchte Stahllegierungen sowie Titan in Kombination mit hochleistungsfähigem Keramik oder vernetztem Polyethylen werden eingesetzt, um das nicht mehr funktionsfähige Hüftgelenk zu ersetzen.
„Wir führen die Operation im Severinsklösterchen minimal-invasiv durch, so dass die sichtbare Operationsnarbe nur 8-10 cm lang ist“, erklärt Chefarzt Prof. Karbowski. „In der Tiefe nutzen die Operateure eine Muskellücke als natürliches Portal des Körpers, um größere Muskelschädigungen zu verhindern.“ Durch die schonendere OP genesen die Patienten schneller und sind entsprechend auch schneller wieder mobil.
Weil das Nachbehandlungsschema in der Orthopädie des Klösterchens individuell auf den Patienten abgestimmt wird, kann dieser, bei entsprechenden Voraussetzungen, mit Hilfe der „Fast-Track-Reha“ oder wesentlichen Elementen des „Rapid-Recovery-Programmes“ bereits nach wenigen Tagen das Krankenhaus wieder verlassen.
Erfahren Sie auf der nächsten Seite alles über die innovative 3-D-Planung einer Endoprothese.
Die richtige Prothese finden
Damit der Patient sich auf Dauer schmerzfrei bewegen kann, muss die implantierte Prothese allerdings richtig sitzen.
Die richtige Hüft-Prothese zu finden, ist die Aufgabe des behandelnden Orthopäden. Bisher nahm dieser einfache Röntgenbilder oder neuerdings zwei-dimensionale digitale Aufnahmen zu Hilfe. Jetzt gibt es aber ein neues Verfahren zur Planung von Endoprothesen am Hüftgelenk. Die Orthopädie von Chefarzt Prof. Dr. med. Alfred Karbowski im Severinsklösterchen setzt ein drei-dimensionales Verfahren zur Planung von Hüft-Endoprothesen ein. Die Klinik ist damit eine von bundesweit zwei Kliniken, die diese neue Technik anwendet.
3-D-Planung, so funktioniert es
Mit der neuen Konstruktionssoftware wird eine dreidimensionale Planungsebene geschaffen, in welcher das jeweilige Gelenk von drei Ebenen aus betrachtet werden kann. Der behandelnde Orthopäde kann die unterschiedlichen Implantate, Größen und Formen virtuell einsetzen und sieht so, welche Prothese am besten zum Körperbau des Patienten passt. So kann er dem Patient bereits vor der OP sagen, welche Endoprothese er erhalten wird. Auch die neuen Bewegungsabläufe mit dem künstlichen Hüftgelenk können so erstmals virtuell simuliert werden. Ziel des neuen Verfahrens ist es, dem Patienten eine maximale Passgenauigkeit seines Gelenkersatzes zu bieten.
Die neue Methode erlaubt es den Operateuren auch, vor der OP die Frage sicher zu klären, ob eine Versorgung mit einer Standard- oder einer Individualprothese sinnvoll ist. So bietet die vorausgehende Planung und die exakte Prognose eine maximale Sicherheit für den Patienten.
Voraussetzung für die optimale 3-D-Planung ist allerdings die Erstellung von CT-Bildern. Diese haben, im Vergleich zum Röntgen, eine höhere Strahlenbelastung. Daher arbeiten die Radiologen im Severinsklösterchen derzeit an der Einführung einer niedrig dosierten CT-Variante, die die Strahlenbelastung deutlich reduzieren soll.