Fest der Masken in Rut-WießDen Kölner Karneval neu entdecken

Beim Ball der Masken wird selbstverständlich feierlich getanzt.

Beim Ball der Masken wird selbstverständlich feierlich getanzt.

Das hat es im Kölner Karneval noch nicht gegeben – zumindest nicht in den letzten 150 Jahren. Wem Karnevalssitzungen zu passiv und Karnevalspartys oder Kneipenkarneval zu laut sind, für den gibt es jetzt eine anspruchsvolle Alternative: Ein Maskenfest als große Inszenierung im Gürzenich. Die Roten Funken greifen anlässlich ihres 200. Geburtstags eine Tradition auf, die beim Kölner Bürgertum im 19. Jahrhundert hoch im Kurs stand: Maskenfeste waren nicht nur Tanzveranstaltungen, sie waren ein Fest für Augen und Ohren.

Besondere Eintrittskarte

Eine Eintrittskarte zum „Maskenball auf dem Gürzenich“ aus dem Jahre 1834 erinnert die Gäste: „Es wird gebittet, ein bisschen maskiert zu erscheinen.“ Der Hinweis wäre nicht nötig gewesen. Denn Maskenfeste waren äußerst beliebte Treffpunkte der Kölner Gesellschaft, die der Maskerade hingebungsvoll frönte. Die Dokumentaristen hielten später fest: „In diesem Jahre, wo durch Andrang so vieler Gäste der Raum jenes Salles nicht mehr ausreichen würde, wurde der selbe um das Doppelte vergrößert. Die berühmtesten Maler und Dekorateurs wetteiferten um das Non plus Ultra… Wasserfälle, Blumengärten, in welchen Teiche mit Goldfischen und Schwanen waren… Orangerien und Dioramas… wechselten in bunter Mannigfaltigkeit ab.“

Rote Funken nehmen Herausforderung an

Wer daran heute anknüpfen will, für den liegt die Latte hoch. Die Roten Funken nehmen die Herausforderung an und lassen den Gürzenich für ihr Maskenfest aufwendig dekorieren. Gleichzeitig fahren sie ein 60-köpfiges Orchester auf, das die Gäste musikalisch auf hohem Niveau durch den Abend begleitet. Venezianische Großfiguren schreiten durch das Publikum, Artisten sorgen für atemberaubende Showeinlagen und Tänzer zeigen, wie man Musik und Bewegung zu Höchstleistungen verbinden kann. Wichtigster Part sind aber die Besucher selbst. Wer auf ein Maskenfest geht, hat nicht nur Freude am Tanzen, er flaniert auch durch die Säle. „Sehen und gesehen werden“ lautet die Devise.

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Tanzen und Flanieren

Darum ist Heinz-Günther Hunold, Präsident und Kommandant der Roten Funken, auch sicher, dass die besten Eintrittskarten die „Flanierkarten“ sind: "Um das optimale ‚Fest der Masken‘-Erlebnis zu haben, muss man Tanzen und Flanieren! In allen Sälen und selbst im Foyer gibt es viel zu sehen und zu entdecken. Der gesamte Gürzenich wird bespielt.“ Und weil ein Maskenfest keine Karnevalsparty ist, fehlt die sonst übliche laute Musikbeschallung, bei der Unterhaltungen nur unter erschwerten Bedingungen möglich sind. Beim Fest der Masken gibt es folglich ausreichend Gelegenheit für Begegnungen und Gespräche.

Für den Einlass gilt nur eine Auflage, die man nicht umgehen kann: Ohne karnevalistische Maske kein Zutritt. Beim Kostüm sind dem Ideenreichtum dann keine Grenzen gesetzt - ob historisch angelehnt oder der eigenen Kreativität folgend. Das Ergebnis sollte allerdings dem Thema und Rahmen angepasst sein, was ausdrücklich nicht den Zwang zur aufwendigen Robe meint. Dr. Ludger Paas, bei den Roten Funken für das Fest verantwortlich: „Ein solches Ereignis hat es im Kölner Karneval über ein Jahrhundert nicht gegeben. Im Reigen der karnevalistischen Festveranstaltungen ist es so einzigartig, dass man es sich nicht entgehen lassen sollte.“

Das Fest der Masken in Rut-Wieß

11. Februar 2023 20 Uhr Gürzenich zu Köln200johr.de Ticket Preis „Flanierkarte“: 75 Eurokoelschefunken.ticket.io/xqxtr7d6