ÜberraschungWas macht US-Box-Ikone Roy Jones jr. in Köln?

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US-Boxlegende Roy Jones jr. und Ikram Kerwat

von Markus Krücken (krue)

Köln – Ein Weltstar des Boxsports zu Gast in Köln!

Sein Kampfname war „Express“. Jahrelang fegte er seine Gegner als „untouchable“ (unberührbar) durch den Ring, dominierte in den 90ern bis zu fünf Gewichtsklassen als Weltmeister - und war in den USA ein Champ auf Augenhöhe mit Mike Tyson oder Evander Holyfield.

Was macht Roy Jones jr. aktuell in Köln?

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EXPRESS traf die Ikone im Sturm Box Gym am Bonner Wall, wo er als Trainer die Kämpferin Ikram Kerwat auf den Kampfabend in der Lanxess-Arena am 29. September vorbereiten wollte. Der ist durch den Doping-Skandal von Manuel Charr (hier mehr lesen) nun geplatzt.

Nach dem Doping-Skandal um Charr müssen nun viele Boxer trotz intensiver Vorbereitung auf ihre Kämpfe, die im Rahmenprogramm stattfinden sollten, verzichten.

Angesprochen auf das Niveau des derzeitigen Boxsports in Deutschland, legte Jones jr. die Finger in die Wunden: „Ein Boxer muss Charisma haben, um die Fans mitzureißen. Das war das wichtigste in meinem Spiel. Ich wollte den Leuten im Ring was geben, was es sonst nicht gab. Um sie zu unterhalten. Ich vermisse solche Typen."

Nur ein einziger kann sich der Gunst des US-Stars sicher sein: „Ich hatte Zeit das Ganze zu beobachten. Und ich sehe: je mehr du den Leuten gibst, umso eher sind sie bereit für die Kämpfe zu bezahlen. Den einzigen den ich gern sehe, ist Lomatschenko. Er hat dieses Charisma und den Stil, den ich mag. Vielen fehlt einfach die boxerische Klasse, die Ästhetik."

Seine Kämpferin Kerwat bezeichnet Jones jr. als „Guru" und kommt aus dem Schwärmen nicht heraus.

Vor allem Jones' spektakuläre Ko-Siege der Vergangenheit haben die Fans bis heute nicht vergessen. „Ich bekomme manchmal Youtube-Clips meiner Kämpfe von Kumpels geschickt. Ich muss dann schmunzeln und mache weiter.“

Erneutes Comeback in Aussicht?

Warum Jones jr. kein Problem mit Frauenboxen hat?

„Es ist besser, wenn die Frau eine andere haut als mich...", lacht er und schließt ein erneutes Comeback - im Februar hatte er tatsächlich noch selbst im Ring gestanden - nicht aus: „Nur Gott weiß, ob es der letzte Kampf war..."