Blamage gegen Nummer 103 der WeltKerber schiebt Erstrunden-Aus aufs Wetter

Kerber

Für Angelique Kerber war am Montag schon in der ersten Runde Endstation bei den French Open.

Paris – Angelique Kerber (32) warf ihren Schläger in die Tasche und wollte nur noch weg von Platz 14: Nach einem schwer enttäuschenden Auftritt ist die deutsche Nummer eins wie im Vorjahr krachend in der ersten Runde der French Open gescheitert. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin unterlag der erst 19 Jahre alten Slowenin Kaja Juvan nach nur 67 Minuten mit 3:6, 3:6.

Kerber, die durch ihre Erstrundenniederlage in Rom ohne viel Matchpraxis in die französische Hauptstadt gekommen war, hatte gegen die Weltranglisten-103. von Beginn an Probleme und fand nie zu ihrem Spiel. Nach einer runden halben Stunde verlor sie den ersten Satz und suchte auch im zweiten Satz vergebens nach einer Lösung. „Angie wirkt konzeptlos“, kritisierte Eurosport-Expertin Barbara Rittner (47), die Frauentennis-Chefin des DTB.

Barbara Rittner: „Angelique Kerber wirkt konzeptlos“

„Angie Kerber und die rote Asche von Paris werden nicht mehr beste Freunde“, sagte Boris Becker (52) bei Eurosport. „Ich bin ein bisschen schockiert, aufgrund der klaren Niederlage“, ergänzte Rittner: „Dass es schwer werden würde gegen eine frei aufspielende 19-Jährige, war klar.“

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Kerber schob die Pleite auch auf die schwierigen Bedingungen und die kühlen Temperaturen. „Ich habe glaube ich noch nie ein Grand-Slam-Match in langen Klamotten gespielt. Ich kann mich nicht daran erinnern, unter solchen Bedingungen schon einmal gespielt zu haben“, klagte Kerber nach der Partie. Als Entschuldigung wollte sie die Umstände aber nicht gelten lassen. „Ich habe einfach meinen Rhythmus nicht gefunden“, sagte die dreimalige Grand-Slam-Turnier-Siegerin. „Es ist ein komisches, ganz anderes Jahr.“

Auch Andrea Petkovic direkt gescheitert

Immerhin sorgte Jan-Lennard Struff ein paar Plätze entfernt von Kerber für gute Nachrichten. Der 30-Jährige aus Warstein erreichte die zweite Runde mit einem 3:6, 7:6 (7:5), 6:3, 6:7 (2:7), 6:3 gegen Frances Tiafoe. Andrea Petkovic scheiterte unterdessen bei ihrem Comeback auf der großen Tennisbühne nach fast einem Jahr genauso wie die Hamburgerin Tamara Korpatsch. Petkovic verlor gegen die Bulgarin Zwetana Pironkowa 3:6, 3:6, Korpatsch hatte keine Chance gegen die US-Amerikanerin Amanda Anisimova beim 2:6, 0:6.

Erstrunden-Duell bei den French Open dauert 6:05 Stunden

Ein episches Duell zwischen dem Italiener Lorenzo Giustino und dem Franzosen Corentin Moutet hatte Kerber übrigens viel Wartezeit beschert. Die Erstrundenpartie dauerte insgesamt 6:05 Stunden, ehe Giustino nach dem Matchball zum 0:6, 7:6 (9:7), 7:6 (7:3), 2:6, 18:16-Sieg glücklich auf den Boden sackte. Es war das zweitlängste Match in der Historie von Roland Garros seit 1968. Nur das französische Duell 2004 zwischen Fabrice Santoro und Arnaud Clement, das Santoro mit 16:14 in letzten Durchgang für sich entschied, dauerte mit 6:33 Stunden noch länger. (sid)