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Hubschrauber musste zweimal rausSchwere Stürze bei erster Streif-Abfahrt

Kryenbühl-Sturz-Kopf

Urs Kryenbühl kam in der Luft aus dem Gleichgewicht und krachte Kopf voraus auf die Piste.

Kitzbühel – Die erste Abfahrt auf der legendären Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel ist am Freitag (22. Januar) von zwei schweren Stürzen überschattet worden. Am Ende siegte der Schweizer Beat Feuz (33), bester Deutscher wurde Andreas Sander (31) auf Rang fünf.

  • Zwei schwere Stürze auf der Streif in Kitzbühel
  • Ryan Cochran-Siegle und Urs Kryenbühl in Klinik
  • Hahnenkamm-Abfahrt lange unterbrochen

Zunächst stürzte der Amerikaner Ryan Cochran-Siegle (28) auf der Streif. Der Fahrer mit der Startnummer 13 begann sein Rennen richtig stark, verlor jedoch kurz vor dem Ziel in der berüchtigten Traverse die Kontrolle über die Ski und krachte mit voller Geschwindigkeit in ein Fangnetz.

Streif: Cochran-Siegle durchbrach das Fangnetz

Durch den wuchtigen Aufprall - den Mitfavoriten drückte es kopfüber mit dem Rücken und den Nacken in die Begrenzung - durchbrach er das Netz und blieb dahinter liegen. Cochran-Siegle musste dennoch mit dem Hubschrauber abtransportiert werden. Über den Jury-Funk wurde mitgeteilt, dass der 28-Jährige Schmerzen an der Schulter habe. Das US-Team gab ein paar Stunden später bekannt: Cochran-Siegle erlitt eine leichtere Halswirbelfraktur.

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Noch übler erwischte es Urs Kryenbühl (26) nur wenige Minuten nach der ersten Unterbrechung. Der Schweizer verlor am Zielsprung bei 146,71 km/h im Wind die Balance, landete danach mit voller Wucht im Schnee und blieb zunächst nach einigen Überschlägen regungslos liegen.

Die Sanitäter waren sofort bei ihm. Zum zweiten Mal musste der Hubschrauber anrücken. Laut Jury-Radio geht man nach ersten Untersuchungen von einem Schädel-Hirn-Trauma aus. Kryenbühl soll bei Bewusstsein und ansprechbar sein. Er wurde in das Krankenhaus in St. Johann geflogen, „er war ansprechbar und wusste seinen Namen“, berichtete Feuz.

Nach den zwei Stürzen gab es Kritik vom Sieger Beat Feuz am künstlichen Zielsprung. Dieser wurde zwar entschärft, aber nicht genug. „Der Zielsprung gehört dazu“, sagte er im ORF. „Aber bei diesem Tempo muss es nicht 60 bis 70 Meter weit gehen. Vor allem aber, ist diese Höhe nicht nötig.“

Kritik der Fahrer am Zielsprung der Streif

Deshalb wurde das Rennen nach knapp zwei Stunden abermals unterbrochen, um am Zielsprung zu arbeiten. Fast alle Fahrer hatten dort beim böigen Wind Probleme. Nach 30 von 55 Startern wurde das Rennen endgültig abgebrochen, konnte damit aber gewertet werden.

Die Streif gilt als eine der schwierigsten Abfahrten der Welt und ist der Klassiker im Kalender der Speedfahrer. 3312 Meter Länge, 860 Meter Höhenunterschied, ein Durchschnittsgefälle von 27 Prozent, der steilste Start im Weltcup mit einem 50-Prozent-Gefälle.

Bei den Trainingseinheiten kam die Streif, die in der Vergangenheit so viele schwere Stürze erlebt hat, ungewohnt zahm daher. Dennoch wussten die Fahrer, dass auf dieser Strecke ein normales oder einfaches Rennen nicht möglich ist.  „Man darf die Strecke nicht unterschätzen“, mahnte Sander.

Am Samstag (23. Januar, 11.30 Uhr) steht die „echte“ Streif-Abfahrt an, bei der es deutlich mehr Geld für den Sieger gibt. Das Rennen am Freitag war die von Wengen auf die „Streif“ verlegte Abfahrt. Sie brachte Kitzbühel zugleich einen Eintrag in den Ski-Geschichtsbüchern. Es war die 500. Abfahrt der Weltcup-Geschichte. (msw)