Nach Freitags-Stürzen und Samstags-AbsageSchweizer Feuz schreibt Streif-Geschichte

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Der Schweizer Beat Feuz hat nach Freitag auch am Sonntag das Hahnenkamm-Rennen gewonnen.

von Michael Eham (eham)

Kitzbühel – Ski-Star Beat Feuz (33) hat Geschichte geschrieben: Der Schweizer hat nach der ersten Abfahrt am Freitag, die als Ersatz für die abgesagte Abfahrt in Wengen ausgetragen worden war, auch das eigentliche Hahnenkamm-Rennen am Sonntag (24. Januar 2021) gewonnen. Damit ist Feuz erst der siebte Fahrer, dem ein Streif-Doppelsieg gelang.

  • Beat Feuz gewinnt nach dem Rennen am Freitag auch die Abfahrt am Sonntag in Kitzbühel
  • Nach schweren Stürzen in der ersten Abfahrt wurde der Zielsprung entschärft
  • Wegen schlechten Wetters wurde das legendäre Skirennen vom Samstag auf Sonntag verlegt

In diesem Jahr war alles anders in Kitzbühel. Wegen der abgesagten Wengen-Abfahrt fanden an diesem Wochenende zwei Abfahrtsrennen statt. Außerdem wurde das „echte“ Hahnenkamm-Rennen wegen schlechten Wetters von Samstag auf Sonntag verschoben. Am Montag findet dann noch der Super G statt. Und natürlich fanden die Rennen an diesem Wochenende auch ohne Zuschauer statt.

Schwere Stürze bei der Abfahrt am Freitag in Kitzbühel

Nach dem Freitagsrennen mehrte sich nach schweren Stürzen die Kritik an der Strecke. Bei der ersten Abfahrt war der Schweizer Urs Kryhenbühl (26) beim Zielsprung schwer gestürzt.

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Kryenbühl war in Vorlage geraten und bei rund 140 Kilometern pro Stunde mit dem Kopf voraus in Richtung Ziel gestürzt. Nach Angaben des Schweizer Skiverbandes Swiss Ski zog sich der Skirennfahrer neben einer Gehirnerschütterung auch einen Bruch des rechten Schlüsselbeins sowie einen Riss des Kreuz- und Innenbandes im rechten Knie zu.

Außerdem stürzte in einem früheren Streckenabschnitt auch der US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle (28), der an der berüchtigten Traverse die Kontrolle über seine Ski verlor und mit voller Geschwindigkeit in den Fangzaun rauschte.

Kitzbühel-Rennen: Zielsprung nach Kritik deutlich entschärft

Auch Doppelsieger Feuz kritisierte den künstlichen Zielsprung. Dieser wurde zwar entschärft, aber nicht genug. „Der Zielsprung gehört dazu“, sagte er im ORF. „Aber bei diesem Tempo muss es nicht 60 bis 70 Meter weit gehen. Vor allem aber ist diese Höhe nicht nötig.“

Vor der Sonntagsabfahrt wurde der Zielsprung noch mal entschärft und den Fahrern am Morgen zur Besichtigung freigegeben. Hätte sich einer der 52 Starter gegen eine Teilnahme entschieden, wäre das Rennen abgesagt worden. Doch das Spektakel Streif ließ sich dann doch niemand nehmen.

Schrecksekunde beim Österreicher Vincent Kriechmayr

Der abgetragene Zielsprung zahlte sich aus. Das Rennen am Sonntag blieb ohne einen schweren Sturz. Eine Schrecksekunde hatte der Österreicher Vincent Kriechmayr (29), der eine Torstange abbrach und auf seinen Ski mehrere Meter mitnahm, ehe er sie wieder loswurde.

Hinter dem Schweizer Feuz komplettierten der Franzose Johan Clarey (40) und Matthias Mayer (30) das Podest. Die deutschen Starter Romed Baumann (35) und Andreas Sander (31) wurden Fünfter und Sechster.