Würfe sitzen, Trikot nichtMvumbi: Schaut wie fett ich bin, aber niemand ist perfekt!

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Das Trikot von Gauthier Mvumbi (Kongo) ist etwas klein. Beim Spiel bei der Handball-WM gegen Dänemark am 17. Januar rutschte es bei den Würfen immer wieder über den Bauch.

von Uwe Bödeker (ubo)

Kairo – Nach der 19:39-Niederlage gegen die Dänen war Gauthier Mvumbi (26) nicht sonderlich traurig, eher stolz: „Trotz der Niederlage gegen Titelverteidiger Dänemark geht es weiter für uns – am Dienstag gegen Bahrain“, sagte der bullige Kongolese. Und fügt auf Instagram hinzu: „Wie fett ich bin, schaut mal, wie es aussieht! Höre niemals auf Kritiker und flüchte vor negativen Schwingungen. Niemand ist perfekt!“

Gauthier Mvumbi, der heimliche Star der Handball-WM! Seit seinen ersten Auftritten ist seine internationale Fan-Gemeinde rasant gewachsen.

Kongo-Star: Gauthier Mvumbi gewinnt täglich Fans auf Instagram dazu

Vor dem Turnier in Ägypten hatte Mvumbi rund 1000 Follower auf Instagram, jetzt sind es schon über 6300 – Tendenz steigend.

Alles zum Thema Corona

Normalerweise spielt er in der vierten Liga in Frankreich für Dreux AC. Nun ist sein Klub begeistert von den WM-Auftritten des massigen Kreisläufers: „Gauthier brummt!“ schrieben sie auf ihrer Facebookseite nach dem ersten Spiel gegen Argentinien, als Mvumbi beim 24:28 vier Tore erzielte.

Gauthier Mvumbi: Trefferquote ist überragend

Der Kongo-Koloss ist einfach ein Hingucker. Fast jeder seiner Wurf-Versuche sitzt – sein Trikot dagegen gar nicht!

Denn das Team aus dem Kongo hat ein echtes Problem, den starken Kreiswerfer richtig auszustatten. Gegen Dänemark rutschte das blaue Trikot immer wieder hoch über den mächtigen Bauch des Handballers.

Offizielle Angaben im Turnierprogramm bescheinigen dem Kongolesen eine Körpergröße von 1,92 Metern und ein Kampfgewicht von 110 Kilogramm. Einige Beobachter gehen allerdings von ein paar Kilos mehr aus.

Und die setzt Mvumbi äußerst effektiv ein. Gegen Spanien war er erneut der effektivste Werfer seiner Mannschaft. Er verwandelte vier von fünf Versuchen. Schon beim Auftaktspiel des Kongo gegen Argentinien (24:28) hatte Mvumbi eine Trefferquote von hundert Prozent.

Sein größtes Ziel bei der WM ist es, Spaß zu haben – aber auch, die großen Natinoaen des Welthandballs ein wenig zu ärgern.

Handball-WM: Mvumbi hat nur Angst vor Corona

Angst hat Mvumbi jedenfalls vor niemandem auf dem Parkett, nur abseits des Platzes hat er ein bisschen Bammel. Und zwar davor, sich mit Corona anzustecken. Eine Quarantäne wäre für ihn das Schlimmste. Er sagte, dass ihn „dieses verdammte Virus nicht der schönsten Zeit seines Lebens“, berauben solle.

Die Mannschaft von Kongo ist übrigens dabei, weil die WM erstmals mit 32 statt 24 Nationen stattfindet. Und das Turnier hat in der Vorrunde schon gewonnen, denn Typen wie Mvumbi beleben das Geschäft. Auch wenn er nur ein Amateur ist, ist er einer der besten Handballer seines Landes. Und dass er durchaus mit den Top-Stars mithalten kann, hat er schon eindrucksvoll bewiesen.

Für einen großen Vertrag etwa in der Bundesliga wird es aber nicht reichen – trotz genialer Offensivauftritte bei der WM. Denn die große Schwachstelle ist Mvumbis Defensivarbeit: Wenn er einen Treffer erzielt hat, muss er normalerweise schnell zurück an den eigenen Kreis oder zur Auswechselbank. Bis der Kongo-Koloss allerdings Fahrt aufnimmt, dauert es ein paar Sekunden.

Und das wird dann meistens von den Gegnern bestraft. Dennoch: Den nötigen Respekt hat sich Mvumbi mittlerweile verdient.