Sportler des JahresKölner Draisaitl sorgt für Novum – Tennis-Held Mies geht leer aus

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Der Kölner Leon Draisaitl ist „Deutschlands Sportler des Jahres“. Als erster Eishockey-Spieler erhielt der NHL-Profi von den Edmonton Oilers am Sonntag die Auszeichnung.

von Anton Kostudis (kos)

Baden-Baden – Riesen-Ehre für NHL-Profi Leon Draisaitl (25)! Der Kölner Eishockey-Star von den Edmonton Oilers ist „Deutschlands Sportler des Jahres“. Der MVP der abgelaufenen Saison in Nordamerika sicherte sich am Sonntag auch die wichtigste Einzel-Auszeichnung in seiner Heimat.

„Ich bin sehr, sehr stolz. Wir haben so viele geniale Sportler in Deutschland. Es ist etwas ganz Besonderes, da ganz oben zu stehen“, erklärte Draisaitl, der im nahezu menschenleeren Festsaal in Baden-Baden per Video aus Kanada zugeschaltet war. Zum ersten Mal überhaupt erhielt ein Eishockey-Spieler den Preis bei der 74. Sportler-Wahl.

Auch DEB-Bundestrainer Toni Söderholm (42) freute sich. „Es ist toll, dass Leons hervorragende Leistungen in der NHL den Schlusspunkt bekommen, den sie in diesem Jahr verdienen. Er hat als Botschafter unseres Sports viel Anerkennung für Eishockey-Deutschland gewonnen und wir freuen uns natürlich über seine Auszeichnungen, seine jahrelange harte Arbeit hat sich ausgezahlt“, sagte der Finne.

Alles zum Thema Niklas Süle

Als beste Mannschaft setzte sich – nach seiner perfekten Saison – wenig überraschend der FC Bayern München durch. Der Rekordmeister hatte unter Coach Hansi Flick (55) 2020 die Meisterschaft, den DFB-Pokal, die Champions League, den europäischen und den nationalen Supercup gewonnen.

Vorjahres-Siegerin und Weitsprung-Queen Malaika Mihambo (26) glückte derweil die Titelverteidigung. Journalisten aus ganz Deutschland hatten im Vorfeld für ihre jeweiligen Favoriten abgestimmt.

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Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (r.), Sportchef Hasan Salihamidzic (l.) und Abwehrspieler Niklas Süle nahmen am Sonntag in Baden-Baden stellvertretend den Preis für die beste Mannschaft des Jahres entgegen.

Kölner NHL-Star Leon Draisaitl ist Deutschlands Sportler des Jahres

Draisaitl gewann die Wahl dabei mit einem beachtlichen Vorsprung: Der Kölner erhielt 1768 Punkte und verwies Speerwerfer Johannes Vetter (649) sowie den dreifachen Ironman-Champion Jan Frodeno (517) auf die Plätze. Edmonton-Profi Draisaitl hatte in der abgelaufenen NHL-Spielzeit 43 Tore und 67 Vorlage verbucht, war damit Topscorer der aufgrund der Corona-Pandemie vorzeitig abgebrochenen regulären Saison. Mit seinem Team scheiterte Draisaitl dann allerdings schon in der ersten Qualifikationsrunde zu den Playoffs an den Chicago Blackhawks. Dennoch wurde er anschließend als erster Deutscher zum MVP der Liga gewählt.

Mihambo war Anfang September beim leichtathletik-Meeting in Dessau auf die Weltjahresbestweite von 7,03 Metern geflogen. Ihr großes Ziel, Olympia-Gold in Tokio, kann die deutsche Weitsprung-Queen allerdings erst im kommenden Jahr in Angriff nehmen. Dennoch siegte sie vor Golferin und British-Open-Gewinnerin Sophia Popov (28, 781 Stimmen) und der dreimaligen Bahnrad-Weltmeisterin Emma Hinze (23, 746). „Damit war nicht zu rechnen“, sagte Titelverteidigerin Mihambo gerührt.

Mannschaft des Jahres: FC Bayern München vor Kölner Tennis-Held Andreas Mies

Stellvertretend für den FC Bayern nahmen schließlich Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (65), Sportboss Hasan Salihamidzic (43) und Abwehrspieler Niklas Süle (25) den Preis entgegen. „Das Jahr 2020 war außergewöhnlich für uns. Es ist großartig geendet. Ich bin ein noch größerer Fan dieser Mannschaft geworden“, meinte Rummenigge.

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Dem Kölner Tennis-Profi Andreas Mies (r.) gelang im Sommer mit Partner Kevin Krawietz die Titelverteidigung bei den French Open.

Die Bayern erhielten 1763 Punkte und sicherten sich nach 1967, 2001 und 2013 zum vierten Mal die Auszeichnung. Auf Rang zwei kamen die French-Open-Doppel-Sieger Andreas Mies (30) aus Köln und Kevin Krawietz (28) mit 1126 Punkten. Auf Platz drei landete das Bob-Team von Doppel-Weltmeister Francesco Friedrich (30). (kos)