Sonntag Galopp in KölnTrennung von Schiergen! Jockey Starke sorgte für Wirbel

Starke Andrasch

Star-Jockey Andrasch Starke, hier beim Großen Preis von Europa in Köln im September 2018, reitet nicht mehr für Peter Schiergen. Er ist jetzt Stalljockey von Henk Grewe.

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln  – Nahezu zeitgleich zum Spiel des 1. FC Köln gegen Mainz (Sonntag, 17. Mai, 15.30 Uhr), laufen am Sonntag auch die Pferde auf der Rennbahn in Köln-Weidenpesch.

Zwölf Rennen stehen auf dem Programm, das erneut ohne Besucher ausgetragen wird. Der erste Start erfolgt um 12.55 Uhr. Alle Rennen werden auf www.koeln-galopp.de  übertragen.

Höhepunkt ist das Karin Baronin von Ullmann-Schwarzgold-Rennen, dotiert mit 27.500 Euro. Favorit in diesem traditionsreichen Ritt ist Trainer Jean-Pierre Carvalho (Mülheim/Ruhr) mit Ocean Fantasy.

Neuer Galopp-Erfolgstrainer: Henk Grewe greift nach dem Sieg

Doch ein Kölner will auch ein Wörtchen mitreden. Erfolgstrainer Henk Grewe schickt Schwesterherz auf die 1600 Meter lange Strecke.

Zu beachten ist auch die Langdistanz am Sonntag. Beim Steher Cup müssen die Pferde über 3000 Meter gehen und brauchen ausreichend Kondition. Auch hier hat Henk Grewe mit Power Euro einen Favoriten am Start, geritten von Andrasch Starke, der seit kurzem in Grewes Stall die Pferde reitet. Starke wechselte von Peter Schiergen zu Grewe und sorgte damit für reichlich Wirbel in der Szene.

Das sagt Rennverein-Boss Philipp Hein zum Wechsel von Andrasch Starke

Vor der Galopp-Saison sprachen wir mit Rennverein-Geschäftsführer Philipp Hein. Er nahm auch Sellung zu dem Wechsel von Starke.

Herr Hein, zuletzt gab es gute Nachrichten durch ein Urteil welches den Galoppvereinen mehr Geld einbringen soll. Was hat es damit auf sich?

Das Thema liegt noch bei der EU zur letzten Prüfung. Es geht darum, dass die Buchmacher, die ihren Firmensitz im Ausland haben und Wetten auf deutsche Pferderennen angenommen haben, dafür eine Steuer in Höhe von fünf Prozent entrichtet haben. Diese Steuer wurde aber nicht an die Rennvereine abgeführt, wie es eigentlich vereinbart war. Das wurde nun durch eine Umstellung des Steuergesetzes angepasst. Was das für uns finanziell bedeutet, können wir noch nicht genau abschätzen, aber es ist auf jeden Fall ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Rennvereine. Wir hoffen, dass wir spürbar davon profitieren können.

Wie ist die Kölner Anlage in Weidenpesch in Schuss?

Das Geläuf ist gut, wir hatten ja einen milden Winter. Aber als Rennverein müssen wir natürlich das gesamte Gelände in gepflegtem Zustand halten. Das ist schon eine große Aufgabe. Wir haben gerade die Westfassade der Haupttribüne eingerüstet. Die ist denkmalgeschützt, im Januar wurde mit der Sanierung begonnen. Die Kosten belaufen sich auf rund 300.000 Euro, das haben wir mit Hilfe der Stadt Köln hinbekommen. 

Hat FC-Torwart Timo Horn als Besitzer ein paar neue gute Pferde in seinem Stall?

Ja, er hat mit Heal the World eine große Hoffnung im Stall. Er wird dieses Jahr rauskommen. Ich bin gespannt, die Vorzeichen stehen nicht schlecht. Trainiert wird er von Henk Grewe.

Grewe ist der neue Top-Trainer auf dem Gelände in Weidenpesch…

Ja, er ist momentan der Toptrainer, er hat mittlerweile 110 Pferde bei uns im Training. Zuletzt hat er zwei hervorragende Saisons abgeliefert und sich etabliert, dadurch neue Besitzergruppen nach Köln geholt. Er interpretiert Training und Kommunikation im Sport auf eine besondere Art und Weise. Wir sind froh, dass er in Köln ist. Grewe hat zwei absolute Top-Pferde für diese Saison, die bei den zweijährigen im letzten Jahr herausragend liefen: Wonderful Moon und Rubaiyat. Als dreijähriger könnte Wonderful Moon Richtung Derby gehen.

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Grewe ist sozusagen der Pop-Star oder der Jürgen Klopp der Galopp-Szene. Hat es da auch mal geknallt mit den alteingesessenen Trainern wie Peter Schiergen, die etwas in den Hintergrund geschoben werden?

Peter Schiergen hatte 2019 ein schwieriges Jahr. An seiner Qualität zweifelt aber niemand. Er wird sich aus dem Loch rauskämpfen. Ob es geknallt hat, weiß ich nicht, aber es hat in der Szene für Aufsehen gesorgt als es den Wechsel gegeben hat. Jockey Andrasch Starke reitet jetzt nicht mehr für Schiergen sondern für Grewe. Und auch viele Besitzer gehen zu Grewe mit ihren Pferden. Die Qualität und die Struktur bei Grewe im Stall ist schon enorm und hat sich stark  entwickelt. Als ich 2015 hierherkam, hatte Grewe 29 Pferde auf der Rennbahn, jetzt sind es 110 bis 120. Das ist eine echte Erfolgsstory. Wenn so ein junger Trainer fast 100 Rennen gewinnt im Jahr, da haben die alteingesessenen Trainer schon ein bisschen geschluckt und schauen jetzt genauer hin. Ich glaube nicht, dass die etablierten Coaches ihr Handwerk verlernt haben, aber wie in jedem Sport haben sich gewisse Methoden und Herangehensweise verändert, da müssen sich einige anpassen. Henk Grewe belebt auf jeden Fall das Geschäft.