Paris/Köln – Traurige Nachricht für den Kölner Rad-Profi Nils Politt (26, Team Israel Start-Up Nation).

Der 1,92 Meter große Modell-Athlet, genannt „Giraffe“, kann in diesem Jahr nicht sein ganz persönliches Highlight in Angriff nehmen.

Der Radsport-Klassiker Paris-Roubaix findet nämlich nicht statt. Veranstalter ASO musste die bereits vom Frühjahr auf den 25. Oktober verlegte 118. Auflage nach den jüngsten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Frankreich absagen.

Paris-Roubaix: Radsport-Monument erst wieder im April 2021

Die Kopfsteinpflaster-Tortur (55 Kilometer der 250 Kilometer langen Strecke führen über Kopfsteinpflaster) zählt neben Mailand-Sanremo, der Flandern-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich und der Lombardei-Rundfahrt zu den fünf „Monumenten des Radsports“.

Nils Politt hatte im vergangenen Jahr bei Paris-Roubaix den zweiten Platz hinter Philippe Gilbert (38, Belgien) belegt. Der Sieger erhält eine der kuriosesten und außergewöhnlichsten Trophäen des Sports, einen dicken Pflasterstein auf einem Holz-Sockel. Das Rennen endet immer auf einer alten Radrennbahn im Freien, dem Velodrom in Roubaix.

Am Donnerstag war im nah an Roubaix gelegenen Lille die höchste Alarmstufe durch den französischen Gesundheitsminister Olivier Veran (40) ausgerufen worden. Auch das erstmals für dieses Jahr geplante Frauen-Rennen fällt somit flach.

Das nächste Rennen durch die sogenannte Hölle des Nordens ist für den 12. April 2021 geplant. Dann wird Politt hoffentlich an den Start gehen können, für sein neues Team Bora-hansgrohe.

Corona-Zahlen in Frankreich explodieren

In Frankreich sind die Corona-Infektionszahlen zuletzt regelrecht explodiert. Fast 19.000 Neuinfektionen kamen pro Tag dazu.

Bereits zuletzt hatte die Viruskrise für Absagen im vollgestopften Radsport-Kalender gesorgt. So konnte der Klassiker Amstel Gold Race in den Niederlanden aufgrund der verschärften Corona-Maßnahmen nicht stattfinden. Damit endete die Ardennen-Trilogie in diesem Jahr bereits nach zwei Rennen. (ubo, sid)