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Neue Sport-AllianzKölner Vereine wollen 60 Millionen Euro von der Stadt

Sportvereine-Allianz

Günter Dibbern vom ASV Köln, Haie-Geschäftsführer Philipp Walter, Vorsitzender des Stadtsportbundes Peter Pfeifer, Holger Dahlke von MTV Köln und Ute Ahn vom Turnclub Köln-Poll präsentieren sich bei einer Pressekonferenz am 7. Septmeber auf der ASV-Anlage.

von Frank Neußer (neu)

Köln – In der Öffentlichkeit wird Köln gerne als eine große Sportstadt Deutschlands gerühmt. Zahlreiche Welt- und Europameisterschaften haben bereits in der Lanxess-Arena und im Rhein-Energie-Stadion stattgefunden. Dabei haben sich die Politiker gerne sehen und feiern lassen.

Wenn man aber unter die Oberfläche schaut, ist von einer Sportstadt nur wenig zu erkennen. Viele Vereine kämpfen um finanzielle Hilfen, viele Sportstätten in Köln sind marode und müssen dringend modernisiert werden. Oder sie sind ganz geschlossen. Eine in Auftrag gegebene Studie besagt, dass in Köln 14 neue Turnhallen benötigt werden. Davon sollten einige Hallen mindestens eine Kapazität für 1000 bis 1500 Besucher erhalten.

„Es wird schon diskutiert, seitdem ich Sport denken kann“, weiß Peter Pfeifer, Vorsitzender des Stadtsportbundes. Jetzt sollen endlich Taten von Seiten der Politik folgen.

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Köln: Sport-Allianz will Druck auf die Politik ausüben

Um mehr Druck auf die Parteien ausüben zu können, haben sich zahlreiche Vereine aus dem Profi- und Breitensport zu einer Allianz zusammengetan, um mehr Aufmerksamkeit auf die großen Probleme des Sports in Köln zu richten. „So eine Allianz hat es noch nie gegeben. Wenn man zusammenarbeitet, kann man Energie und Wucht entwickeln“, betont Philipp Walter, Geschäftsführer der Kölner Haie.

Von den 640 Vereinen der Stadt mit über 300.000 Mitgliedern sind unter anderem dabei: ASV Köln, DJK Südwest, MTV Köln, Rot-Weiß Köln, DJK Wiking, RBC Köln 99er, 1. FC Köln, Rheinstars Köln, Kölner Haie, Fortuna Köln, Rot-Weiß Köln, KKHT Schwarz-Weiß, TC Köln-Poll, RG OSP Rheinland, TV Dellbrück sowie die Sportjugend Köln, dazu die Lanxess-Arena, der Stadtsportbund Köln und Prof. Dr. Thomas Abel und Prof. Dr. Georg Anders.

Pfeifer erklärt: „Die Idee ist vor einem Jahr entstanden. Wir wollten uns unbedingt vor der Kommunalwahl vorstellen. Denn die Politik darf uns nicht wie in den letzten Dekaden auseinanderdividieren, sondern wir müssen gemeinsam unsere Rechte einfordern. Denn die Sportstadt ist mehr Schein als Wirklichkeit in unserer Stadt.“

Stadt Köln: 0,6 Prozent des Haushaltes fließen in den Sport

Vom aktuellen Haushalt fließen lediglich 0,6 Prozent in den Sport und die Sportstätten. Das sind rund 28 bis 32 Millionen Euro pro Jahr. „Wir fordern 1,2 Prozent, also rund 60 Millionen. Das ist bescheiden genug, wenn man bedenkt welche Kraft der Sport entwickeln kann“, findet Pfeifer.

Im Vergleich zur Kultur und Wissenschaft hat Pfeifer Argumente. Für diese Rubriken gibt die Stadt 243 Millionen aus, inklusive der Oper, Museen und Personalkosten. Pfeifer sagt: „Es sind also sinnvolle und keine utopische Forderungen.“

Beispiel Köln-Poll: Holger Dahlke von MTV Köln verrät: „Wir haben für 150.000 Einwohner auf der rechtsrheinischen Seite nur ein Schwimmbad und das ist aus den 1960er Jahren. Das ist nicht mehr zeitgemäß.“

Kölner Vereine sind auf Sporthallen angewiesen

Ähnliche Probleme gibt es beim Turnclub Köln-Poll: „Wir sind auf Schulturnhallen angewiesen, damit unsere Mitglieder Sport ausüben können. Aber die werden nach und nach geschlossen“, erzählt Ute Ahn. „Besonders Senioren spielen in unserem Veedel eine große Rolle. Sie wollen lieber Sport treiben, als sich zum Kaffee und Kuchen zu verabreden.“

Sport-Allianz will in den Dialog mit Kölns Politik treten

Die neu gegründete Allianz hofft nun, nach den Wahlen in einen engeren Dialog mit der Politik treten zu können. Zumindest im Vorfeld der Wahlen zeigten sich die Parteien bei gestellten Fragen der Allianz offen. Pfeifer erläutert: „Die Antworten und die positive Resonanz kommt nicht überraschend. Ich bin gespannt, ob das Interesse auch nach den Wahlen noch vorhanden ist. Wir werden nicht mit dem Kopf nicken, sondern auf die gegebenen Antworten bestehen.“

Nach dem 13. September werden alle schlauer sein! Zumal aufgrund der Corona-Pandemie von Seiten der Stadt wegen fehlender Einnahmen kräftig eingespart werden muss.