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Endlich wieder Sport mit FansTennis in Neuss! So läuft der Maskenball mit Struff

Tennis in Neuss

Die Zuschauer beim Tennis-Turnier in Neuss müssen die markierten Wege befolgen und dürfen sich nicht ohne Mundschutz auf der Anlage bewegen.

von Uwe Bödeker (ubo)

Neuss – Es ist die erste Sportveranstaltung mit Fans in Deutschland seit Ausbruch der Corona-Pandemie. In Neuss spielen ab Dienstag, 9. Juni, zahlreiche Tennis-Profis um insgesamt 375.000 Euro Preisgeld bei den Tannenhof German Men’s Series. Gut 100 Besucher sind auf der Anlage des TC BW Neuss dabei zugelassen.

Die Veranstaltung soll Vorbild für andere Sportarten wie Eishockey oder Handball sein. „Da werden nun bestimmt viele auf uns schauen und abwarten, wie es funktioniert“, sagt Bernhard Rüsing, Geschäftsführer des TC BW Neuss (hier mehr lesen).

Tennis in Neuss: 4000 Zuschauer könnten hin, 100 dürfen

Vor 40 Jahren hatten die Neusser auf ihrer Anlage schon mal 4000 Zuschauer bei einer EM, da war Abraam Savvidis noch Balljunge.

Heute ist der 46-Jährige 1. Vorsitzender des Tennis-Clubs. Hinter ihm und seinem Team liegen turbulente Tage – auch um nun 100 Zuschauer auf die Anlage zu lassen: „Schon vor Wochen war klar, dass der DTB eine Turnierserie ins Leben rufen will, wir haben uns direkt als Ausrichter beworben. Zunächst gingen wir davon aus, dass die Spiele ohne Zuschauer stattfinden, doch letzte Woche kam die Lockerung. Jetzt dürfen 100 Fans auf unsere Anlage. Über Nacht mussten wir einen Online-Shop für den Kartenverkauf aus dem Boden stampfen“, erklärt Savvidis.

Tennis-Turnier in Neuss: Wir beantworten wichtige Fragen zum Ablauf

Was steht an?

Vom 9. bis 12. Juni treten acht deutsche Spitzenspieler in zwei Gruppen an. Der DTB hat die Turnierserie ins Leben gerufen, da die ATP und ITF World Tour in der Coronakrise pausieren. Jetzt können Profis Matchpraxis sammeln und etwas Geld verdienen. Mit dabei unter anderem Jan-Lennard Struff (30, Warstein, Platz 34 der Weltrangliste) oder der Kölner Oscar Otte (26). Weitere Turniere der Serie in der Region folgen in Troisdorf (ab 11. Juni). Die Zwischenrunde steigt wieder in Neuss (ab 22. Juni). Das Halbfinale wird am 9. Juli in Meerbusch ausgetragen, das Finale Ende Juli in München.

Wie kommt man rein?

Karten gibt’s nur online, sie kosten zwischen 20 (Tagesticket) und 50 Euro (Dauerkarte). Schüler, Studenten und Vereinsmitglieder zahlen weniger. Die Veranstalter lassen nur gesunde Personen auf die Anlage. Wer an einer Lungenkrankheit leidet, erhält beispielsweise keinen Zugang.

Was erwartet die Fans?

Beim Betreten der Anlage gibt es ein Informationsschreiben mit allen Hygieneregeln. Auf der Anlage herrscht Mundschutzpflicht. Die Wege sind mit Pfeilen auf dem Boden und Kreidemarkierungen vorgegeben. Jeder Zuschauer hat einen zugewiesenen Platz auf den Rängen. „Es wird auf der Tribüne nur jeder sechste Platz belegt. Wir haben aber auch eine Tribüne mit Bänken, wo beispielsweise Ehepartner zusammen sitzen können“, so Rüsing. Sicherheits- und Service-Personal wird alles im Blick haben. Inklusive Veranstalter sind rund 20 Personen auf der Anlage. Dazu kommen Zuschauer und Spieler sowie Schiedrichter.

Jan-Lennard Struff freut sich auf Tennis vor Fans

Was sagen die Sportler?

Top-Spieler Struff ist begeistert: „Trainingsmatches sind schön und gut, aber es ist echt richtig schön, mal wieder einen Wettkampf zu spielen. Und Fans machen sehr viel von der Begeisterung aus. Deswegen habe ich als kleines Kind angefangen zu spielen.“

Gibt es Regeln für die Spieler?

Gespielt wird nur auf dem Center Court der Anlage. Für die Profis gelten die gleichen Vorschriften wie für die Zuschauer. Nur die Spieler dürfen in die Umkleidekabinen. Die Tennisbälle werden nicht desinfiziert. Dazu hatte der DTB ein Gutachten anfertigen lassen. Ergebnis: Ansteckung über die Bälle nahezu ausgeschlossen.

Gibt es ein Restaurant?

Das Restaurant ist geschlossen, nur der Zugang zu den Toiletten ist frei. Essen und Getränke können aber in der Außengastronomie bestellt und auf der Terrasse verzehrt werden.

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Lohnt sich der Aufwand?

„Auf jeden Fall. Wir sind einfach froh, wieder Spitzensport zu zeigen in dieser Zeit. Dass das sehr viel Aufwand ist, ist klar, aber in uns schlägt das Tennis-Herz“, sagt Savvidis und Rüsing fügt hinzu: „Für alle Sportbegeisterten ist das wichtig. Wir sind ein Verein für Leistungssport und wollten einfach mal wieder eine Spargelspitze aus dem Boden gucken lassen.“ Und wer weiß, je nachdem wie sich die Corona-Zahlen entwickeln, könnte die Zwischenrunde ab 22. Juni in Neuss ja auch schon vor 200 oder mehr Fans steigen. Savvidis lacht: „Das muss die Politik entscheiden, da sitzen wir nur als Passagier im Boot und zwar ganz hinten.“