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Nach Motor-Suche und Chef-SuspendierungRoglic über Tour-Einbruch: „Ich werde weinen!“

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Hier weiß Primoz Roglic, dass er die Tour de France 2020 nicht gewinnen wird. Beim Bergzeitfahren auf der 20. Etappe war er nicht schnell genug. Landsmann Tadej Pogacar war über 36,2 Kilometer knapp zwei Minuten schneller.

von Uwe Bödeker (ubo)

Paris/Köln – Es ist eines der größten Tour-Dramen der letzten Jahrzehnte! Am letzten Berg der Tour de France 2020 hat der bis dato überragende Mann im Gelben Trikot den Gesamtsieg verloren. Primoz Roglic (30, Slowenien, Team Jumbo-Visma) verlor auf dem 36,2 Kilometer langen Bergzeitfahren in den Vogesen knapp zwei Minuten auf seinen Verfolger Tadej Pogacar (21, Slowenien, Team UAE). Der wird am Sonntag zum jüngsten Toursieger seit 116 Jahren.

Roglic war fix und fertig: „Ich bin sehr enttäuscht, aber Tadej hat es verdient. Hut ab! Ich war nicht so schnell, aber ich habe alles gegeben. Das Resultat ist trotzdem einfach enttäuschend. Im Moment kann ich nicht klar denken, ich habe keinen klaren Plan für die Zukunft. Es ist, als wäre mein Kopf leer. Ich werde weinen, vielleicht habe ich es auch schon getan.“ Der Mann ist gebrochen...

Roglic dominierte die Tour in den drei Wochen, war in den Pyrenäen, den Alpen und dem Zentralmassiv bärenstark. Doch am letzten 6-Kilometer-Anstieg im Mittelgebirge Vogesen ging ihm die Puste aus. Spielte dabei auch der Eklat nach der 18. Etappe eine Rolle? Primoz musste im Finale der Tour ohne seinen Sportlichen Leiter auskommen.

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Tour de France: Kontrolleure suchen versteckte Motoren in Rennrädern

Nachdem es in den Jahren zuvor auch beim größten Radrennen der Welt immer wieder Motor-Doping gegeben haben soll, schauen die Kontrolleure seit einiger Zeit genauer hin.

Dafür werden die Rennräder der Stars sogar in Röntgengeräten durchleuchtet oder mit Wärmebildkameras gescannt. Gesucht werden kleine versteckte Motoren, die die Rennräder zu E-Bikes machen. An Anstiegen würde das den Fahrern mit ein paar Watt mehr Leistung einen erheblichen Vorteil verschaffen.

Tour de France: Wortgefecht nach Kontrolle von Primoz Roglics Rennrad

Bei einer Kontrolle des Rades von Primoz Roglic kam es bei der Tour zu einem hitzigen Wortgefecht. Der Sportdirektor von Roglics Jumbo-Visma-Team wurde danach von der Tour ausgeschlossen.

Der Niederländer Merijn Zeeman wurde laut den Organisatoren dafür bestraft, dass er einen Offiziellen während einer Kontrolle der Räder beleidigt habe. Der Slowene Roglic hatte am Donnerstag auf der 18. Etappe der Tour de France seinen Vorsprung von 57 Sekunden auf seinen Landsmann Tadej Pogacar noch verteidigt.

Tour de France: Kontrolleure bauten Kurbelsatz aus Rennrad von Primoz Roglic

Am Freitag äußerte sich Zeeman dann selbst zum Vorfall: „Ich bin sauer geworden, als der Beauftragte den Kurbelsatz von Primoz' Rad ausgebaut hat. Wir stehen für einen fairen Sport und das beinhaltet Kontrollen, aber das muss auch vernünftig bleiben“, sagte Zeeman. „Ungeachtet davon hätte ich cool bleiben müssen und den UCI-Beauftragten auf eine respektvollere Art ansprechen sollen.“

Zeemann soll den Offiziellen während einer Kontrolle der Räder aber deftig beleidigt haben.

Nach Angaben seines Teams durfte er zwar Teil des Teams bleiben für die verbleibenden Etappen der Tour, aber keine offizielle Funktion im zugangsbeschränkten Bereich der Rundfahrt mehr ausüben. Er fehlte also bei der entscheidenden Etappe, auf der Roglic das Gelbe Trikot und den Gesmatsieg verlor. (ubo/dpa)