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Kampf gegen KrebsPrivates Highlight gibt Lobinger Kraft: „Als ob der liebe Gott es wollte“

Tim Lobinger, früherer Stabhochspringer, kommt zur Rodenstock Eyewear Show 2019 in das Isarforum.

Tim Lobinger, hier am 24. Januar 2019 kämpft gegen den Krebs. Im Sommer 2022 führte er seine Tochter zum Traualtar.

Es ist ein langer Leidensweg, den Tim Lobinger (49) gehen muss. Der ehemalige Stabhochsprung-Star ist erneut an Krebs erkrankt. Ein privates Highlight gab ihm nun Kraft.

Im Januar 2021 kam der Krebs zurück. Tim Lobinger (49) musste den Kampf gegen den Krebs (Leukämie) erneut aufnehmen. Mit allem, was dazugehört – und das ist die Hölle auf Erden: Intensivstation, Schmerzen, Nebenwirkungen der Therapie. Als Folge der Behandlungen waren Teile des bestrahlten Rumpfes taub.

Jetzt sprach Lobinger, der für Bayer Leverkusen und den ASV Köln startete, Ende Juni 2022 im Interview mit „Bunte“ über ein privates Highlight, dass ihm Kraft gibt. Lobinger verließ für die Hochzeit seiner Tochter das Krankenbett.

Tim Lobinger führte Tochter Fee zum Traualtar

Der ehemalige Leichtathletik-Star führte seine Tochter Fee Lobinger (27) zum Traualtar. „An diesem Tag war ich nur der Vater der Braut, nicht der krebskranke Tim – das tat mir unheimlich gut.“

Schon die Vorbereitungen des Festes lenkten Lobinger ab, er plante die Hochzeit vom Krankenbett aus mit: „Ich stand zwischen Chemo-Ständern und schwer kranken Menschen und habe mit Fee über ihr Hochzeitskleid gesprochen.“

Das ist Tim Lobinger: Stationen seiner Karriere

  • Geboren am 3. September 1972 in Rheinbach
  • Vereine: LG Meckenheim-Troisdorf, Bayer Leverkusen, ASV Köln, LG Stadtwerke München
  • Bestleistung im Stabhochsprung: 6 Meter
  • Erfolge: Hallenweltmeister 2003 in Birmingham, Hallen-WM-Dritter 2006 in Moskau, EM-Bronze 2002 in München, EM-Silber 2006 in Göteborg
  • Nach der Leichtathletik-Karriere arbeitete Lobinger als Athletik-Trainer im Fußball, unter anderem für RB Leipzig.
  • Seit März 2017 kämpft er gegen eine aggressive Form von Leukämie.

Sechsmal hat er eine Chemotherapie durchlaufen, dreimal hat sich sein geschwächter Körper mit dem Coronavirus infiziert. „Ich lag auf der Intensivstation, es sah nicht gut aus“, sagte Lobinger.

Dass er überhaupt zur Hochzeit seiner Tochter gehen konnte, war ein kleines Wunder. Die behandelnden Ärzte gaben ihm nur 20 Stunden Zeit, weil die Blutwerte sich gebessert hatten: „Als ob der liebe Gott wollte, dass ich meine Tochter zum Traualtar führe“, ist Lobinger einfach nur dankbar für diesen Moment des Glücks. „Diese positiven Emotionen sind mein Treibstoff – manchmal stottert mein Motor oder er geht fast aus, aber mit solchen Erinnerungen fülle ich meinen Tank wieder auf.“

Der frischgebackene Bräutigam postete auf Instagram ein Foto der Hochzeit:

Der Kämpfer hatte zwar eine Rede vorbereitet, doch er konnte sie nicht halten: „Ich wäre wahrscheinlich einfach umgefallen, hätte ein Sauerstoffzelt gebraucht oder geheult wie eine dieser Comicfiguren, der die Tränen literweise aus den Augen spritzen. Ich glaube, ich weiß relativ gut, wo meine Grenzen sind. Das wäre emotional zu viel für mich gewesen.“

Die große Party und die kirchliche Trauung konnte Lobinger aber begleiten und genießen. Zuvor, bei der standesamtlichen Trauung in Düsseldorf, konnte er nicht dabei sein. „Da ging bei mir komplett gar nichts. Mein Körper war einfach zu schwach“, so Lobinger.

Schon im März machte Lobinger deutlich, dass er nur kurzfristig denken kann. Aufgeben ist nicht sein Ding: „Wenn meine Chance nur ein Prozent ist, ergreife ich sie. Darauf setze ich. Ich bin ein Kämpfer, für mich, meine Familie und meine Freunde.“ (ubo)