Jubel am Eiffelturm zu hörenKölner vor nächstem Triumph bei French-Open

Krawietz Mies

Kevin Krawietz (l.) und Andreas Mies bejubeln den Final-Einzug bei den French Open in Paris.

Paris – Dieses Doppel macht einfach nur Spaß - Teamwork Made in Germany!

Kevin Krawietz (28, Coburg) und Andreas Mies (30, Köln) hatten sich nach den emotionalen Jubelarien zum Cool Down aufs Rad gesetzt. Sie hatten dann versucht, unter der Dusche ein wenig runterzufahren - doch sie konnten ihren erneuten Finaleinzug bei den French Open am späten Donnerstagnachmittag noch immer kaum fassen. „Es ist unwirklich. Unglaublich!“, sagte Mies mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Es ist nicht so einfach in Worte zu fassen“, fügte Krawietz an.

Vor wenigen Wochen, beim Corona-Lockdown, jobbte Kevin Krawitz noch im Supermarkt - jetzt glänzt er wieder bei einem der größten Turniere der Welt.

Zuvor war der Coburger Krawietz nach dem 6:3, 7:5-Halbfinalsieg gegen Wesley Koolhof (Niederlande) und Nikola Mektic (Kroatien) in die Knie gegangen, der Jubelschrei von Mies war wohl bis zum Eiffelturm zu hören: Ein Jahr nach dem historischen Coup ist das Duo nur noch einen Schritt von der erfolgreichen Titelverteidigung entfernt.

French Open: Kevin Krawietz und Andreas Mies vor Titelverteidigung in Paris

„Letztes Jahr haben wir unsere ersten French Open gespielt und gewonnen. Nun stehen wir wieder im Finale“, sagte Mies: „Dieser Ort macht irgendetwas mit uns.“

2019 hatten Krawietz/Mies mit ihrem Titelgewinn in Roland Garros den größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert - am Samstag wollen sie ihren Triumph wiederholen. Finalgegner sind dann Mate Pavic (Kroatien) und Bruno Soares (Brasilien), die im September die US Open gewonnen hatten.

Andreas Mies in Paris: Clever und smart gespielt

„Wir haben heute sehr clever, sehr smart gespielt. Aber sie sind ein starkes Team“, sagte Mies: „Es wird ein spannendes Match.“

Krawietz und Mies hatten von Beginn ihres erneuten Abenteuers in der französischen Hauptstadt an keinen Zweifel daran gelassen, welche Bedeutung Roland Garros für ihre Karriere hat. „Auch in zehn oder 20 Jahren wird Paris für uns ein spezieller Ort sein“, sagte Krawietz, der wie Mies nicht ohne Zweifel angereist war.

Die Form nach dem Turnier in Hamburg, in dem das deutsche Doppel an Koolhof/Mektic gescheitert war, warf Fragezeichen auf. Doch sie fanden Antworten in Paris. Auch die Erinnerungen an den 8. Juni 2019, als sie den ersten Triumph eines deutschen Doppels in Roland Garros seit 1937 feierten, trieben sie an.

Im Achtelfinale wehrten sie gegen die Franzosen Benjamin Bonzi/Antoine Hoang drei Matchbälle ab und zeigten dann im Viertelfinale eine enorm reife Leistung. Gegen Koolhof/Mektic galt es für das deutsche Team aber, noch etwas draufzupacken. Und das gelang. Beide agierten von der Grundlinie aus sicher, waren am Netz enorm präsent. Nach dem Halbfinaleinzug hatte Krawietz festgestellt, dass „alle Schläge da“ sind, dies galt auch für den Auftritt am Donnerstag. Beide wirkten das ganze Match über fokussiert, aber auch locker.

French Open: Mies und Krawitz vor Finale zuversichtlich

Jetzt wollen sie Geschichte schreiben. „Wir werden unser Bestes geben“, sagte Mies und zog strahlend von dannen. (sid)