„El Gigante“Handball-WM: Kongo-Koloss erobert die Herzen der Fans
Kairo – Gauthier Mvumbi (26) wartet mittig vor dem Tor am Kreis. Der Handball-Nationalspieler der Demokratischen Republik Kongo wird angespielt, dreht sich und wirft aufs Tor.
Der Kreisläufer macht beim Auftaktspiel der Handball-Weltmeisterschaft eigentlich nur seinen Job. Doch damit erobert er die Herzen der Fans.
Gauthier „El Gigante“ Mvumbi wird Liebling der Fans
Das liegt an der Statur des Kongolesen. Denn der Handballer, der eigentlich in der vierten französischen Liga für Dreux AC aufläuft, ist ein echter Koloss. Von seinen neugewonnenen Fans wird er liebevoll „El Gigante“ genannt.
Wie groß und schwer er genau ist, bleibt kurioserweise ein Geheimnis. Denn die Angaben über Mvumbi sind unterschiedlich. Auf der offiziellen Webseite der Internationalen Handballföderation (IHF) wird er mit 1,92 Metern und 110 Kilogramm geführt. Laut der Seite des Turniers ist er nur 1,76 Meter groß und wiegt federleichte 89 Kilogramm. Beim Anblick des Spielers wohl eher unglaubwürdig.
Zwar ging das Spiel gegen Argentinien mit 28:22 verloren, doch Mvumbi erzielte vier Tore – aus vier Versuchen – für sein Land und gewann wohl noch mehr Fans hinzu.
Einer davon ist einer der größten Sport-Stars der Geschichte: Shaquille O’Neal (48). Denn aufgrund seiner Statur sei Mvumbi in Anlehnung an die NBA-Star der „Shaq des Handballs“.
Die Basketball-Legende wurde sogar auf den kongolesischen Handballer aufmerksam und folgt ihm auf Instagram. „Danke dir, großer Bruder. Danke für deine Unterstützung, sie ist eine meiner größten Stärken“, schrieb „El Gigante“ auf Instagram.
Für den in Frankreich geborenen Handballer wurde mit der WM-Teilnahme ein Traum wahr. „Ich bin wirklich stolz, dieses Shirt zu tragen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal erleben würde“, sagte er vor Turnierbeginn bei „L’Echo Républicain“.
Grundsätzlich will die Außenseiter-Nation Spaß haben und die Großen ärgern. Dabei kommt als nächster Gegner kein Geringerer als Titelverteidiger Dänemark mit Superstar Mikkel Hansen (33). Die Kongolesen wollen auch hier mit aller Kraft dagegenhalten – und das Stirnband des dreimaligen Welthandballers erobern.