Vor SaisonstartGalopp in Köln: Große Sorge um Kölner Rennverein

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Wonderful Moon mit Jockey: Andrasch Starke am 8. Mai 2020 in Köln. Aktuell ist er der Favorit auf den Sieg im Grand Prix-Aufgalopp am Ostermontag in Weidenpesch.

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln – Die Galopp-Saison in Köln startet am Ostermontag, 5. April, mit dem Grand-Prix-Aufgalopp. Doch wie geht es weiter für den Rennverein in der Corona-Pandemie? Auch in der zweiten Saison sind keine Zuschauer zugelassen, das macht es für den Kölner Rennverein extrem schwer.

  • Galopp: Saisonstart in Köln
  • Ostermontag wieder Rennen
  • Zukunft gestaltet sich schwierig

Am Ostermontag stehen elf Rennen auf dem Programm, los geht es um 10.50 Uhr. Das Hauptrennen (siebtes Rennen) startet um 13:55 Uhr. Hier kommt es zum Kölner Duell zwischen Wonderful Moon (Trainer: Henk Grewe, Jockey: Andrasch Starke) und dem Nerium (Trainer Peter Schiergen, Jockey: Bauryzhan Murzabayev).

Die Rennen werden aus Köln im Rahmen eines kostenlosen Livestream-Angebots auf der Homepage des Kölner Renn-Verein unter www.koeln-galopp.de ab 10:30 Uhr übertragen.

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Sorgen um Zukunft des Kölner Rennvereins

Um die Zukunft des Rennvereins in Weidenpesch machen sich viele Galopp-Fans und Experten berechtigte Sorgen.

Geschäftsführer Philipp Hein sagt im Gespräch mit EXPRESS: „Die Corona-Pandemie trifft uns hart. Wir können aber noch ein Szenario zeichnen, dass es uns dieses und wohl auch nächstes Jahr noch geben wird.“

Doch die finanzielle Situation ist mehr als angespannt. „Wir können nur Geld über Galopp-Renntage erwirtschaften und das wird eher weniger, wenn es so weitergeht. Und irgendwann müssen wir sehen, wie stehen die Pferdebesitzer am Standort Köln dazu?“, erklärt Hein.

Noch sind rund 350 Pferde in Köln stationiert. Dieses Jahr sollen elf Renntag organisiert werden, es waren mal 15 und mehr.

Galopp: Ohne Fans auf der Kölner Rennbahn wird es schwer

Hein hätte gerne eine konkretere Planungssicherheit, auch um die Zukunft des Galoppsports in Köln zu retten. In den Jahren zuvor kamen regelmäßig über 15.000 Besucher nach Weidenpesch.

Jetzt sagt Hein: „Wir rechnen derzeit mit gar nichts. Vor einigen Monaten hatte ich auch gedacht, dass wir an Ostermontag 2021 mindestens 1000 Besucher auf der Rennbahn haben könnten. Wir haben zahlreiche Konzepte ausgearbeitet, können also alles abbilden auf der Rennbahn. Wir haben sogar ein Corona-Testzentrum unmittelbar an der Rennbahn. Was uns fehlt, ist die Einzelfallbetrachtung seitens der Politik. Bei uns können sich Besucher an der frischen Luft auf einem 30.000 Quadratmeter-Gelände verteilen. Aber wir werden im Vergleich genauso behandelt wie Hallensportarten.“

Hein hofft in Zukunft auf die Zulassung von Besuchern auf der Rennbahn: „Es kann ein toller Sommer werden auf der Rennbahn – kulturell wie sportlich.“

Es kann aber auch ganz bitter werden. Und dann geht es um die Existenz des Galoppsports in Köln...