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Sohn von deutschem Tour-HeldErmittlungen laufen: Vertrieb er jahrelang Dopingmittel?

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Didi Thurau (l.) mit seinem Sohn Björn Thurau im April 2004 vor dem Start des Radklassikers Rund um Köln.

Frankfurt – Die Nationale Anti-Doping-Agentur Deutschland hat Ermittlungen gegen den früheren Radprofi Björn Thurau aufgenommen. Wie die Nada am Dienstag, 2. Februar 2021, mitteilte, wurde ein Verfahren gegen den 32-Jährigen wegen „mehrerer möglicher Verstöße gegen Anti-Doping-Bestimmungen“ eingeleitet.

  • Doping-Ermittlungen gegen Radprofi Björn Thurau
  • Sohn von Didi Thurau im Visier der Fahnder nach Operation Aderlass
  • Vorwurf: Jahrelang soll er Dopingmittel vertrieben haben

Thurau selbst äußerte sich auf dpa-Anfrage am Dienstag zunächst nicht zu den Vorwürfen.

Björn Thurau ist im Rahmen der Operation Aderlass auffällig geworden

Er war im Rahmen der „Operation Aderlass“ und im Strafprozess gegen den Mediziner Mark S. aufgefallen. Unter anderem wurde er bei Polizeibefragungen des Radsportlers Pirmin Lang in der Schweiz belastet.

Die Nada erhielt eigenen Angaben zufolge Informationen von Antidoping Schweiz und der Münchner Staatsanwaltschaft „bezüglich mehrerer dopingrelevanter Sachverhalte des Athleten in einem sportrechtlich nicht rechtsverjährten Zeitraum von 2011 bis 2014“.

Thurau hatte schon in den vergangenen Wochen auf mehrmalige Anfrage keine Stellungnahme in der Causa abgegeben. Laut Nada soll er nicht nur selbst gedopt haben. Man könne anhand der Anhaltspunkte „nicht ausschließen“, dass der Sportler „über einen Zeitraum von mehreren Jahren“ Dopingmitteln vertrieb und verabreichte, wie es hieß. Dazu gab es Hinweise in den im Prozess verlesenen Vernehmungsprotokollen.

Strafrechtlicht wären alle Taten von Thurau verjährt

Die Nada informierte die Welt-Anti-Doping Agentur (Wada), den Radsport-Weltverband UCI und den deutschen Verband BDR über die Einleitung des Verfahrens. Strafrechtlich sind die ihm vorgeworfenen Taten verjährt - in Deutschland ist das Anti-Doping-Gesetz erst Ende 2015 in Kraft getreten.

Ob die Nada auch ein Disziplinverfahren anstrengt, entscheide sich erst nach Abschluss dieses nun eingeleiteten, sogenannten Ergebnismanagementverfahrens. Thurau, der Sohn des früheren Radstars Dietrich Thurau (66), hatte seine Karriere nach der Saison 2019 beendet.

Vater Didi Thurau war in den 70er Jahren einer der größten deutschen Sportstars geworden. Er fuhr bei der Tour de France 15 Tage lang im Gelben Trikot des Gesamtführenden und sorgte für einen Radsport-Boom in Deutschland.

Sein Sohn war unter anderem für die Eliterennställe Europcar und Bora-Argon - dem Vorgänger der heutigen Spitzenmannschaft Bora-hansgrohe - aktiv. (dpa)