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Darts-SensationKüchenschreiner ist Geheimfavorit bei WM im Ally Pally

Jose_de_Sousa_2018

Jose de Sousa, hier bei der Darts-WM 2018 noch als krasser Außenseiter, gehört bei der WM 2020 zum Dunstkreis der Favoriten.

Coventry – Der Pfeil in die Geschichtsbücher hatte kaum eingeschlagen, da schossen Jose de Sousa (46) schon die Tränen in die Augen.

Noch bis vergangenes Jahr hatte der Portugiese als Küchenschreiner sein Geld verdient – nun düpierte er beim Grand Slam of Darts auf einmal die gesamte Weltelite und sorgte als erster südeuropäischer Major-Champion für eine Riesensensation.

„Ein Traum ist wahr geworden“, sagte de Sousa vollkommen überwältigt: „Das ist der schönste Tag meines Lebens.“

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Jose de Sousa nennt sich „The Special One“

Auch lange nach dem beeindruckenden 16:12 im Finale gegen den Engländer James Wade – seines Zeichens Gewinner von neun Major-Turnieren – tat sich de Sousa schwer, seinen märchenhaften Aufstieg in Worte zu fassen. „Vor fünf Jahren habe ich auf meinem Sofa diesen Jungs noch im Fernsehen zugeschaut und mir gewünscht, einmal gegen diese wunderbaren Spieler anzutreten“, erzählte der 46-Jährige mit zittriger Stimme: „Und schaut mich jetzt an. Unglaublich.“

Der gelernte Zimmermann und langjährige E-Dart-Spieler, der sich in Anlehnung an Fußball-Startrainer Jose Mourinho (57) den Spitznamen „The Special One“ verpasst hat, bestreitet erst seine zweite Saison auf der Tour der Professional Darts Corporation (PDC). Nachdem er sich im vergangenen Jahr dafür die Spielberechtigung erkämpft hatte, gab er seinen Job auf und setzte alles auf die Karte Darts – auch wenn er zunächst keinen Ausrüstervertrag besaß und alles aus eigener Tasche bezahlen musste. Das Risiko hat sich gelohnt.

Jose de Sousa mit Rechenfehlern und unorthodoxen Check-Out-Wegen

Schon jetzt ist der Portugiese, der mittlerweile in der Nähe von Madrid lebt, eine Attraktion auf der Tour – sei es durch spektakuläre Aktionen wie seinen Neun-Darter bei der EM im Oktober oder unorthodoxe Checkout-Wege, aber manchmal auch unfreiwillig. Denn de Sousa sorgt auch immer wieder mit eklatanten Rechenschwächen für Belustigung, so auch auf dem Weg zum Grand-Slam-Titel.

Im Halbfinale spielte er bei 126 Punkten Rest zweimal die Triple-20 und die Doppel-8 – und blickte ganz verdutzt drein, als ihm bewusst wurde, dass er sich mit 136 Punkten überworfen hatte. Doch de Sousa nimmt solche Fauxpas locker, das Leg und später das Match gewann er trotzdem.

Nun ist er durch den Triumph beim Grand Slam auf einen Schlag um 140.000 Euro reicher, in der Weltrangliste kletterte er von Position 34 auf 15. Damit gehört er sogar bei der in drei Wochen beginnenden WM (15. Dezember bis 3. Januar) im legendären Londoner „Ally Pally“ zum Dunstkreis der Favoriten – und kann seinem Spitznamen wieder alle Ehre machen. (sid)