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„Eine der gemeinsten Sachen“Manipulierte sie die Waffe ihrer Kollegin?

Jeanne Richard jubelt in Ruhpolding im Ziel.

Jeanne Richard wurde auf frischer Tat mit der Waffe ihrer Teamkollegin erwischt.

Das französische Biathlon-Team der Frauen kommt nicht zur Ruhe. Nach der Kreditkarten-Affäre um Julia Simon sorgt nun ein Manipulationsvorwurf für Unruhe.

Wieder Ärger im französischen Biathlon-Team der Frauen! Kaum sind die Wellen um die Kreditkarten-Affäre von Superstar Julia Simon (29) etwas abgeebbt, erschüttert der nächste Skandal die Mannschaft.

Die Biathletin Jeanne Richard (23) soll vor einem Wettkampf gegen Ende der vergangenen Saison heimlich das Gewehr ihrer Teamkollegin Océane Michelon (23) manipuliert haben. Das berichten französische Medien wie „Dicodusport“.

Jeanne Richard hantierte mit der Waffe der Teamkollegin

Richard wurde demnach von ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet (29) dabei erwischt, wie sie an der Waffe der gemeinsamen Teamkollegin Michelon hantierte.

Der schwedische Ex-Biathlet Björn Ferry (47) äußerte sich im schwedischen Fernsehen entsetzt: „Das ist eine der gemeinsten Sachen, die man machen kann.“

Es ist unklar, was genau Richard mit der Waffe gemacht hat. Eine öffentliche Strafe gab es für sie zwar nicht, laut der Zeitung „Le Dauphiné“ soll die Angelegenheit intern geregelt worden sein. Allerdings wurde Richard vor der Sommervorbereitung aus dem Kader ausgeschlossen. Spekulationen, dass das mit dem Gewehr-Vorfall in Verbindung steht, sind naheliegend. 

„Wenn man so etwas bei jemandem aus dem eigenen Team macht, kann ich mir nur schwer vorstellen, wie man weiter zur Mannschaft gehören soll“, so Ferry. Richard soll die Vorwürfe von Anfang an abgestritten haben.

Es ist der zweite Skandal, der Frankreichs Biathlon-Team innerhalb der vergangenen Monate erschüttert. Erst Ende Oktober wurde Superstar Julia Simon rechtskräftig wegen Diebstahls und Betrugs verurteilt.

Die zehnmalige Weltmeisterin hatte die Kreditkarten ihrer Teamkollegin Braisaz-Bouchet und einer Physiotherapeutin missbraucht. Sie wurde daraufhin vom französischen Ski-Verband für sechs Monate gesperrt, fünf davon wurden allerdings zur Bewährung ausgesetzt. Eine Teilnahme an den Olympischen Spielen im kommenden Februar ist für sie also grundsätzlich möglich.

Simon gab vor Gericht an, sich selbst nicht erinnern zu können, warum sie das getan habe, sprach von einem „Blackout“. In Frankreich wird über zwanghaftes Verhalten spekuliert, Simon arbeitet seit drei Jahren mit einem Therapeuten zusammen. (red)