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Biathlon-BebenNeuerung sorgt für Skepsis bei den Stars

Der Biathlon-Weltcup wird in Zukunft über den Jahreswechsel ausgetragen. Diese Neuerung stößt bei den Athletinnen und Athleten auf geteilte Meinungen.

Aufregung im Biathlon-Zirkus! Eine drastische Änderung im Weltcup-Kalender sorgt für hitzige Diskussionen.

Was steckt dahinter? Erstmals in der Geschichte wird der Wettbewerb über den Jahreswechsel stattfinden, was bei den Stars der Szene für einige Unruhe sorgt.

„Bin nicht in der Position, das zu entscheiden“

Konkret betroffen sind die Saisons 2026/27 und 2028/29. In den kommenden vier Jahren wechseln sich das bisherige Modell mit der Neuerung jeweils ab, danach will der Weltverband eine Bilanz ziehen und eine Entscheidung für die Zukunft treffen.

Während einige Wintersport-Stars die kommerziellen Vorteile und die erhöhte mediale Aufmerksamkeit begrüßen, äußern sich viele Athletinnen und Athleten skeptisch über die fehlende Winterpause. Das berichtet „SPORT1“.

Janina Hettich-Walz sagt diplomatisch: „Ich habe es persönlich immer sehr genossen, über Weihnachten und Silvester zu Hause zu sein und da ein paar ruhige Tage zu genießen. Von mir aus hätte es so bleiben können, aber ich bin nicht in der Position, das zu entscheiden.“

Auch ihr Kollege Danilo Riethmüller sieht beide Seiten: „Es wird auf jeden Fall ein spannendes Format! Die Vierschanzentournee ist ein gutes Beispiel. Weil zu der Zeit auch viele Leute zu Hause sind und dadurch das auch viele Leute gucken können, kann das medial natürlich durch die Decke gehen. Für uns Sportler ist natürlich die Kehrseite der Medaille, dass wir weniger zu Hause sind. Aber mal schauen, ich lasse es alles erst einmal auf mich zukommen.“

Christian Mehringer, der Cheftrainer der deutschen Biathlon-Damen will das neue Format nicht verdammen. Kein Wunder, hat er doch mit darüber entschieden: „Ich war in dem Meeting von der IBU dabei. Ich glaube, es ist immer relativ schwierig zu sagen: Was ist besser, was ist schlechter? Die Medienlandschaft spielt dabei natürlich eine große Rolle, die Athleten profitieren davon. Wenn mehr Geld fließt, kann mehr Preisgeld ausgeschüttet werden. Es war für uns immer ein heiliges Wochenende, aber ich denke, dass man den Versuch mal starten sollte, oder auch muss. Insgesamt haben wir ja nicht mehr Wettkämpfe, das war uns auch sehr wichtig.“

Biathlet Philip Horn würde wohl lieber trainieren: „Ich glaube, für die Zuschauer wird das richtig cool, wenn alle zu Hause sind und Urlaub haben! Ich als Sportler muss sagen, dass ich die Zeit in den vergangenen Jahren immer sehr viel für Training genutzt habe, was mir gutgetan hat und was auch wichtig ist, um so eine lange Saison durchzustehen. Deswegen bin ich so zwiegespalten. Auf der einen Seite finde ich Wettkämpfe immer cool, auf der anderen Seite möchte ich auch gut vorbereitet sein.“

Simon Kaiser will seine persönliche Meinung gar nicht in den Vordergrund stellen, glaubt an einen Erfolg: „So beurteilen wie andere Biathleten, die schon seit Jahren dabei sind, kann ich das nicht. Grundsätzlich ist das ein Zeitfenster, wo sehr viel Leute vor dem Fernseher hocken. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass das Format sehr gut angenommen wird.“ (red)