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Horror-Unfall auf MallorcaTour-Held Marcel Wüst erleidet zahlreiche Knochenbrüche – Frau meldet sich aus der Klinik

Marcel Wüst mit dem gepunkteten Trikot des besten Bergfahreres bei der Tour de France.

Marcel Wüst zeigt im Juli 2020 sein Rennrad, mit dem er bei der Tour de France 2000 erfolgreich war.

Die Radsport-Szene bangt um Tour-de-France-Held Marcel Wüst (54) aus Köln. Der ehemalige Radprofi ist beim Training auf Mallorca schwer gestürzt.

von Uwe Bödeker (ubo)

Die Radsport-Saison auf Mallorca ist in vollem Gange. Zahlreiche Profis und Hobbyfahrer sammeln auf der Insel fleißig Kilometer bei frühlingshaften Temperaturen und herrlichem Sonnenschein. Doch nicht für alle ist es eine Freude: Ex-Radprofi Marcel Wüst (54) macht gerade einen Albtraum in seiner zweiten Heimat durch.

Der ehemalige Rad-Star aus Köln ist am Montag (7. Februar 2022) auf Mallorca unweit seiner Finca „Casa Ciclista“ schwer gestürzt!

Wüst übersah nach EXPRESS.de-Informationen bei einer leichten Abfahrt in der Kurve eine Unebenheit auf dem Asphalt, das Vorderrad hob ab und er verlor die Kontrolle über sein Rennrad. Beim Sturz zog er sich fünf Rippenbrüche, einen Schlüsselbeinbruch und einen Schulterblattbruch zu.

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Der ehemalige Top-Sprinter im Radsport, der 14 Etappen bei den großen Rundfahrten Tour de France, Giro d‘Italia und Spanien-Rundfahrt (Vuelta) gewinnen konnte, liegt nun im Krankenhaus. Die schweren Verletzungen konnten bislang noch nicht operiert werden, weil Wüst wohl auch ein Loch in der Lunge davongetragen hat. Derzeit wartet er noch auf die OP, die verschiedenen Knochenbrüche müssen dabei sehr wahrscheinlich mit Schrauben fixiert werden.

An Wüsts Seite ist derzeit seine Frau Susanne Herbold. „Es ist noch vieles unklar. Ich bin in Palma bei Marcel im Krankenhaus“, schreibt sie uns in einer Nachricht. In der Klinik haben beide die Telefone aus.

Kontakt zu Wüst hält auch sein Freund und Radmechaniker Hans-Jürgen Habetz (56), der in Köln die „Radfabrik“ betreibt. „Ich hatte Kontakt zu Marcel, er hat mir geschrieben und den Unfall geschildert. Ich wünsche ihm nun, dass alles gut verläuft und er schnell wieder gesund wird. Bei mir haben sich in den letzten Stunden so viele Menschen gemeldet und nach Marcels Zustand erkundigt. Die Radsport-Szene hält zusammen, wir alle drücken die Daumen“, so Habetz gegenüber EXPRESS.de

Das ist Marcel Wüst, Stationen seiner Radsport-Karriere

  • 1967: Wüst wurde am 6. August 1967 in Köln geboren
  • 1989: Die internationale Radsport-Karriere als Profi begann beim Team RMO
  • 1997 bis 2000: Marcel Wüst feierte die größten Erfolge seiner Karriere beim Festina-Rennstall
  • Wüst gewann zwölf Etappen bei der Vuelta, eine Etappe beim Giro und eine Etappe bei der Tour de France
  • 2000: Bei der Tour de France schlüpfte er als Sprinter beim Prolog sensationell ins Bergtrikot, welches er vier Tage trug, er trug auch zwei Tage das Trikot des punktbesten Sprinters
  • 2000: Am 11. August 2000 stürzte Wüst in Issoire bei Tempo 60 auf eine Bordsteinkante. Er zog sich schwerste Kopfverletzungen zu und verlor sein rechtes Auge. Nach dem Sturz musste er seine Karriere viel zu früh beenden

Nach seiner aktiven Zeit war Wüst lange als ARD-Experte im Radsport tätig. Wüst baute sich zudem ein Standbein mit seiner Radsport-Finca auf Mallorca auf. Dort bewirtet er Radsport-Touristen und bietet Trainingslager an. Der Sturz trifft ihn nun erneut hart, in den kommenden Wochen waren viele Reisen in seine „Casa Ciclista“ gebucht.

Doch Wüst muss nun erst mal gesund werden. Die Radsport-Familie drückt die Daumen, dass bei der anstehenden Operation alles gut verläuft und er schnell wieder auf die Beine kommt. Wüst hatte schon immer eine positive Einstellung und Kampfgeist. Auf die Frage, was für ihn den Radsport ausmacht, sagte er immer: „Radsport ist hinfallen und wieder aufstehen.“

Nach seinem schweren Unfall im Jahr 2000 hatte er sich zurück ins Leben gekämpft. „Nachdem ich mir den Kindertraum vom Leben als Radrennfahrer erfüllen konnte, beendete ein Sturz am 11. August 2000 meine bis dahin sehr erfolgreiche Karriere. Dass ich es trotz der komplett neuen und wenig angenehmen Situation geschafft habe, mich wieder zu orientieren und meine Ziele anzuvisieren, ohne dabei den rheinischen Humor und die damit verbundene Lockerheit zu verlieren, das ist etwas, worauf ich sehr stolz bin. Die Erfahrung, dass man, auch mit nur noch einem sehenden Auge, das Leben mit Optimismus, Engagement und positiver Energie selber gestalten kann, die gebe ich gerne an andere Menschen weiter. Hinfallen – aufstehen. Liegenbleiben ist keine Option!“, schreibt Wüst auf seiner Homepage.