Valencia – Vor rund neun Jahren kam Amanal Petros (25) nach Deutschland, am Sonntag knackte der aus Eritrea stammende Leichtathlet den fünf Jahre alten deutschen Marathon-Rekord in Valencia.

Nach 2:07:18 Stunden erreichte er das Ziel und blieb damit 1:15 Minuten unter der bisherigen Bestmarke von Routinier Arne Gabius (29), der die 42,195 Kilometer am 25. Oktober 2015 in 2:08:33 Stunden gelaufen war.

Rekord pulverisiert! Das Märchen von Amanal Petros

Petros war im Januar 2012 als Asylbewerber in Deutschland gelandet. Seine Familie musste er damals in Äthiopien zurücklassen. Der Teenager kam zunächst nach Bielefeld. Er fing an zu laufen, um der Einsamkeit und der Enge in seiner kleinen Unterkunft zumindest zeitweise zu entkommen. Im Verein wurde er dann immer besser.

„Der Sport hat es mir nicht nur erleichtert, die Sprache zu lernen. Die Kontakte mit den Deutschen waren auch wichtig, um Mentalität und Kultur zu verstehen“, sagte Petros  einmal.

Vor fast genau einem Jahr erfüllte der Marathon-Mann auf Anhieb die Olympia-Norm (2:11:30 Stunden). Gleich bei seinem Debüt rannte er 2:10:29 – ebenfalls in Valencia.

Jetzt der deutsche Rekord! Als Sieger des Marathons wurde der Kenianer Evans Chebet (32) gefeiert, der sich in der Jahresweltbestzeit von 2:03:00 Stunden vor seinem Landsmann Lawrence Cherono (32, 2:03:04) durchsetzte. Top-Favorit Birhanu Legese (26) aus Äthiopien wurde in 2:03:16 Dritter.

Im Halbmarathon hatte Kenianer Kibiwott Kandie die Nase forn

Kibiwott Kandie (24) gewann die hochkarätige Konkurrenz in 57:32 Minuten, als erster Läufer unter 58 Minuten, und blieb damit gleich 29 Sekunden unter dem gut ein Jahr alten Weltrekord seines Landsmanns Geoffrey Kamworor (28, 58:01). Zweiter in Valencia wurde Jacob Kiplimo (20) aus Uganda (57:37) vor dem Kenianer Rhonex Kipruto (21, 57:49).

Das schnellste Halbmarathon-Debüt der Leichtathletik-Geschichte gelang der Äthiopierin Genzebe Dibaba (29), die mit 1:05:18 Stunden gewann. (jh / dpa)