Tennis-Star traurig über Fan-AusZverev hatte Fußball-Weltmeister nach Köln eingeladen
Köln – Weltklasse-Tennis in Köln! Das erste von zwei ATP-Turnieren in der Lanxess-Arena ist in vollem Gange.
Am Dienstag stand auch Deutschlands Nummer eins, Alexander Zverev (23), erstmals in Deutz auf dem Court – zunächst im Doppel an der Seite seines Bruders Mischa (33). Der Hamburger freut sich auf die zwei Wochen am Rhein, wird aber nicht viel mehr als die Halle und sein Hotelzimmer zu sehen bekommen…
Alexander Zverev steht auf Köln
Damit das Turnier in Corona-Zeiten stattfinden kann, müssen die Spieler innerhalb einer „Blase“ bleiben, pendeln nur zwischen Arena und Dorint-Hotel, dürfen nicht in die Stadt.
Ex-Wimbledon-Champion Andy Murray (33) hat bereits sein Bedauern darüber ausgedrückt: „Viele Freunde haben mir gesagt: Die Stadt ist toll, schau sie dir an. Leider können wir das nicht.“
Zverev hat ein wenig Mitleid mit dem Schotten: „Ich kenne die Stadt vielleicht besser als Andy. Köln ist echt schön, für Andy wäre es sicher toll gewesen, den Dom zu sehen. Aber so ist die neue Normalität. Die Turnierleitung hat hier einen unglaublichen Job gemacht. Zwei neue Turniere in kurzer Zeit zu veranstalten, hätten nicht viele hinbekommen. So eine schöne Halle zu bekommen, das Hotel für uns zu haben – das ist Wahnsinn.“
Alexander Zverev: Video-Telefonat mit Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm
Vor allem hatte sich die Nummer sieben der Weltrangliste gefreut, endlich mal wieder vor deutschen Fans zu spielen. Doch daraus wird vorerst nichts! Ab Donnerstag, wenn der topgesetzte Zverev in die Einzelkonkurrenz einsteigt, bleibt die Lanxess-Arena corona-bedingt leer. „Daran hat keiner Schuld, so ist die Situation einfach“, sagt der 23-Jährige.
Über einen prominenten Gast hätte er sich besonders gefreut: „Ich habe Bastian Schweinsteiger eingeladen, er ist gerade in Düsseldorf. Gestern hatte ich einen Video-Call mit ihm und Philipp Lahm.“ Doch das Zuschauer-Aus macht auch vor Sport-Stars nicht Halt…
Das gilt auch für die Fußball-Nationalmannschaft, die Dienstagabend in der Nations League wieder im Rhein-Energie-Stadion im Einsatz ist. Zverev: „Ich würde gerne zum Spiel gehen, ein paar Fußballer würden gerne herkommen. Aber das dürfen wir nicht.“
Alexander Zverev im Doppel ausgeschieden
Mit seinem Bruder Mischa unterlag er am Dienstagmittag im Doppel gegen Oliver Marach (40, Österreich) und Raven Klaasen (37, Südafrika) 6:2, 4:6, 6:10.
Im Einzel trifft Zverev zum Auftakt nun auf den Spanier Fernando Verdasco (36), der Murray am späten Dienstagabend mit 6:4, 6:4 niedergerungen hat. Ein Sieg gegen den von Verletzungen geplagten Murray, der die Tennis-Welt in den vergangenen Jahren gemeinsam mit Roger Federer (39), Rafael Nadal (34) und Novak Djokovic (33) bestimmt hat, hätte für Zverev einen besonderen Reiz gehabt: „Ich habe schon gegen alle großen Spieler gewonnen außer gegen Andy.“ Das muss er verschieben.
Es hätte nicht viel gefehlt, und Zverev wäre wie Murray (zweimal Wimbledon, einmal US Open) als Grand-Slam-Sieger nach Köln gekommen. Vor den am Sonntag zu Ende gegangenen French Open hatte er bei den US Open in New York im Finale gestanden und erst im entscheidenden fünften Satz im Tiebreak gegen den Österreicher Dominic Thiem (27) verloren.
Alexander Zverev kann US-Open-Drama nicht vergessen
Genau einen Monat ist das her – doch Zverev lässt die wohl schmerzhafteste Niederlage seiner noch jungen Karriere nicht los. „Ich denke jeden Tag 20 bis 25 mal daran. Auch nachts, auch in meinen Träumen.“
In Köln peilt er nun seinen zwölften ATP-Turniersieg an: „Wenn man an eins gesetzt ist, möchte man auch gewinnen.“ Dann wäre seine Meinung von Köln sicher noch besser als ohnehin schon...