Beben im Vettel-RennstallFerrari-Chef tritt mit sofortiger Wirkung zurück
Maranello/Abu Dhabi – Noch vor dem Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi und dem letzten Ferarri-Rennen von Sebastian Vettel (33) hat sich im Hause des Rennstalls eine Hammer-Nachricht verbreitet. Ferrari-Chef Louis Camilleri (65) ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten.
Louis Camilleri: „Ferrari war Teil meines Lebens“
Die Rücktrittserklärung kam überraschend. Der Vorsitzende von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ziehe sich „aus persönlichen Gründen“ zurück, hieß es in einer offiziellen Mitteilung.
Camilleri war zuletzt an COVID-19 erkrankt und nach einem schweren Verlauf erst kürzlich wieder nach Hause zurückgekehrt.
„Ferrari war Teil meines Lebens. Als CEO zu dienen war ein großes Privileg für mich“, sagte Camilleri, der das Amt im Sommer 2018 nach dem Tod seines Vorgängers Sergio Marchionneübernommen hatte.
Er bewundere die „außergewöhnlichen Männer und Frauen in Maranello“ und deren Leidenschaft und Hingabe. Ein Nachfolger steht offenbar noch nicht fest. Der Vorstandsvorsitzende John Elkann wird vorerst Camilleris Aufgaben übernehmen.
Der Große Preis von Abu Dhabi ist das letzte Rennen im Traditionsrennstall für Sebastian Vettel. Damit geht eine mäßig erfolgreiche Zusammenarbeit zu Ende. Vettel räumte auch Fehler im Umgang mit Ferrari ein.
Sebastian Vettel: „Sicher auch Dinge, die ich falsch gemacht habe“
„Natürlich steht man sich manchmal auch selbst im Weg, es gibt sicher auch Dinge, die ich selbst falsch gemacht habe“, sagte der viermalige Weltmeister gegenüber dem „Focus“. „Manchmal war es der Zugang, manchmal die Art und Weise, wie man mit den Leuten spricht, manchmal die Dinge, die man als Priorität ansieht.“
Ab der kommenden Saison in der Formel 1 geht Vettel für Aston Martin an den Start. Vettel will dafür auch an sich selbst arbeiten. „Ich werde viele neue Leute, Arbeitsweisen und Herangehensweisen kennenlernen und ich wäre nicht gut beraten, zu glauben, dass nur mein Weg der richtige ist.“ Konkrete Ziele setze sich Vettel allerdings jetzt noch nicht. Zunächst einmal stünde das Kennenlernen im Vordergrund, möglichst schnell zueinander zu finden. „Der Rest baut darauf auf“, sagt der Formel-1-Pilot.
In seinen sechs Jahren bei Ferrari holte Vettel 14 Siege und wurde zweimal Vize-Weltmeister. Doch in den vergangenen beiden Jahren blieb der Erfolg weitgehend aus.