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Bei Macau-HorrorcrashSophia Flörsch brach sich 7. Halswirbel – keine Lähmung

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Dramatisches Foto: Der Van-Amersfoort-Mercedes von Sophia Flörsch fliegt nach einer Kollision und einem Abflug über die Randsteine über das Auto von Sho Tsuboi.

von Oliver Reuter (reu)

Macau – Das hätte noch viel schlimmer enden können.

Bei ihrem Horrorcrash bei 276,2 km/h in Macau brach sich Sophia Flörsch (17) den siebten Halswirbel – medizinisch ein Genickbruch!

Doch ihr Rückenmark sei zum Glück nicht beschädigt, teilte ihr Vater Alexander nach Auskunft des Chefarztes des Conde S. Januário Hospital mit. Eine Querschnittslähmung droht demnach nicht.

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Operation dauerte über elf Stunden

Aber die Verletzung war schwer, die Operation heikel. Der Eingriff dauerte über elf Stunden, sei aber „positiv verlaufen“, bestätigte Vater Flörsch.

Er habe deshalb so lange gedauert, weil die Ärzte wegen der Nervenbahnen vorsichtig vorgehen mussten. „Sophia wird jetzt auf der Intensivstation überwacht und dort auch die Nacht von Montag auf Dienstag verbringen.“

Sophia Flörsch: OP-Verlauf getwittert

Zuvor wurde bereits in Sophia Flörschs Namen getwittert: „Aktuelle Zwischeninfo: Das Ärzte-Team arbeitet bewusst langsam, um Risiken zu vermeiden. Der bisherige OP-Verlauf sei gut und ohne Komplikationen. Die heute morgen begonnene OP dauert an.“

Während sich ihr Vater Alexander um sie kümmert, versuchen Teamchef Frits van Amersfoort und der Weltverband FIA ihren schlimmen Unfall aufzuarbeiten.

Hier geht's zum Interview mit Flörsch-Teamchef Frits van Amersfoort.

Dazu tauchte ein neues Foto auf, das die ganze Dramatik des Unfalls verdeutlicht. Und es werden schwere Vorwürfe gegen die Streckenbetreiber erhoben.

Der Crash

In der 4. Runde des 65. Macau-GP ist Flörsch vom 19. Startplatz auf 15 vorgeprescht. Mit von der FIA gemessenen 276,2 km/ h schießt sie in die Lissabon-Kurve. Kurz vor der Anbremszone trifft sie den plötzlich bremsenden Inder Jehan Daruvala (20) am rechten Hinterreifen.

Ihr Auto gerät nach rechts, knallt in die Leitplanke, dreht sich, wird über die Randsteine in die Luft katapultiert und fliegt rückwärts über den Boliden des Japaners Sho Tsuboi (23) Richtung Fangzaun.

Das 580-Kilo-Geschoss knickt die Pfeiler um wie Streichhölzer, kracht in ein Gerüst für TV-Kameras und landet auf Treppenstufen, wo zuvor noch Fotografen und Streckenposten standen.

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Die Vorwürfe

Ampel-Chaos und gefährliche Randsteine. Mick Schumachers (19) Prema-Teamkollege Guan Yu Zhou (19) fuhr vor dem Unfall hinter Flörsch und behauptet, gelbe Warnlampen auf der Geraden gesehen zu haben.

Der Chinese kritisiert: „Ich denke, das war ein Organisationsfehler. Sophia war sehr nahe an Jehan Daruvala dran, und als der früh bremste, hatte sie keine Zeit zu reagieren. Sie hat mit ihrem Auto den rechten Hinterreifen von Jehans Auto getroffen, und wurde in die Luft geschleudert - bis in den Fangzaun der Lisboa-Kurve.“

Hier lesen: Sophia Flörsch lehnt neue Formel 1 für Frauen ab.

Neben dem Ampel-Chaos kritisieren Fans auch die gefährlichen Randsteine. Twitter-User J. Goudeseune schreibt an FIA-Präsident Todt: „Es ist eine einfache Sache: Diese Randsteine verbieten! Es ist nicht das erste und nicht das letzte Mal! Die FIA weiß es, man kennt es!!!“

Die Untersuchung

FIA-Präsident Jean Todt kündigte eine Untersuchung an: „Die FIA wird alles mobilisieren, um den Beteiligten zu helfen und zu analysieren, was passiert ist. Wir werden die Situation beobachten und die notwendigen Schlussfolgerungen ziehen. Alle meine Gedanken sind bei dir Sophie Flörsch und den anderen Verletzten. Ich wünsche Ihnen allen eine gute Genesung.“

Auch Sophia Flörsch selbst wird nach ihrer Entlassung aus der Klinik noch gehört. Ihr Vater Alexander Flörsch berichtet: „Sie kann sich an alle Einzelheiten erinnern, möchte aber den Ermittlungen und Untersuchungen, die der Automobil-Weltverband FIA am Sonntag offiziell eingeleitet hat, nicht vorgreifen.“

Der Skandal

Im Internet wurden trotz des dramatischen Unfalls und der schweren Verletzung von Flörsch geschmacklose Witze verbreitet.

So von Twitter-User Progcha: „Das Frauen nicht rückwärts einparken können wurde erneut belegt. Testfeld: MacauGP Geschwindigkeit war sehr gut, ebenso erreichte sie ihre Parkposition OHNE das Lenkrad einzuschlagen. Gut, dabei wurde eine ganze Tribüne zerlegt, das Auto ist "eventuell" ein Totalschaden.“

Er bekam aber direkt Contra von User ace_oneseven: „In Anbetracht der Schwere des Unfalls ist die Aussage einfach unangebracht und geschmacklos."