Papa Mazepin bezahltDas sagt Mick Schumacher zu seinem Russen-Auto

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Der neue Haas-Bolide für Mick Schumachers Debüt in der Formel 1 ist auffällig deutlich in den russischen Nationalfarben gehalten. Am Donnerstag (4. März) präsentierte der Rennstall den neuen Wagen.

von Oliver Reuter (reu)

Banbury – Um 9 Uhr war es so weit: Die Lackierung des ersten Formel-1-Autos von Mick Schumacher (21) wurde in der Haas-Fabrik in Banbury enthüllt. Und es ist – ein Russe! Als Kniefall vor Titelsponsor Uralkali, der Firma des Vaters von Micks Teamkollegen Nikita Mazepin (22), lackiert das US-Team Haas seinen neuen Boliden VF-21 wie einen russischen Bob.

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Weiß, Blau und Rot, das sind die Landesfarben, in denen Russlands Athleten eigentlich bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen antreten. Aber das dürfen sie aufgrund des russischen Staatsdopings laut Urteil des Sportgerichtshofs CAS bis Ende 2022 nicht. Doch das schert den Automobil-Weltverband FIA, der den Russen-Renner aus amerikanisch-italienischer Fertigung absegnete, nicht.

Rennstall Haas präsentiert Mick Schumachers Formel-1-Wagen

Russlands Präsident Wladimir Putin (68) dürfte daran seine helle Freude haben und beim Heimrennen in Sotschi (26. September) die Parade abnehmen.

Mick im Russen-Bomber! Der Sohn von Michael Schumacher (52) hätte sich für sein Debüt 30 Jahre nach dem seines Vaters sicher ein anderes Design gewünscht. Doch der wohlerzogene junge Mann lächelte die russische Teamübernahme weg: „Wenn das die Teamfarben sind, bin ich happy. Es ist ein sehr schönes Auto. Und Hauptsache, es ist schnell. Ich freue mich darauf, einzusteigen und darin meine Runden zu drehen.“

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Mick Schumacher saß am Donnerstag (4. März) erstmals in seinem neuen Boliden.

Die ersten Kilometer wird der noch nicht mit dem Ferrari-Antriebsstrang montierte VR-21 erst beim Bahrain-Test ab dem 12. März absolvieren. Mick ärgerte sich über die Mini-Vorbereitung: „Nur eineinhalb Testtage vor dem ersten Rennen zu haben, ist nicht ideal. Jeder Kilometer hilft.“ Deshalb verbringt er soviel Zeit wie möglich im Ferrari-Simulator in Maranello, um sich auf die vielen neuen Strecken einzuschießen.

Formel 1: Neuer Haas-Bolide in Russland-Farben

Die Wüsten-Piste in Bahrain kennt der Formel-2-Weltmeister schon vom ersten Formel-1-Test im März 2019 im Alfa Romeo und letztjährigen WM-Finale. Ob er hoffe, beim dortigen WM-Start (28. März) ein besseres Debüt als sein Vater zeigen zu können, der am 25. August 1991 in Spa durch einen Getriebeschaden im Jordan nach 700 Metern ausfiel, sagte Mick grinsend: „Ich weiß ja nicht, wie das Rennen läuft, aber ich hoffe natürlich schon, dass ich danach mit einem Grinsen und Schmetterlingen im Bauch auch aus dem Auto steige.“

Dafür sollte er auf jeden Fall seinen Teamkollegen Nikita Mazepin schlagen. Der Russen-Rüpel, der mit Skandalen (Busengrapscher-Video in Dubai, Rotlicht-Verstoß in England) sein Bad-Boy-Image pflegt, warf Mick bereits den Fehdehandschuh hin: „Ich kann Mick schlagen, das habe ich schon bewiesen.“ Doch Mick hofft auf ein kollegiales Verhältnis: „Wir sind zwei hungrige Fahrer, die in jedem Detail das Team nach vorne bringen wollen.“

Wie weit es vom letztjährigen neunten Platz nach vorne geht, hängt maßgeblich von der Power des Ferrari-Motors ab, eigenen Entwicklungen erteilte Haas-Teamchef Günther Steiner (55) bereits eine Absage. Mick sieht es pragmatisch: „Wir wollen unsere Chancen nutzen und alles daran setzen, weiter nach vorne zu kommen.“ Und er verspricht: „Dafür werde ich mir den Arsch aufreißen.“