Virtueller Australien-GPVettel weigert sich, Ferrari-Feind Leclerc fährt und siegt

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Sebastian Vettel gerät gegenüber dem neuen Ferrari-Liebling Charles Leclerc schon wieder ins Hintertreffen.

von Oliver Reuter (reu)

Maranello – Drei Wochen sind es seit der Chaos-Absage des Australien-GP und die Formel-1-Stars versuchen, sich trotz Corona-Zwangspause bis zum erhofften WM-Start am 14. Juni in Montréal fit zu halten.

Und Ferrari-Fahrer Charles Leclerc (22) fuhr mit fünf anderen F1-Kollegen jetzt doch in Melbourne – allerdings den virtuellen Australien-GP.

Das SimRacing wird in Corona-Zeiten für Fahrer und Fans immer wichtiger. Bei der Premiere der F1 Virtual Grand Prix Series mit dem Bahrain-GP nahmen Lando Norris (McLaren), Nicholas Latifi (Williams), Nico Hülkenberg und Mercedes-Testfahrer Esteban Gutierrez teil.

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Mick Schumacher-Kollege gewann Bahrain-GP

Das Rennen hatte Mick Schumachers (21) chinesischer Formel-2-Kollege Guanyu Zhou (20) gewonnen. Hülkenberg scherzte angesichts vieler Kollisionen: „Das war zwar mehr ein Stock-Car-Rennen, hat aber Spaß gemacht.“

Formel-1-Fahrer fahren virtuellen Australien-GP

Beim virtuellen Australien-GP fuhren am Sonntag (21 Uhr, Livestream auf www.rtl.de) nun auch Alexander Albon (Red Bull), George Russell (Williams), Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo) und Ex-Weltmeister Jenson Button mit. Mit einer souveränen Leistung krönte sich Leclerc zum virtuellen Melbourne-Sieger.

Der Monegasse verriet im Anschluss sein Erfolgsgeheimnis: „Ich habe vor acht Tagen zu trainieren begonnen. Dafür aber jeden Tag mindestens fünf Stunden!“ Der Ehrgeiz scheint sich bezahlt gemacht zu haben. Andere Forel-Piloten verweigern sich hingegen dem Fortschritt. Max Verstappen machte eine klare Ansage Richtung der Formel-Bosse: „Ich werde da nie mitmachen!“

Auch Sebastian Vettel (32) nahm nicht am virtuellen Rennen teil. Der Ferrari-Altmeister ist kein Freund der E-Mobilität und des E-Sports. Der Traditionalist verbringt seine Freizeit lieber im heimischen Garten mit Frau Hanna und den drei Kindern.

Sebastian Vettel mag keinen E-Sport

„Ich denke, wirklich wichtig ist, dass du glücklich bist, das ist der Schlüssel“, sagt Vettel, der sich als einer der ganz wenigen Sportstars weltweit auch allen Social-Media-Aktivitäten und Video-Interviews verweigert.

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Eine Ausnahme machte Vettel allerdings zuletzt für Ferrari-Teamchef Mattia Binotto (50), der ihn gebeten hatte, per Videobotschaft aus dem heimischen Wohnzimmer Fragen der Fans zu beantworten.

Sebastian Vettel schraubt am Oldtimer-Motorrad

Da verriet Vettel, dass er die Zwangspause zum Basteln an seinen Motorrädern nutzt: „Es ist gut, sich mit Schrauben und Muttern und ein bisschen Restaurierungsarbeiten zu beschäftigen, damit man nicht verrückt wird. So weit bin ich noch nicht, aber so wie es aussieht, haben wir noch etwas mehr Freizeit.“

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In den zehn Wochen bis Montréal will Vettel mit Binotto auch über einen neuen Vertrag verhandeln. Doch während von Sky Italia schon gestreut wurde, Ferrari wolle Vettel nur einen Jahresvertrag zu deutlich reduzierten Bezügen (Jahresgehalt derzeit 35 Mio €) anbieten, kam auch das Thema Gehaltsverzicht auf.

McLaren-Jungstars boten Gehaltsverzicht an

Die McLaren-Jungstars Carlos Sainz jr. (25) und Norris gingen bereits mit gutem Beispiel voran und boten dem vom Coronavirus stark betroffenen Traditionsteam eine dreimonatige Gehaltskürzung an.

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Mercedes will mit Weltmeister Lewis Hamilton (35) und Valtteri Bottas (30) über einen Gehaltsverzicht ebenso sprechen wie Binotto mit Vettel, doch der als Sparfuchs bekannte Hesse dürfte nach der erneuten Indiskretion wenig Lust verspüren, ihm beim Vertragspoker entgegen zu kommen.

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Sebastian Vettel pokert um seinen letzten Formel-1-Vertrag

Für Vettel ist sein nächster Vertrag schließlich der letzte seiner Karriere. Seine Maxime lautet: „Wenn Geld dein Antrieb ist, kann dich das sehr weit bringen und sehr erfolgreich machen.“